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Mit schnellem, ziellosem Ritt gelangt Parzival Abends an einen See, wo er Fischer nach Herberge fragt. Der Eine, reichgekleidet, doch traurig, bescheidet ihn zu einer nahen Burg, wo er selber Wirth sein werde. Er reitet dahin. Ein Knappe läßt, als er hört, daß ihn der Fischer gesandt habe, die Zugbrücke nieder. Im Burghofe wächst Gras, ein Zeichen, daß hier fröhliche Ritterspiele selten begangen werden. Er wird gut empfangen und mit dem Mantel der Königin, Repanse de Schoie, bekleidet. Ein Mann ruft ihn gebieterisch zum Könige. ergrimmt ballt Parzival die Faust, wird aber beruhigt, weil es dieses Mannes Amt sei, ihre Traurigkeit durch Scherze zu erheitern. Im Saale findet er hundert Kronleuchter und eben so viel Ruhebetten, auf jedem vier Ritter. Auf drei marmornen Feuerheerden brennt Aloeholz. Der Wirth, der in Pelzwerk gehüllt bei der mittlern Feuerstatt auf einem Spannbette (Feldbette) ruht, läßt Parzival neben sich Platz nehmen. Ein Knappe trägt eine bluttriefende Lanze durch den Saal, bei deren Anblick Alles in Jammer ausbricht. Nun beginnt der Dienst, d. i. die Bewirthung. Durch eine Stahlthüre treten zwei Jungfrauen ein, auf goldnen Leuchtern brennende Kerzen tragend; die eine ist Klarischanze, Gräfin von Tenabrock, die andere Garschiloie von Grünland. Ihnen folgen zwei Herzoginnen, jedwede setzt zwei Helfenbeinstollen vor den König hin. Diese vier tragen braunen Scharlach, die folgenden acht sind in grünen Samt von Aßagog gekleidet. Viere davon tragen Lichter voraus, die vier andern ein Tischblatt aus durchsichtigem Granatjachant, das sie auf die Stollen legen. Zwei Gräfinnen, Florie von Nonel und Anflise von Reil, bringen scharfe silberne Meßer; bei ihnen sind vier Jungfrauen mit Lichtern. Sechs andere wie die vorigen in getheilten Röcken, halb Plialt, halb Seide von Ninive, begleiten, in Gläsern brennenden Balsam tragend, die in arabischen Pfellel gekleidete jungfräuliche Königin, Repanse de Schoie, von welcher der Gral, ihrer Reinheit willen, sich tragen zu laßen würdigte. Diesen setzt sie auf einem grünen Achmardizeuge vor den König, tritt dann zurück und steht mit der Krone in der Mitte der vier und zwanzig Jungfrauen. Darauf werden hundert Tische, je Einer für vier Ritter, hereingetragen und gedeckt; an jedem reicht ein Kämmerer in goldenem Becken das Handwaßer und ein Junker eine weiße Zwickel zum Abtrocknen; dem Wirth und Parzival bietet sie ein Grafensohn knieend. Bei jeder Tafel schneiden zwei Knappen knieend vor, zwei andere tragen Trank und Speise zu. Vier Wagen mit goldenen Trinkgeschirren fahren im Saale umher, vier Ritter setzen sie auf die Tische, ein Schaffner hebt sie hernach wieder ab. Hundert Knappen nehmen vor dem Gral Brot in weiße Tücher und vertheilen es auf die Tische. Von dem Gral kommt auch sonst Trank und Speise, was und so viel nur ein Jeder zu eßen und zu trinken begehrt. Wohl bemerkt Parzival dieß Wunder, des Königs Schmerz und die allgemeine Trauer bei solchem Reichtum, aber der Lehre Gurnemans eingedenk, fragt er nicht, auch dann nicht, als ihm der König ein kostbares Schwert schenkt und dabei seiner schweren Verwundung erwähnt. Als das Mal zu Ende geht, wird das Geräth wieder in gleicher Ordnung hinausgeschafft und die Königin und ihre Jungfrauen entfernen sich, wie sie gekommen waren. Parzival blickt ihnen nach und sieht durch die offene Thüre einen schönen schneeweißen Greis (Titurel) auf einem Spannbette ruhen. Vom Wirth entlaßen, bringen ihn Ritter in ein kerzenhelles Schlafgemach mit prächtigem Bette, wo er von Edelknaben entkleidet und noch im Bette von Jungfrauen mit Obst und Getränke gelabt wird. In der Nacht quälen ihn ängstliche Träume, am Morgen erwacht er, vermisst die Dienerschaft und entschläft wieder. Spät erwacht, sieht er seine Rüstung und zwei Schwerter vor dem Bette liegen. Er wappnet sich und geht hinaus; sein Ross ist vor der Stiege angebunden, Schwert und Schild lehnt dabei. Vergebens ruft er und sucht nach den Leuten. Niemand zeigt sich; nur Spuren in Gras und Thau. Er reitet hinaus: gleich zieht ein Knappe die Brücke auf, schilt ihn eine Gans, daß er den Wirth nicht gefragt habe und schlägt das Thor vor ihm zu. Einer klagenden Frauenstimme folgend, findet er Sigune auf einer Linde den gebalsamten Leichnam des Geliebten in den Armen haltend. Von ihr erfährt er, daß er zu Monialväsche gewesen ist, wohin man nur unfreiwillig gelangen kann, und welche Bewandtniss es mit dem geschenkten Schwerte hat. Sie preist ihn über Alles glücklich, wenn er gefragt habe; als sie aber hört, daß die Frage unterblieben ist, schilt sie ihn aufs Heftigste und will nichts mehr von ihm hören. Traurig reitet Parzival weiter und begegnet Jeschuten, welcher er die seinethalb eingebüßte Huld des Gemahls wieder erwirbt, indem er ihn besiegt und zu Kunnewaren schickt, darnach aber ihre Unschuld freiwillig beschwört. Orilus findet Artus am Plimizöl.
