Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band I
Katharina Elisabetha Goethe

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105. An Bertuch

[10. Sept. 1784.]

Wohlgebohrner Herr

Insonders Hochgeehrter Herr Rath!

Ich würde mir nicht die Freyheit genommen haben, Ew: Wohlgeb: mit gegenwärtigem zu belästigen, wenn Herr Hoffrath Bode die Güte gehabt hätte meinen Ihm gegebenen Auftrag zu besorgen; ich bate Ihn nehmlich, mir ein Dutzend Blumensträuße von der vortreflichen Weimarrer Fabrick zu überschicken. Vier Monathe wartete ich mit der größten Gedult, vertrösttete alle meine Freundinnen drauf, aber es erschiene nichts – Madam Banßa war glücklicher – nun wolte ich von diesen nehmen, aber auch das schlug fehl, sie waren schon alle weg. Ew: Wohlgeb: sehen also von selbst, daß mir kein anderer Weg offen bleibt, als gerade zu mich an Ihnen selbst zu wenden; so ungern ich auch einen Mann belästige der ohnehin mit Geschafften überhäuft ist. Haben Sie also die Güte und überschicken mir von den herrlichen Blumen, besonders erbitte mir Feld blumen, als, Kornblumen, Vergißmeinnicht, Reseda, Klapperroßen u. s. w. Ew: Wohlgebohren werden mich dadurch sehr verpflichten, und ich erbiete mich zu allen angenehmen Gegendinsten. Empfehen Sie mich, Dero Frau Gemahlin, und seyn versichert, daß ich von Hertzen mich unterzeichne

Wohlgebohrner Herr

Insonders Hochgeehrter Herr Rath!

Dero gehorsambste Dienerin und Freundin Elisabetha Goethe.

N. S. Das Geld werde sogleich mit dem besten Danck zu übersenden die Ehre haben.


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