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Das Zweite, für welches man gesorgt hatte, war der jemand, der die Bränte trug. Da war die Frage, wer am besten dazu tauge, verwickelter; man hatte zwischen den verschiedenen Altern und den verschiedenen Geschlechtern zu wählen, und dabei kam noch der Wille des Individuums, Zu- oder Abneigung in Rechnung. Hier zeigte sich später so recht, was Gewohnheit über die animalische Natur für eine Kraft übt. Anfangs sträubte sich gar Mancher gegen das Milchtragen, welchem es später zum eigentlichen Bedürfnis wurde und welcher recht elend ward, als im Herbst dasselbe aufhörte. Und wie eine rechte Bergkuh die Bergfahrt kaum erwarten kann, sich nach ihrem Berge die Seele fast aus dem Leibe brüllt, so mochte im Frühjahr Mancher nicht warten, bis das Milchtragen wieder seinen Anfang nahm. Das aufsichtslose Hin- und Herschlendern, das Stück freien Lebens, welches auf den Straßen geführt wird, hat wirklich etwas unaussprechlich Anziehendes. Zumeist fiel die Wahl auf junge Leute, und zwar auf die, welche man zu Hause am leichtesten entbehren konnte; sie fiel auf Mädchen und Knaben, doch in der Mehrzahl auf Letztere, da sie weniger im Hause verwendbar sind. Wo man sehr viel Milch zu liefern hatte, zum Beispiel per Mal einen Zentner und mehr, und keinen verwendbaren Rücken, welcher die Last zu tragen vermochte, da mußte ein Karren angeschafft werden, wenn es nämlich der Weg erlaubte. Auf diesen wird dann die Bränte befestigt, es zieht dann leicht einer doppelt so viel, als er zu tragen vermag. Wo es ins Große geht, da muß für das Vierte gesorgt werden: für ein gutmütiges Roß, und der Knabe avanciert vom Karrenzieher zum Wagenlenker. Hier und da wird zu diesem Behufe Witz mit Hunden getrieben, ist aber als schlechter Witz nicht beliebt und hält sich nirgends. Für die nötigen Transportmittel war also in der Vehfreude bestens gesorgt, die Bränten, blecherne und hölzerne, so blank als möglich; die meisten Milchträger hatten wirkliche Schuhe und zwar lederne, nicht bloß Holzschuhe, zur Verfügung, und die meisten waren eingeübt im Tragen der Bränte, was noch eine eigene Kunst sein soll.
Der Abend vor dem ersten Lieferungstag war nicht bloß der Vorabend wichtiger Ereignisse, sondern auch der wirkliche Abend wichtiger Beratungen, nämlich über die Frage: auf welche Weise man es einbringen könne, wenn Andere Gefährden trieben. Es wollte nämlich niemand eigentlich betrügen, sondern es wollte jeder bloß zu rechter Zeit Vorsichtsmaßregeln treffen, daß wenn Andere betrögen, er dabei nicht zu kurz komme. »Sehen Andere auch zu«, sagte man; »mira, es sieht jeder zu sich«. Also um Vorsichtsmaßregeln handelte es sich. Es fragte sich, was man machen und wann man damit anfangen wolle. Abgenommene Milch, Käsmilch und Wasser, das sind drei vortreffliche Hülfsmittel, seine Milchproduktion zu vermehren, ohne daß die Nachhülfe beweisbar wird. Es fragte sich bei denen, welche eben Vorsicht brauchen wollten, hauptsächlich, ob man gleich anfangen wolle, wie man fortzufahren gedenke, oder ob man die Verbesserungen nach und nach wolle eintreten lassen. Die Beratung entschied sich nach den Temperamenten: die Heißen fingen gleich an, die Kalten entschieden sich für das Nachundnach.