224 | Der nun will hören, wo er bleibt, Den Aventür von Haus vertreibt, Der mag großer Wunder viel Vernehmen, eh er kommt ans Ziel. |
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5 | Laßt reiten Gachmuretens Kind. Wo nun getreue Leute sind, Die wünschen Heil ihm und Gedeihn: Er muß nun leiden hohe Pein; Dazwischen Freud und Ehre. |
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10 | Eins schuf ihm Herzensschwere: Er mied ein Weib, die er besaß, So edel, daß kein Mund je las Oder meldete die Märe, Daß Eine schöner, beßer wäre. |
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15 | Gedanken an die Königin Trübten ihm den frohen Sinn: Er hätt ihn längst schon ganz verloren, Wär er nicht herzhaft geboren. Selbst trug das Ross den Zaum empor |
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20 | Ueber Blöcke, Sumpf und Moor; Nicht führt' es seines Reiters Hand. Uns macht die Aventür bekannt, Er ritt denselben Tag so weit, Ein Vogel hätte Arbeit, |
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25 | Wollt ers auf einmal überfliegen. Will mich die Märe nicht betriegen, So glich sein Ritt kaum so dem Flug Des Tages, da er Ithern schlug, Und später, als er von Graharz Ritt in das Königreich Brobarz. |
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Hört nun, wo er Herberg nahm. |
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5 | Wohl hören mochten sie sein Fragen: Unfern vom Gestade lagen Sie noch, da sie ihn reiten sahn. Einen sah er in dem Kahn In so herlichem Gewande, |
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10 | Dienten ihm alle Lande, Es wäre schwerlich noch so gut. Von Pfauenfedern war sein Hut. An diesen Fischer wandt' er sich Und ermahnt' ihn bittendlich, |
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15 | Daß er ihm riethe, Gott zu Ehren Und seine Zucht zu bewähren, Wo er träfe Herberg an. Zur Antwort gab der traurge Mann. Er sprach: »Herr, nicht bekannt ist mir, |
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20 | Daß dreißig Meilen weit von hier Das Land bewohnt und urbar sei. Ein Haus nur kenn ich nahebei; Zur Herberg darf ich es empfehlen; Ihr könnt kein andres heute wählen. |
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25 | Dort, wo die Felsen enden, Müßt ihr zu Rechten wenden. Kommt ihr dahin, der Graben Läßt euch nicht weiter traben. So heißt die Brücke senken, Wollt ihr zum Burghof lenken.« |
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Er that, wie ihm der Fischer rieth; |
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5 | So danket, wie wir euch verpflegen. Nur hütet euch vor falschen Wegen: Ihr könntet bei der Halde Irr reiten leicht im Walde; Unlieb geschäh mir doch daran.« |
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10 | Da hub sich Parzival hindann Und fand mit wackerm Traben Den Weg bis an den Graben. Da war die Zugbrück aufgezogen, Die Burg um Feste nicht betrogen, |
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15 | Wie auf der Drechselbank gedreht. Beschwingt nur oder windgeweht Dränge man hinein mit Sturm. Mancher Saal und mancher Thurm Stand da in wunderbarer Wehr: |
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20 | Und zögen alle Völker her, Sie gäben drin um solche Noth In dreißig Jahren noch kein Brot. Ein Knappe hatt ihn wahrgenommen, |
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25 | Und was er suche vor dem Wall? »Der Fischer,« sprach da Parzival, »Hat mich zu euch hergesandt. Ich neigte dankend seiner Hand, Da sie mir Herberg hier geschenkt. Er will, daß ihr die Brücke senkt, |
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227 | Daß ich reite zu euch ein.« »Herr, ihr sollt willkommen sein. Da der Fischer es versprach, Man beut euch Ehr und Gemach, |
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5 | Ihm, der euch sandte, zu Gefallen.« Sprach der Knapp und ließ die Brücke fallen. In die Burg ritt der Kühne, |
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10 | Kurzen Grases stand da viel. Da ward nicht oft turniert, gestritten, Mit Panieren hin und her geritten, Wie auf dem Anger zu Abenberg.227, 13. Schloß und Städtchen Abenberg (Klein-Amberg) bei Eschenbach. Ich verstehe die Stelle von fröhlichen, nicht von unterlassenen Ritterspielen auf dem Anger zu Abenberg. Im Wartburgkriege werden acht Gräfinnen von Abenberg im Gefolge der Landgräfin von Thüringen erwähnt, wozu vielleicht diese Stelle Veranlaßung gegeben hat. Selten war solch fröhlich Werk |
