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Franckfurth den 13ten Juni 1777,
Lieber Sohn! Gottes Seegen über Euch und die Euch angehören – – Hier ein Büchelein, das ich von Weimar aus Order habe Euch zuzustellen. Wer der Verfasser ist weiß Gott – – Aber lieber Sohn! was macht Ihr denn? mann hört und sieht ja nichts vom lieben mir so theuren Lavater – – bey uns gehts wies geschrieben steht, des Menschen Hertz ist trotzig und verzagt. Da meine Kinder nicht bey mir sind; so beruht alles auf das Schreiben so wir erhalten. Von Weimar haben wir gute neue Mähr, von Emmedingen aber – – ist die Schlossern kranck vielleicht gefährlich – – Gott weiß es – ginge nicht der Postwagen, so könte ich Euch mehr schreiben, das Büchlein ist aber ohndem länger hier als es solte. Lasset uns in allem dem Herrn vertrauen. Er ist die Liebe – – – folglich geht alles gut. Grüßet Weib und Kinder, seydt versichert daß ich bin Eure treue Mutter, und wahre Freundin
Goethe
N. S. gelt Ihr habt die Kupperstiche die vor uns sollen vergessen, zum theil gehören sie in den ersten Versuch der Phisionokmick und dann, die von des Herrn Raths und meinen Gesicht. Ihr könt sie gelegenheitlich aufsuchen und uns herschicken. Noch einmahl lebet wohl! grüßet auch Pfeninger, die Frau Schultz, Demoiselle Muraldt, mit einem Wort, die gantze unsichbahre Kirche in Zürch, und dencket zuweilen an Eure Mutter Aja.