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Katharina Elisabetha Goethe

Briefe – Band I

41. An Großmann

Lieber Herr Gevatter!

Ich hoffe daß der Brief mit Geld |: welchen ich schon am 5ten Mertz an Ihnen abgeschickt, und welches der guten Muhme zugehörte :| wird richtig überlieffert worden seyn. Der Coffer von dem Herrn Schauspieler Dietzel ist mir nebst einen Brief an ebendenselben von Eissenberg aus wohlüberlieffert worden, und wartet nun auf gute gelegenheit ferner nach Bonn Transporttirt zu werden – Es wäre am besten, wenn Sie lieber Herr gevatter einen Schiffer ausmachten der ihn biß Bonn überbrächte – ich habe hir keinen ausfindig machen können – Ich werde den Coffer und Brief so lange verwahren, biß Sie ihn abholen laßen – aber ein paar Zeilen von Ihrer Hand muß der abholer alle mahl mitbringen, daß ich sicher bin – sonst kriegt ihn kein Mensch.

Das wäre nun so weit besorgt – Was macht denn aber die liebe Frau gevatterin? Was Ihre gantze Familie überhaubt – besonders aber unsere goldige Lotte? noch zur Zeit habe ich noch kein Kind gesehen das würdig wäre Ihr die Schuriehmen aufzulösen – grüßen Sie Sie ja recht schön von uns – Jetzt eben fält mir ein den Brief an Herrn Ditzel mit zu schicken – hir ist er also. Die Post will fort ich kan also weiter nichts beyfügen als daß ich bin –

Ihre wahre Freundin
C. E. Goethe

Franckfurth d 8ten Mertz 1779