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15 | Da geschehn in langer Zeit: Sie hatten Noth und Herzeleid. Der Gast jedoch des nicht entgalt: |
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20 | Sprang ihm nach dem Zaum zumal; Ein Jeder thäte gern das Beste. Sie hielten ihm den Stegreif feste, Dieweil er abstieg von dem Ross. Ritter führten ihn ins Schloß, |
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25 | Wo sie ihm schufen gut Gemach. Unlange währt' es darnach Bis er mit Zucht entwappnet ward. Da sie den Jungen ohne Bart Ersahen also minniglich, Glücklich pries ihn Männiglich. |
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Um Waßer bat der junge Mann: |
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5 | Wie eines zweiten Tages Helle: So saß der wonnige Geselle. Ein Mantel ward ihm hingebracht, Aus arabschem Stoff gemacht Und alles Tadels ledig gar: |
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10 | Den legt er an, der Degen klar. Die Schnur blieb unverbunden dran: Da gefiel er Allen, die ihn sahn. Da sprach der Kammerwärter klug: |
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15 | Meine Frau, die Königin. Er sei euch von ihr geliehn, Denn euch ist noch kein Kleid geschnitten. Wohl mocht ich sie's mit Ehren bitten; Denn ihr seid ein werther Mann, |
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20 | Wenn ichs recht ermeßen kann.« »Gott lohn euch, Herr, daß ihr mir traut. Wenn ihr recht mich beschaut, So war das Glück mir immer hold: Gottes Kraft giebt solchen Sold.« |
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25 | Man schenkt' ihm ein und pflegt' ihn so, Die Traurgen waren mit ihm froh; Ein Jeder bot ihm Lieb und Ehr. Auch war da aller Fülle mehr, Als er zu Pelrapäre fand, Das von Kummer schied des Helden Hand. |
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Sein Rüstzeug war beiseit getragen: |
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5 | Ein immer wortreicher Mann Den edeln Fremdling wohlgethan Zum Wirth, als spräch er es im Zorn. Das Leben hätt er schier verlorn Von dem jungen Parzival. |
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10 | Da er sein Schwert von lichtem Stahl Nicht mehr bei sich liegen fand, Da zwang er so zur Faust die Hand, Daß den Nägeln Blut entschoß Und ihm den Aermel übergoß.229, 14–18. Eine frühe Spur, die ein künftiger Geschichtschreiber der Hofnarren nicht unbeachtet laßen wird. Vgl. 127, 6 |
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15 |
»Nicht doch, Herr,« sprach die Ritterschaft, |
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20 | Als der Fischer sei gekommen. Geht hin, ihr seid sein werther Gast; Schüttet ab des Zornes Last.« Hundert Kronen niederhingen |
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25 | Mit vielen Kerzen besteckt; So war auch rings überdeckt Mit kleinen Kerzen die Wand. Hundert Ruhbetten fand Man an den Seiten aufgeschlagen, Darauf hundert Kissen lagen. |
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230 | Je vier Gesellen trug ein Sitz; Die Plätze unterschied ein Schlitz. Davor ein Teppich bilderhell: Le Fils du Roi Frimutel |
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5 | Besaß doch Reichtum unermeßen. Eines Dings war nicht vergeßen, Sie hatte nicht das Gold gedauert: Von Marmor waren aufgemauert Drei viereckge Feuerrahmen. |
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10 | Da brannt ein Holz, das man mit Namen Nannte lignum aloe. Wer hat so große Feuer je Hier gesehn zu Wildenberg?230, 13. Wildenberge oder Wildenburge giebt es unzählige. Dieses Wildenberg wird als arm bezeichnet, und da der Dichter über seine Armut zu scherzen liebt, so könnte er hier seine eigene Burg meinen. Es war fürwahr ein kostbar Werk. |
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15 | Der kranke Wirth selber hat Vor der mittlern Feuerstatt Auf einem Spannbett Platz genommen. Zum Bruche wars gekommen Zwischen ihm und der Freude; |
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20 | Sein Leben war ein morsch Gebäude.
