Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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168. An Fritz von Stein

Fr. den 22. April 1790.

Lieber Sohn! Ich habe eine Bitte, – einer meiner Freunde möchte gern wissen, ob Ihro Durchlaucht der Herzog sich in Weimar befindet, oder wo er sonst etwa ist, – es bedarf nur ein Paar Zeilen zur Rückantwort. Aber eben so gern möchte ich wissen, wo mein Sohn ist. Einige sagen in Venedig, – Andere in der Schweiz, – Jetzt von mir und meinem Vaterlande ein Paar Worte. – Die Trauer um den Kaiser ist vorbei, Alles ist in Erwartung der Dinge, die da kommen sollen! Wenns, wie die Sage lautet, Krieg giebt, denn mag Gott wissen, wenn die Krönung ist! Indessen werden die Quartiere schon gemacht, und die Auffahrt ist im Juli. Ich will dieses Alles in Geduld abwarten – und ein Kämmerlein soll Ihnen bei mir aufbehalten seyn – denn den Tumult müssen Sie doch mit ansehen. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Mutter und glauben, daß ich ohnverändert bin

Ihre
treue Mutter
E. G.


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