Heinrich Pestalozzi
Lienhard und Gertrud
Heinrich Pestalozzi

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141.
Arner fängt seine Tagesarbeit an.

So ging heute die erste Stunde nach dem Aufgang der Sonne dem Junker und dem Pfarrer von Bonnal vorüber.

Gegen acht Uhr kam der Untervogt Meier mit dem Verzeichnis von Vieh und Heu. Er entschuldigte sich, daß er dasselbe nur beim Eid habe aufnehmen können, weil der Weibel, der ihm hätte helfen sollen messen und zählen, auf dem Markte gewesen sei.

Junker. Warum hast du nicht an seiner Statt einen andern Vorgesetzten zu dir genommen?

Vogt. Es hat keiner kommen wollen.

Junker. Hast du ihnen gesagt, es sei mir daran gelegen, daß dir jemand helfe?

Vogt. Ich habe es freilich gesagt.

Junker. Und doch hat keiner kommen wollen?

Vogt. Nein; ich habe sagen mögen, was ich habe wollen, so war es vergebens.

Junker. Hast du also gar niemand bei dir gehabt? und ist das Verzeichnis von niemand unterschrieben?

Vogt. Nein.

Junker. So nimm dasselbe nur wieder mit dir, und gehe so geschwind, als du kannst, und lies einem jeden in Gegenwart zweier Vorgesetzten von neuem vor, was er ausgeredet hat; und bringe das Verzeichnis von diesen zwei Zeugen unterschrieben zurück. Aber eile, daß du mit der Arbeit fertig werdest, ehe die Gemeinde angeht.

Vogt. Ich treffe sie just beim Kienholz beisammen an.

Junker. So! was tun sie da beieinander?

Vogt. Nichts besonderes. Sie haben es so im Brauch, daß sie allemal vor der Gemeinde zusammenkommen.

Junker. Wer?

Vogt. Ha, alle, welche meinen, sie hätten etwas zu bedeuten.

Junker. Es ist gut, daß ich das weiß. Ich vernehme vielleicht ein andermal, was sie beieinander machen.


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