Die Lieferungszeit war auf sechs Uhr morgens und sechs Uhr abends gestellt, und im Reglement die Pünktlichkeit auf eindringliche Weise eingeschärft. Die erste Milch sollte also geliefert werden Sonntag den 11. April, abends um sechs Uhr. Als dreiviertel Stunde vorher der Mond in Wedel gekommen, war die große Stunde, wo für die Vehfreude eine neue Zeit anbrechen, die Bewohner in eine neue Periode ihres entschiedenen Fortschrittes treten sollten. Diesmal muß sich in der Vehfreude das liebe Vieh, wenn es sich auf den Kalender verstand und wußte, daß es Sonntag war, unendlich gewundert haben; denn sonst bekam es an einem Sonntag, abend selten zu fressen, bevor es nicht das Wüsteste alles mit Schlagen, Brüllen, Poltern usw. gemacht; da war niemand zu Hause, der sich des Viehes erbarmt hätte, bis endlich zu später Stunde einer daherschnaufte, unter die Brüllenden fuhr wie die besessenen Gergesener unter die Schweine, daß sie nach allen Winden gefahren wären, wenn sie nicht angebunden gewesen, und so das Futter oberflächlich in den Bahren wurstete, die Milch zornig ausrupfte, die Kühe zum Brunnen stüpfte und endlich unter Blitz und Donner zornig wieder davonfuhr. Diesmal bekam das Vieh früh zu fressen und ohne Donner und Blitz, gemolken wurde regelrecht, das Euter wurde nicht halb abgerissen, kurz es ging ganz sanft und schön zu, fast als ob die Kühe Damen wären und wenigstens halb zur Familie gehörten. Lange vor sechs Uhr kamen die Träger dahergelaufen, die Karren gefahren, die Männer getrappet, so gleichsam wie von ungefähr, und die Weiber standen wenigstens vor dem Hause und sandten den Abgehenden Befehle nach, musterten mit verschränkten Armen die an ihnen Vorübereilenden, teilten sich gegenseitig ihre Bemerkungen mit und mochten nicht erwarten, bis die Ausgesandten heimkamen und Bericht brachten, wie alles gegangen: wie man aufmache, wer am meisten gebracht, wer am wenigsten, und ob man niemand auf Betrug ertappt. Doch glaube man ja nicht, daß es in der Vehfreude nicht auch Haushaltungen gegeben habe, welche zu spät fertig waren und denen es fort und fort so ging, gibt es ja doch derselben allenthalben ein oder zwei Exemplare. Wenn der liebe Gott bekannt machen ließe an allen Ecken der Welt, vor allen »Bären« im ganzen Kanton, auf dem Klapperläubli in Bern, im Frankfurter Parlament, auf dem Fischmarkt in Paris, ja an der Ländti (Landungsplatz) in London, den 1. Januar von zwölf bis eins lasse er läuten, und wer zweg sei, lasse er gen Himmel führen, mit Schlag ein Uhr schließe er die Türe und zwar für alle Ewigkeit, alsdann heiße es: Vor der Türe ist draußen!, es fänden sich trotz dem ernstlichsten Aufgebote eine Menge Weiber, welche zu spät kämen, und Manche wäre am Abend noch nicht zweg. Sie wären nicht fertig geworden mit Nisten und Zweglegen, Hin- und Herrennen ohne zu wissen warum. Bereits angekleidet, fiele ihnen ein, sie hätten den unrechten Unterrock an, entweder einen zu dünnen oder einen zu dicken, einen zu kurzen oder einen zu langen; siebenmal verließen sie das Haus und siebenmal fiele es ihnen ein, sie hätten was vergessen, siebenmal kehrten sie wieder heim, fingen das Nisten wieder von vornen an, ließen läuten in Gottes Namen und heulten dann vor den Türen. Käme endlich nach der Ewigkeit noch ein Tag, und Gott ließe aus Gnade wieder läuten für alle die, welche noch hinein möchten, es wären die gleichen Weiber, welche doch wieder zu spät kämen. Der liebe Gott kennt wohl diese Eigenschaft