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Oberschlesien und das Reich

Ansprache beim Empfang aus Anlaß der »Oberschlesischen Woche«. Berlin, 10.11.1924

Ich sage Ihnen, Herr Oberpräsident, aufrichtigen Dank für die Worte, die Sie soeben an mich gerichtet haben, insbesondere für das Gelöbnis der treuen Mitarbeit aller Oberschlesier in der Gemeinschaft des deutschen Volkes. Mit der gleichen Treue stehen auch wir alle zu Ihnen. Daher habe ich den Gedanken der Oberschlesischen Woche, die Erinnerung an Oberschlesien wachzuhalten und tatkräftige Hilfe zu leisten, begrüßt und gern gefördert. Noch immer brennt die Wunde, die die Abtretung deutschen Landes uns geschlagen hat. Aber unsere Brüder und Schwestern im abgetretenen Gebiet wissen, daß sie mit uns zu der großen deutschen Kulturgemeinschaft gehören und wir, soweit es uns unsere vertraglichen Rechte möglich machen, an ihrem Schicksal helfend Anteil nehmen. Geschichte, Sprache und Gesittung sind uns gemeinsames Gut, das keine trennenden Grenzpfähle kennt. Das deutsch gebliebene oberschlesische Gebiet kann stets der besonderen Fürsorge der Reichs- und Staatsregierung versichert sein. Deutsche Willens- und Schaffenskraft bürgen dafür, daß Oberschlesien auch künftig das bleiben wird, was es war, eine Stätte der Ordnung, der Arbeit und Kultur. Mit den Oberschlesiern, die sich im ganzen Reiche zusammengeschlossen und bei der Abstimmung so vorbildlich die Treue zu ihrer Heimat bewiesen haben, mit dem Oberschlesischen Hilfsbund und denen, die deutsche Kultur in Oberschlesien schützen und fördern, gedenken alle Volksgenossen des hart getroffenen Gebiets.


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