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Wilhelm Aebi eilte nun mit den Briefen auf Arnburg; aber Christoph, der Hühnerträger, war früher im Schloß, und erzählte dem Junker alles, was begegnet war, der Länge und der Breite nach. Der Junker aber mußte auf seinem Lehnstuhle über die Geschichte, über den Schrecken des Vogts und über das O! Ah! Uh! des Hühnerträgers lachen, daß er den Bauch, mit beiden Händen halten mußte.
Therese, seine Gemahlin, die im Nebengemach noch in der Ruhe war, hörte das laute Gelächter und das O! Ah! Uh! des Hühnerträgers, und rief: Karl! was ist das? Komm doch herein, und sage mir, was es ist.
Da sagte der Junker zum Hühnerträger: Meine Frau will auch hören, wie du den Teufel vorstellen kannst; komm herein. Er ging jetzt mit dem Hühnerträger in das Schlafzimmer seiner Gemahlin, und dieser erzählte dann wieder, wie er den Vogt bis unten ins Feld verfolgt habe, wie seine Nachbarn bei Dutzenden mit Spießen und Prügeln und Windlichtern dem armen Vogt zu Hilfe gekommen seien, und wie er dann wieder still den Berg hinauf geschlichen sei.
Therese und Karl lachten auf ihrem Bette wie Kinder, und ließen den Hühnerträger, so viel er wollte, von dem köstlichen Weine des Junkers, der seit gestern noch dastand, trinken.Manche Gräfin würde freilich gerufen haben: Herr Jesus, was denkst du auch, Junker? Margrite, gib doch Dienstenwein! Hingegen verbot ihm Arner, jemandem ein Wort von der Sache zu erzählen.
Indessen langte Wilhelm Aebi mit des Pfarrers Briefen an. Arner las sie, und die Geschichte des Hans Wüst rührte ihn am meisten. Die Unvorsichtigkeit seines Großvaters und das Unglück des Rudi gingen ihm zu Herzen; aber die weise Handlungsart des Pfarrers freute ihn in der Seele. Er gab die Briefe sogleich seiner Therese, und sagte: Das ist doch ein herrlicher Mann, mein Pfarrer in Bonnal. Menschenfreundlicher und sorgfältiger hätte er nicht handeln können.
Therese las die Briefe, und sagte: Das ist eine erschreckliche Sache mit dem Wüst. Du mußt dem Rudi wieder zu dem Seinigen helfen. Säume doch nicht; und wenn der Vogt sich sträubt, die Matte zurückzugeben, so wirf ihn in alle Löcher. Es ist ein Satan, den du nicht schonen mußt.
Ich will ihn aufknüpfen lassen, antwortete Arner. – Ach nein, du tötest niemanden! erwiderte Therese.
Meinst du, Therese? sagte Karl, und lächelte. Ja ich meine es, sagte Therese, und küßte ihren Karl.
Du würdest mich nicht mehr küssen, glaube ich, wenn ich es täte, Therese, sagte Karl.
Und Therese lächelnd: Das denk' ich!
Arner aber ging in sein Kabinett, und antwortete dem Pfarrer.