In den Saal gegangen |
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25 | Ihn ließ der Wirth nicht lange stehn, Er bat ihn, nah heran zu gehn Und zu sitzen: »hier an meine Seite: Wies' ich euch in größre Weite, Das hieß' euch allzu fremd gethan.« So sprach der jammersreiche Mann. |
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Des Wirthes Siechtum heischte leider |
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5 | Der Mantel und der Pelz darauf. Der geringste Balg war theur zu Kauf. Schwarz- und Grauwerk fand man da. Um das Haupt des Wirthes sah Man die gestreifte Mütze gehn, |
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10 | Von Zobel, theuer zu erstehn. Arabsche Borten gingen Oben in goldnen Ringen, Und von der Spitze nieder schien Als Knopf ein leuchtender Rubin. |
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15 |
Ritter saßen da genug, |
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20 | Die Schneide nieder tropfte Blut Und lief am Schaft bis auf die Hand, Wo es am Aermel verschwand. Da ward geweint überall Und geschrien in dem Saal, |
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25 | Daß dazu mit Kehl und Augen Kaum dreißig Völker möchten taugen. Also trug er den Sper An den vier Wänden umher Bis wieder zu des Saales Thür, Wo der Knappe sprang hinfür. |
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232 | Da war des Volkes Noth gestillt, Das erst von Jammer stand erfüllt, Da es die Lanze hatt erkannt, Die der Knappe trug in seiner Hand. |
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5 |
Mag es euch nicht verdrießen, Zu Ende an dem langen Saal |
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10 | Auf ging eine Thür von Stahl: Zwei werthe Kinder traten ein; Vernehmt, wie die geschaffen sei'n: Daß sie wohl gäben Minnesold, Wem sie um Dienste würden hold. |
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15 | Das waren Jungfrauen klar, Kränzlein über bloßem Haar: Die Blumen hielt ein lichtes Band. Jedwede trug in der Hand Einen Leuchter von Gold. |
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20 | Ihr Haar in blonden Locken rollt. Auf jedem Leuchter brennt ein Licht. Vergeßen wollen wir nicht Von der Jungfrauen Kleid zu sagen, Das sie vor den Rittern tragen. |
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25 | Die Gräfin von Tenabrock, Von braunem Scharlach war ihr Rock; So war auch ihr Gespiel geziert. Das weite Kleid war affischiert Mit zweien Gürteln, da wo schlank Die Frauen sind und schmal und schwank. |
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Hinzu tritt eine Herzogin |
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5 | Alle Viere neigten sich; Nun setzten zwo behendiglich Vor den Wirth die Stollen hin; Das war ihr Dienst, wie es schien. Dann traten sie gepaart zurück |
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10 | Und waren klar und hell von Blick.
Die Viere trugen gleiches Kleid. |
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15 | Vier musten große Kerzen tragen; Die andern durftens nicht versagen, Sie trugen einen theuern Stein, Die Sonne warf hindurch den Schein. Sein Namen ist uns wohl bekannt: |
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20 | Es war ein Granatjachant, Lang und breit und leicht: das litt, Daß so dünn ihn zerschnitt, Der zum Tischblatt ihn zersägte, An dem der Wirth zu eßen pflegte. |
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25 | Die Jungfraun traten alle acht Vor den Wirth, indem sie sacht Wie zum Gruß ihr Haupt bewegten. Die Viere dann die Tafel legten Auf der Stollen schneeweiß Helfenbein, Das zuvor getragen war herein. |
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234 | Man sah sie züchtig wieder gehn Und bei den ersten vieren stehn. Röcke grün wie Gras zu schauen |
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5 | Aus edelm Samt von Aßagauch, Lang und weit, so wars Gebrauch. Ein theurer Gürtel, schmal und lang, In der Mitte sie zusammen zwang. Dieser acht Jungfrauen klug |
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10 | Auf dem Haupt Jegliche trug Ein Blumenkränzlein wohlgethan. Von Nonel der Graf Iwan Und Jernis, der Herr von Reile,234, 13. Ein König Jernis von Ril wird in Hartmanns Ereck bei dessen Hochzeit 2075 genannt. Ihre Töchter über manche Meile |
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15 | Hatte der Gral in Dienst genommen. Man sah die Jungfrauen kommen In gar wonniglichem Staat. Zwei Meßer, schneidig wie ein Grat, Trugen die Jungfrauen hehr |
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20 | Auf zwo Zwickeln daher. Von Silber ist die Kling und weiß Und nicht versäumt von Künstlerfleiß, Geschärft, gewetzt zu solcher Glätte, Daß es wohl Stahl geschnitten hätte. |
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25 | Vor dem Silber trugen Frauen werth, Die auch der Gral zum Dienst begehrt, Lichter, daß es heller sei, Vier Kinder alles Tadels frei. So gingen diese Sechse nun: Höret, was sie sollen thun. |