der Weiber. Im Talmud, einem jüdischen, merkwürdigen Buche, soll folgende Erzählung stehen: Als Moses seine Israeliten nicht aus Ägypten bringen konnte, weil Pharao es wohl erlaubte, aber dann immer Zeit hatte, reuig zu werden und den Befehl zurückzunehmen, erleidete Moses die Sache. Er klagte Gott, wie es ihm erginge, er bringe die Israeliten nicht vom Fleck, und Pharao werde alleweil wieder reuig. Da habe Gott dem Moses gesagt: »Ach Moses, schon so alt und noch so dumm, aus dir wird dein Lebtag nichts, denn du kennst die Weiber nicht; unter ihnen sind viele Schleiftröge und werden es bleiben. Die können nicht zum Lande hinaus, die Eine wird nie fertig, die Andere kann nie anfangen, der Einen will der Brei nicht kochen, der Andern das Brot nicht haben (sauer werden und auflaufen), die Dritte sucht Grünes auf die Fleischsuppe, der Vierten ist die Pfanne nie rein genug, die Fünfte sieht nicht Vorräte genug, die Sechste hat vergessen, dem Manne die Schuhe zu salben, die Siebente hat dem Manne den Stock verbraucht, wie weiß sie nicht, die Achte tut noch einen Blick in den Spiegel und steht davor wie Lots Weib vor Sodom und Gomorrha, die Neunte putzt den Erstgebornen, die Zehnte packt die Reste zusammen, das eine Tuch ist zu klein, ein anderes reuet sie, ein drittes hat Löcher, ein viertes könnte verloren gehen, die Elfte wird nicht fertig, zusammenzutreiben, was sie ägyptischen Weibern geliehen gegen artige Prozente, die Zwölfte nicht mit Zusammenleihen zu einer Badekur in dem Roten Meere gegen charmante Versprechen. Derweilen macht das Ding dem Pharao Langeweile, begreiflich, und er sagt: Alleweil ihr nicht fort könnt, müßt ihr bleiben. Begreifs und mache es anders! Lasse nichts backen und nichts packen, jage einen Schrecken unter die Weiber, dann sieh, wie sie laufen, akkurat wie auch Hühner fliegen können, wenn plötzliche Angst über sie kommt.« Das begriff Moses, befahl das ungesäuerte Brot, die Schuhe an den Füßen, die Stäbe in den Händen, befahl das Aufessen, damit es keine Reste gebe, und Gott schreckte mit dem Erzengel. Nun, das half, die meisten Weiber bekamen Beine, aber nach dem Talmud sollen doch bei siebentausend in Ägypten zurückgeblieben sein, und bloß wegen Nisten und Zögern.
Wer Gelegenheit gehabt hat, Beobachtungen anzustellen, weiß, daß die weibliche Natur allem Fortschritt zum Trotz sich auch nicht um einen Buß geändert hat. Sie ist dato noch, wie sie ehedem war, und wird also bleiben in der Vehfreude und anderswo, bis Gott läuten läßt zur Ewigkeit. Freilich hat an den meisten Orten die Frau mit dem Melken eigentlich nichts zu tun, als das Milchgeschirr in Ordnung zu halten und zu sorgen, daß der Träger zu essen kriegt, ehe er abmarschiert, oder daß ihm beiseite gedeckt wird, bis er wiederkommt. Aber schon damit kann sie mächtig säumen, und wenn sie ihm dann allemal, wenn er einige hundert Schritt weg ist, noch nachruft: »Los neuis, bring mir doch ein Viertelpfund Kuchipulver und für einen Kreuzer Schnupf!