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Sie grüßten. Zwei Jungfräulein |
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5 | Zu den ersten Zwölfen hin. Wenn ich recht berichtet bin, Hier sollen achtzehn Frauen stehn. Nun sieht man neue sechse gehn In Kleidern, die man schwer bezahlt; |
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10 | Es war zur Hälfte Plialt, Zur Hälfte Pfell von Ninive. Sie und die Sechse, der ich eh Erwähnt, getheilt war ihre Tracht, Jeder Theil aus anderm Stoff gemacht. |
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15 |
Nach diesem kam die Königin. |
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20 | Auf grünseidnem Achmardi Trug sie des Paradieses Fülle, So den Kern wie die Hülle. Das war ein Ding, das hieß der Gral, Irdschen Segens vollster Stral. |
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25 | Repanse de Schoie hieß, Von der der Gral sich tragen ließ. Der Gral war von solcher Art: Sie hat das Herz sich rein bewahrt, Der man gönnt des Grals zu pflegen: Sie durfte keine Falschheit hegen. |
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Lichter kamen vor dem Gral: |
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5 | Da sie gemeßnen Schritts herfür Zur Tafel kamen von der Thür, Die Königin verneigte sich Und jede Jungfrau züchtiglich, Die da Balsamgläser trug. |
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10 | Die Köngin ohne Falsch und Trug Setzte vor den Wirth den Gral. Die Märe spricht, daß Parzival Sie hab andächtig lang beschaut, Der der Gral war anvertraut; |
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15 | Er hatt auch ihren Mantel an. Die Sieben gingen sacht hindann Zu den achtzehn Ersten. Sie nahmen all die Hehrste Zwischen sich: Zwölf standen ihr |
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20 | Zu beiden Seiten, sagt man mir. Da stand die Magd die Krone tragend Schön aus den Gespielen ragend. All den Rittern zumal, |
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25 | Ließ man von den Kämmerlingen In goldnen Becken Waßer bringen. Je vier bediente Einer Und ein Junker, ein kleiner, Der eine weiße Zwickel trug. Man sah da Reichtum genug. |
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237 | Der Tafeln musten hundert sein, Die man zur Thüre trug herein. Man setzte jegliche hier Vor der werthen Ritter vier: |
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5 | Tischlachen blendend weiß Legte man darauf mit Fleiß. Der Wirth nun selber Waßer nahm; |
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10 | Eine seidne Zwickel bilderreich Hielt ein Grafensohn ihm hin; Den sah man hurtig niederknien. Wo eine Tafel war gestellt, |
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15 | Daß sie zu dienen nicht vergäßen Denen, die an ihr säßen. Zweene mußten knieend schneiden; Die andern durftens nicht vermeiden, Sie trugen Speis und Trank herbei |
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20 | Und dienten ihnen nach der Reih.
Hört mehr von Reichtum sagen. |
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25 | Die wurden rings umher gerollt; Von vier Rittern ward das Gold Auf die Tafeln hingesetzt. Ein Schaffner folgte zuletzt; Dem war es aufgetragen, Alles wieder in den Wagen |
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238 | Zu setzen, wenn gedienet wäre.
Nun vernehmet andre Märe. |
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5 | Knieend nähmen vor dem Gral. Zurück dann traten sie zumal Und vertheilten vor die Tafeln sich. Man sagte mir, so sag auch ich Auf euern eigenen Eid: |
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10 | Vor dem Grale war bereit (Sollt ich damit betrügen, So helfet ihr mir lügen) Wonach einer bot die Hand, Daß er alles stehen fand, |
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15 | Speise warm, Speise kalt, Speise neu und wieder alt, Fisch und Fleisch, Wild und Zahm. Es ist kein wahres Wort daran, Hör ich Manchen sprechen; |
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20 | Der will sich viel erfrechen: Denn der Gral war alles Segens Born, Weltlicher Süße volles Horn: Es that es dem beinahe gleich, Was man erzählt vom Himmelreich. |
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25 |
In kleine Goldgefäße kam, |
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239 | Moraß, Wein, Sinopel roth,239, 1. Moraß, ein süßes Getränk aus Maulbeersaft; Sinopel ein anderes, das wohl den Namen von seiner rothen Farbe hatte. Wonach den Napf ein Jeder bot, Was er Trinkens mochte nennen, Das konnt er drin erkennen, |
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5 | Alles durch des Grales Kraft. Die herliche Genoßenschaft Ward bewirthet von dem Gral. Wohl bemerkte Parzival Den Reichtum und das große Wunder; |
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10 | Doch nicht zu fragen unterstund er.