«, so ist dies eben auch nicht förderlich. Überhaupt sind die Weiber eigentlich das innerste Rädli oder vielmehr der Geist im Haushalt; ja nachdem der ist, marschiert es rasch oder langsam. So eine langsame, schlepperliche Frau, welcher das Nötige immer erst eine halbe Stunde später einfällt, als es gemacht sein sollte, ist in einer Haushaltung, was Harz in einer Uhr ist: es geht halt nichts ringsum, es steckt sich alles, man mag sparen und aufziehen, wie man will. Und umgekehrt ist eine lebendige und rasche Frau, was leichtes und flüssiges Öl; da müssen die schwerfälligsten Räder gehen, wieder gängig werden, sie mögen wollen oder nicht. Es ist aber auf Erden keine ärgere Höllenpein denkbar, als wenn ein rasches, arbeitsames Weib so in eine verrostete, ungängige Haushaltung kommt, in welcher alternde Brüder und Schwestern die Räder vorstellen, alte Gewohnheit die Meisterschaft führt und angebetet wird als die allein wahre und allein seligmachende Lebensweise. Alte Leute zum Beispiel, welche des Morgens nie auf mögen, des Abends nie nieder wollen, welche jeden Tag um eine ganze Tageszeit im Hinterlig sind und jedes Jahr um eine Jahreszeit, am Mittag Morgen haben und mitten im Sommer an das gehen, was im Frühling geschafft sein sollte. Anfangs sieht es in einer so lange verharzeten Haushaltung aus, wenn eine junge Frau hineinkommt, als ob ein Kobold durchs Kamin mittendurch gefahren wäre: das rumort, poltert, bystet, pustet gräßlich, daß niemand bei dem Hause stille stehen darf, aus Furcht, es sprenge das Dach obenab wie an einem Dampfkessel, unter welchem man feuert wie verrückt, an welchem man zugleich dem Dampf jedes Loch vermacht hat. Während dem Weib fast die Seele aus dem Leibe spritzt vor Ungeduld, knarret und gyxet greulich das alte Volk. Versprengt es das Weib wirklich nicht und hält dasselbe es sonst aus, kommt das alte Räderwerk allmählig doch wieder in Gang, setzt sich unter Seufzen und Stöhnen in Bewegung, so bleibt den Beteiligten doch der Glaube, mit diesem Treiben oder Hasten, wie sie es nennen, versündige man sich. Doch wie man aus alten Uhren Räder herausnehmen muß, wenn es gehen soll, müssen zumeist auch aus solchen Haushaltungen die Schwestern heraus, wenn es gehen soll. Schwestern sind zehnmal harziger als Brüder, lassen sich gar nicht erputzen. Weiber lassen sich überhaupt nicht oder doch nur selten durch Weiber ändern, am allerwenigsten bekehren, glaubt sich ja doch immer eine besser als die Andere. Männer haben viel zartere, weichere, beugsamere Naturen als die Weiber, versteht sich an der Seele.
Der Senn wartete in der Hütte fast wie ein Priester in seinem Tempel, mit Würde und Majestät. Er zeigte, daß er in seinem Reiche sei und Geheimnisse verwalte, über welche niemand ihm kommen werde. Wir hätten niemanden, nicht einmal dem Ammann, es raten wollen, ihm eine Bemerkung zu machen oder einen Rat zu geben, ihm wäre unfehlbar die Antwort geworden: »Wenn du es besser weißt, so komm und mach es selber.« Das ward aber auch gefühlt. Die Vehfreudiger waren sonst eben nicht berühmt wegen ihren Manieren und Rücksichten, ihre Jugend dagegen war berühmt, die ungezogenste zu sein, so weit der Himmel blau wäre, aber vor dem Senn hatte man doch augenscheinlich Respekt und behandelte ihn mit Rücksicht. Freilich konnten sich einige Jungens nicht enthalten, ihm hinter dem Rücken Streiche spielen zu wollen, aber wohl, denen vertrieb er die Späße so vaterländisch, daß sie den ganzen Sommer äußerst demütig blieben und allemal ihres Lebens erst froh wurden, wenn sie dem Senn aus den Augen waren. Mit großer Grandezza nahm der Senn die Milch ab, wog sie, zeichnete das Ergebnis auf eine große schwarze Tafel, um es dann in das eigentliche Milchbuch mit ordentlicher Tinte überzutragen, wo jedem der Anteilhaber seine besondere Rechnung eröffnet war. Mit offenen Mäulern sah Jung und Alt dem geheimnisvollen Treiben zu. Endlich schrie ein Junge, welcher, wie es in der Vehfreude hieß, einen Gring hatte, in welchen ein halbes Dutzend Professoren möchten, und der seit Jahren der Oberste in der Schule war: »Du machst nicht recht auf, du bschyßest!« Langsam sah der Senn sich um, fast wie der Löwe in Schillers »Handschuh«. Aber mein Junge fühlte sich auf gutem Boden und sagte: »Ja, sich mich nur an, wirst mich nicht fressen. Du machst nur ganze Pfund auf, und die halben und dreiviertel und manchmal, auf meine arme Seele, fast ein ganzes Pfund, es het kei Schyßdreck vo ere Floh gfehlt, die machst gar nicht auf. Wohl, das kommt sauber hinaus, das macht nur in einem Tage viele viele Pfunde. Meinst etwa, ich wüßte nicht, was Wägen sei, und sei das erstemal dabei!« räsonierte der Kleine selbstgefällig und steckte dazu die Hände in die Hosen. Man sieht, er hatte viel Anlagen zu einer modernen Kapazität, zu einem Schulmeister oder Gemeindeschreiber an einem abgelegenen Ort, wo einer nicht bloß tun muß, als höre er das Gras wachsen und sehe die Flöhe husten, sondern als sei er zehnmal gescheiter als der liebe Gott und demselben schon über viele Schliche und Ränke gekommen, wenn er sich in Respekt setzen und zum Glauben bringen will: sie hätten einen, mit dem wollten sie ausbieten, es könne einer kommen, woher er wolle. Der Senn nun gab sich lange keine Mühe mit einer Antwort; als aber der Junge nicht aufhörte zu räsonieren, sagte er kurz: »Halt sMaul und pack dich, du hast nichts mehr da zu tun.« Er hätte das Recht, da zu sein, besser als er, sein Vater hätte an der Hütte mitgebaut, und er, der Senn, sei nur Knecht da, räsonierte der Junge. Da drehte sich der Senn um und sagte: Wenn er gewußt hätte, daß die Buben hier regierten, sie hätten ihn hier nicht gesehen. Er wollte, das hörte auf, sonst schaffe er Ordnung. Da schämte sich denn doch einer der Männer der Züchtigung und sagte: »Göht, packit ech, dBuebe hey hie nüt meh z'tüe, machit daß dr heychömit! Ds Ungrade schrybt me hie nit uf, nume die ganze Pfung.«
Mit Gewalt trieb man endlich die Schar hinaus, trotz den Protestationen: Man hätte das Recht, hier zu sein, so gut als ein Anderer. Man könne gleich anfangs sehen, wie es gehen solle; entweder seien alle Schelme oder verständen e Dreck viel davon. Das Ungerade mache ja des Tags viele Mäß, es nehme ihn wunder, in wessen Hosensack dies käme. So räsonierte der Junge vor der Käsehütte und daheim, wo seine Mutter seine eifrigste und gläubigste Zuhörerin war und blieb. Der Junge richtete zwar nichts aus geradezu, aber er blieb der Blasejunge, welcher das Mißtrauen unterhielt, bei dem geringsten Anlaß triumphierend ausrief: »Hab ichs nicht gesagt, und wer hat zuerst in die Lumpenordnung hineingesehen, he, wer? He!« Allemal kriegte er ein höheres Selbstbewußtsein, glaubte sich zu höheren Dingen berufen, bildete sich zum Volksfreund, Demagogen, Großrat oder Weingart ganz vortrefflich aus. Natürlich kann man bei solchen Massen Milch nicht ins Kleine gehen, mit Lot oder gar halben und Viertellot sich nicht befassen. Man würde erstlich mit dem Wägen und dann mit dem Rechnen nicht fertig. Übrigens kommt es am Ende gar nicht darauf an, da es sich alle gefallen lassen müssen und ja doch der ganze Ertrag in jeglicher Form den Teilnehmern und nicht dem Senn gehört. Aber glaubt einmal so eine kleine Ratte etwas ernäselet zu haben, habe es nun Grund oder nicht, womit sie sich wichtig machen kann, so schlüge sie Lärm bis drei Tage nach dem Ende der Welt, wenn Gott ihr nicht vorher das Handwerk legte.