Er gedachte: »Treulich rieth |
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15 | Wie es dort bei ihm geschah. So hör ich ohne Frage ja, Wie es um diese Leute steht.« Wie er so dachte, sieh, da geht Ein Knappe her und bringt ein Schwert, |
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20 | Die Scheide tausend Marken werth; Das Gehilz war ein Rubin; Auch war die Klinge, wie es schien, Großer Wunder Thäterin. Seinem Gaste gab der Wirth es hin |
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25 | Und sprach: »Es half mir in der Noth Manchesmal, bevor mich Gott So schwer am Leibe hat verletzt. Ich hoffe, daß es euch ersetzt, Was hier fehlt an eurer Pflege; Führt es künftig allewege: |
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240 | Ihr seid, erkennt ihr seine Art, Im Streite wohl damit verwahrt.« Weh, daß er da vermied zu fragen! |
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5 | Denn da das Schwert ihm ward gegeben, Das mahnt' ihn, Frage zu erheben. Auch jammert mich sein edler Wirth, Daß er der Qual nicht ledig wird, Der ihn enthoben hätte Fragen. |
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10 | Nun war hier sattsam aufgetragen. Die's anging, griffens wieder an Und trugen das Geschirr hindann. Die vier Karossen lud man da; |
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15 | Erst die letzten, dann die ersten. Sie traten alle mit der Hehrsten Wieder hin zu dem Gral. Vor dem Wirth und Parzival Verneigte sich die Königin |
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20 | Und all die Jungfraun wie vorhin Und trugen wieder aus der Thür, Was sie mit Zucht gebracht herfür. Parzival blickt ihnen nach: |
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25 | Eh sie die Thüre zuthun, Auf einem Spannbette ruhn Den allerschönsten alten Mann, Des er Kunde je gewann. Ich greif es traun nicht aus der Luft, Er war noch grauer als der Duft. |
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Wer der Greis gewesen, |
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5 | Künftig, wenn es an der Zeit, Bescheidentlich, ohn allen Streit, Und sogleich, unverzogen. Die Sehne sag ich sonder Bogen. Die Sehne dient zum Gleichniss hier. |
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10 | Behende scheint der Bogen dir, Doch ist schneller, was die Sehne jagt. Hab ichs nicht unbedacht gesagt, So gleicht die Sehne schlichten Mären, Womit wir gern zufrieden wären; |
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15 | Denn wer die Krümme wandelt viel, Der führt uns allzuspät ans Ziel. Wenn ihr den Bogen spannen saht, Erst war die Sehne schlicht und grad; Sie muß sich dehnen, muß sich biegen, |
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20 | Soll der Schuß zum Ziele fliegen. Doch wer die Märe schießt dem Thoren, Der hat sein Dehnen auch verloren: Sie findet nirgend eine Statt Und gar geräumigen Pfad |
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25 | Zu einem Ohr ein, zum andern aus. Lieber bleib ich zu Haus, Als daß ich den mit Mären dränge: Denn ich sagte oder sänge Beßer wahrlich einem Bock Oder einem morschen Stock. |
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Ich will euch ferner doch bedeuten |
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5 | Weder Tanz noch Ritterspiel. Ihrer Trübsal war so viel, Sie dachten auf Erholung nicht. Oft wohnt die Volkszahl minder dicht, Doch thut ihr manchmal Freude wohl; |
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10 | Hier waren alle Winkel voll Und auch der Hof, wo man sie sah. Der Wirth sprach zu dem Gaste da: »Nun ist eur Bette wohl bereit, Drum rath ich, wenn ihr müde seid, |
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15 | Euch zur Ruhe zu begeben.« Nun sollt ich Zeterschrei erheben Um ihr so gethanes Scheiden! Hier wächst Unheil ihnen beiden. Vor des Wirthes Bette trat |
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20 | Auf den Teppich hin und bat Um den Urlaub Parzival; Gute Nacht ihm bot der Wirth zumal. Auf sprang die Ritterschaft in Eil; Ihn zu geleiten kam ein Theil. |
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25 | Da führten sie den jungen Mann In ein Schlafgemach hindann: Das war also ausstaffiert, Mit einem Bette geziert, Daß mich die Armut schmerzlich müht, Da der Erde solcher Reichtum blüht. |
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243 | Dem Bett war Armut theuer; Als glüht' er im Feuer, Gab drauf ein Pfellel lichten Stral. Die Ritter bat da Parzival, |
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5 | Sie möchten auch zur Ruhe gehn; Denn Ein Bett sah er hier nur stehn. Mit Urlaub gingen sie hindann. Hier hebt ein andrer Dienst sich an. Vier Kerzen und sein klar Gesicht |
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10 | Wetteifernd gaben helles Licht: Wie möchte heller sein der Tag? Vor seinem Bett ein andres lag, Ein Polster drauf; da setzt' er sich. Jungherren gar behendiglich |
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15 | Entschuhn ihm Beine, die sind blank: Mancher ihm zu Hülfe sprang; Auch zog ihm seine Kleider ab Mancher wohlgeborne Knab: Es waren schmucke Herrlein. |
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20 | Zur Thüre traten jetzt herein Vier klare Jungfrauen, Die man gesandt zu schauen, Ob man ihn wohl verpfläge, Und ob er sanft gebettet läge. |
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25 | Die Märe meldet sonder Trug, Eine helle Kerze trug Ein Knappe Jeglicher voran. Parzival der schnelle Mann Sprang unters Decklachen. Sie sprachen: »Ihr sollt wachen |
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244 | Uns zu Lieb noch eine Weile.« Verborgen in der Eile Hatt er unterm Bett sich ganz; Nur seines Antlitzes Glanz |
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5 | Gab ihren Augen Hochgenuß, Eh sie empfingen seinen Gruß. Ihnen schufen auch Gedanken Noth, Daß sein Mund ihm war so roth, Und daß vor Jugend Niemand wahr |
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10 | Da nahm auch nur ein halbes Haar.
Diese vier Jungfrauen klug, |
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15 | Die vierte Jungfraue weis Trug Aepfel aus dem Paradeis Auf blanker Zwickel hin vor ihn. Diese sah man niederknien. Er hieß das Mägdlein sitzen: |
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20 | Sie sprach: »Laßt mich bei Witzen; Ich könnt euch sitzend nicht bedienen, Und darum sind wir hier erschienen.« Süßer Red er nicht vergaß; Der Herr trank, einen Theil er aß, |
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25 | Dann gingen sie mit Urlaub wieder. Da legte Parzival sich nieder. Die Junker setzten vor ihn Die Kerzen auf den Teppich hin, Da sie ihn entschlafen sahn: Also eilten sie hindann. |
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Parzival lag nicht allein: |
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5 | Hat Boten ihm vorausgesandt, Daß Schreck den Blühnden übermannt; Seine Mutter bracht einst so in Noth Der Traum von Gachmuretens Tod. So verbrämt war ihm der Traum, |
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10 | Mit Schwertschlägen um den Saum, Mit Tjosten oben reich gestickt: Von Lanzen auf sein Herz gezückt Litt er im Schlafe manchmal Noth. Lieber zwanzigmal den Tod |
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15 | Hätt er dulden mögen wach: So gab den Sold ihm Ungemach. Der Aengstigungen Strenge Must ihn wecken auf die Länge. Ihm schwitzten Adern und Gebein. |
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20 | Auch drang der Tag durchs Fenster ein. Da sprach er: »Weh, wo sind die Kinde, Daß ich sie nicht vor mir finde? Wer soll mir reichen mein Gewand?« So erharrte sie der Weigand, |
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25 | Bis er abermals entschlief. Niemand sprach, Niemand rief, Sie blieben all verborgen. Wieder zu Mitte Morgen War erwacht der junge Mann; Vom Bette sprang er schnell hindann. |
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Auf dem Teppich sah der Werthe |
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5 | Da hub er zu sich selber an: »Weh, wer hat mir dieß gethan? Gewiss, ich soll mich wappnen drein. Ich litt im Schlafe solche Pein; Wachend ist mir Arbeit |
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10 | Heute sicher auch bereit. Wenn diesen Wirth ein Feind bedroht, So leist ich gerne sein Gebot Und ihr Gebot mit Treuen, Die den Mantel, diesen neuen, |
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15 | Mir geliehen hat aus Güte. Stünd also ihr Gemüthe, Daß sie Dienst von mir begehrte, Wie gern ich den gewährte! Doch nicht um Minnelohns Gewinn: |
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20 | Denn mein Weib die Königin Ist von Antlitz wohl so klar Wie sie und klarer, das ist wahr.« Er hilft sich selber, weil er muß, |
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25 | Daß er fertig sei zum Streite; Zwei Schwerter schnallt er an die Seite. Der werthe Degen ging hinaus; Da war sein Roß vor dem Haus Angebunden, Schild und Sper Stand dabei; das freut' ihn sehr. |
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Eh Parzival der Weigand |
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5 | Niemand hörte, sah er da, Daran ihm großes Leid geschah. Der Degen kam in übeln Zorn. Da lief er in den Burghof vorn, Wo er gestern stieg vom Pferde. |
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10 | Da war Gras und Erde Von manchem Hufschlag berührt, Und der Thau hinweggeführt. Der junge Mann mit lautem Rufen |
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15 | Mit manchem Scheltworte Sprang er zu Ross. Die Pforte Fand er weit offen stehn Und große Stapfen aus ihr gehn. Die Brücke war hinab gelaßen: |
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20 | Hinüber ritt er seiner Straßen. Ein verborgner Knappe zog das Seil: Der Schlagbrücke Vordertheil Brachte schier sein Ross zu Fall. Das Haupt wandte Parzival: |
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25 | Da wollt er gerne sich befragen: »Der Sonne Haß sollt ihr tragen,« Sprach der Knapp. »Ihr seid 'ne Gans. Hättet ihr gerührt den Flans Und hättet den Wirth gefragt! Nun bleibt euch großer Preis versagt.« |
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Der Gast rief um Erklärung: |
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5 | Und schlug die Pforte vor ihm zu. Allzu früh für seine Ruh Schied da hinweg, der nun mit Leid Entgalt seiner frohen Zeit: Die blieb ihm jetzt verborgen. |
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10 | Er hatt um schwere Sorgen Gedoppelt, als den Gral er fand, Mit seinen Augen, ohne Hand Und ohne Würfel zumal. Weckt ihn Kummer nun und Qual, |
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15 | Des war er früher ungewohnt; Ihn hatte Trübsal noch verschont. Parzival verfolgte da |
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20 | Die werden mannlich streiten Heut um des Wirthes Ehre. Sie verschmähns, sonst wäre Ihre Schar mit mir auch nicht geschwächt: Ich wollt in keinem Gefecht |
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25 | Von ihnen weichen in der Noth, Daß ich verdiente mein Brot Und dieß wonnigliche Schwert, Das ihr Herr mir hat verehrt, Und das ich unverdient noch trage. Sie wähnen wohl, ich wär ein Zage.« |
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249 | Der aller Falschheit that entgegen, Hielt sich an den Hufschlägen. Daß er so scheidet, jammert mich; Nun erst aventürt es sich. |
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Die Fährt allmählich ihm zerrann: |
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10 | Davon er Herzeleid gewann.
Der kühne Degen ohne Zagen |
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15 | Ein Weib, die Treu gebracht in Noth. Gebalsamt lag ein Ritter todt Ihr zwischen beiden Armen. Wollt es Einen nicht erbarmen, Der sie so säh in Schmerzen, |
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20 | Das geschah aus falschem Herzen.
Sein Ross da zu ihr wandte, |
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25 | Das ward vor ihrer Treu zunicht. Nun grüßt sie Parzival und spricht: »Herrin, mir ist herzlich leid, Daß ihr so bekümmert seid. Könnt euch mein Dienst davon befrein, Zu euerm Dienste wollt ich sein.« |
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Sie dankt' ihm mit des Jammers Sitten |
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5 | Her in diesen öden Wald. Unkundem Gaste mag da bald Großen Schadens viel geschehn; Gehört oft hab ich und gesehn Von Leuten, die den Tod hier nahmen |
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10 | Und wehrlich doch zu sterben kamen. Flieht, wenn ihr das Leben liebt! Nur sagt, wo diese Nacht ihr bliebt?« »Eine Meile nur von hier, nicht mehr, Steht eine Burg, wie keine hehr |
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15 | Durch alle Pracht und Herlichkeit: Die ließ ich erst vor kurzer Zeit.« Sie sprach: »Der euch Vertraun will schenken, Den sollt ihr nicht mit Lügen kränken. Eur Schild muß euch als fremd bekunden; |
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20 | Ihr hättet Wald zuviel gefunden Von gebautem Lande hergeritten. Dreißig Meilen weit ward nie verschnitten Zu einem Hause Holz noch Stein. Nur eine Burg steht dort allein, |
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25 | Reich an Allem was die Erde preis't. Wer die zu suchen sich befleißt, Der kann sie leider niemals finden: Doch sind Viele, die sichs unterwinden. Es muß unwißend geschehn, Soll Jemand die Burg ersehn. |
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251 | Die ist euch, Herr, wohl nicht bekannt. Monsalväsch ist sie genannt. Terre de Salväsch geheißen wird Das Reich, wo Krone trägt der Wirth. |
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5 | Vererbt einst hat es Titurel Seinem Sohn, dem König Frimutel: So hieß der werthe Weigand; Den Preis erwarb oft seine Hand. Auch gab ihm eine Tjost den Tod, |
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10 | Den ihm die Minne gebot. Vier werthe Kinder ließ er nach: Drei haben Gut, doch Ungemach; Der vierte wählte Armut: So büßt er seinen sündgen Muth; |
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15 | Er heißt mit Namen Trevrezent. Anfortas sein Bruder lehnt, Denn sitzen kann er nicht noch gehn, Auch weder liegen noch stehn, Der auf Monsalväsche wohnt; |
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20 | Groß Unheil hat ihn nicht verschont.«
Sie sprach: »Wenn ihr gekommen wärt |
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25 | Zu der Jungfrau sprach der Waleis laut: »Groß Wunder hab ich da geschaut Und viel Frauen wohlgethan.« An der Stimm erkannte sie den Mann. |