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»Nun kam mich suchen über Meer Der Schottenkönig und sein Heer: Der war seines Oheims Sohn. Sie konnten mir nichts Schlimmres drohn, |
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25 | Als mir schon geschehen war An Eisenharten, glaubt fürwahr.« Viel Seufzer sie entschickte, Zwischen Thränen manchmal blickte Sie beschämt und scheu hinan Zu Gachmureten: da begann |
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29 | Ihr Aug dem Herzen zu vertraun, Der Degen wäre schön zu schaun. Sie war auch eine Kennerin Lichter Farbe: früherhin |
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5 | Sah sie schon viel lichte Heiden. Da erwuchs zwischen beiden Getreuer Minne mehr und mehr: Sie blickte hin, er blickte her. Schenken hieß sie nun den Wein; |
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10 | Dürfte sie, sie ließ' es sein. Gern säh sie, wenn es unterblieb, Weil es die Ritter stäts vertrieb, Die gerne sprachen mit den Fraun. Doch wars sein Leben, sie zu schaun; |
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15 | Auch hatt er ihr den Sinn gegeben, Sein Leben war der Frauen Leben. Da erhob er sich und sprach: |
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20 | Da war ich klugen Sinns vergeßen. Ich dien euch gern; doch ist mir leid, Daß eure Noth so groß und breit. Frau, gebietet über mich: Wohin ihr wollt, dahin will ich. |
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25 | Ich dien euch immer, wo ich kann.« »Ich seh euch,« sprach sie, »dafür an.« Alles thut der Burggraf nun, |
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30 | Ob er spazieren wolle reiten? »So seht ihr auch, wo wir streiten Und wie die Pforten stehn in Hut.« Gahmuret der Degen gut |
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5 | Sprach, er wünsche wohl zu sehn, Wo ihr Kampfspiel war geschehn. Hinunter mit ihm ritten |
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10 | Sie führten ihn im Kreise Wohl vor sechszehn Pforten, Und beschieden ihn mit Worten, Daß keine je verschloßen ward, »Seit sie rächten Eisenhart |
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15 | An uns mit Zorn. Mit gleicher Macht Stritten wir fast Tag und Nacht: Sie blieben offen all die Zeit. Vor acht Pforten giebt uns Streit Des getreuen Eisenhartens Bann: |
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20 | Sie haben Schadens viel gethan. Wie sie nach Rache dürsten, Diese wohlgebornen Fürsten In des Königs Bann von Aßagog!« Vor jeglicher Pforte flog |
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25 | Eine lichte Fahn ob kühner Schar, Drauf ein durchstochner Ritter war, Weil Eisenhart so zu sterben kam, Den nun sein Volk zum Wappen nahm. »Wir haben andern Brauch dagegen, Womit wir sie zu trösten pflegen: |
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31 | Unsre Fahne wird daran erkannt, Daß zwei Finger ihrer Hand Die Fürstin bietet zu dem Eid, Ihr sei noch nie geschehn so leid, |
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5 | Als durch Eisenhartens Tod; Der schuf ihr bittre Herzensnoth. So von des Krieges Anbeginn Belakane stand die Königin In einem weißen Sammetfeld |
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10 | In schwarzen Farben ausgestellt, Seit wir des Feinds Panier erschaut (Ihre Treue wird im Jammer laut): So steht sie ob den Thürmen hoch. Von den andern acht bedrängt uns noch |
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15 | Friedebrands des Schotten Heer, Die Getauften von über Meer. »Ein Fürst behütet jedes Thor; |
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20 | Gaschier, dem Normann, nahmen wir Einen Grafen ab im Feld: Der bietet hohes Lösegeld. Ein Schwestersohn ists von Kailet: Was uns der nun Böses thät, |
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25 | Muste dieser stäts entgelten. Doch solch Glück kommt uns selten. Grünes Angers wenig, Sandes Wohl an dreißig Ritte Landes Ist zu den Zelten von dem Graben: Da sieht man sie zum Kampfspiel traben. |
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So gab sein Wirth ihm Bericht: |
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5 | Bei jener, die ihn hergeschickt, Was hilft ihm dann, wie frech er blickt? Das ist der stolze Heuteger. Ich darf wohl sagen, seit das Heer Uns der Feinde hält umseßen, |
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10 | Daß der Held vermeßen Allmorgentlich bereit erschien Vor der Pforte bei dem Baldachin; Auch weiß ich, daß der kühne Mann Manches Kleinod hat verthan,32, 14. Auch 134, 18 wird ein Kleinod (von Orilus) durch den Schild des Gegners gestochen, doch ohne daß es darin haften blieb. Kleinode sind Geschenke, meistens der Frauen, welche deren Ritter als Fähnlein am Sper trugen, wo sie dann durch den Schild gestochen werden und darin haften bleiben konnten oder sich auf den Schild schlagen ließen, wie Gawan Obilots Ermel (375, 23), oder den Halsberg damit bedeckten, wie Gachmuret 101, 10–19 mit Herzleidens Hemde. Diejenigen Kleinode, welche Theile der weiblichen Tracht bildeten, pflegten die Frauen, welche sie geschenkt hatten, durchstochen und zerhauen wieder anzulegen. So Herzeleide und Obilot. |
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15 | Wenn er uns durch die Schilde stach, Das man für kostbar ansprach, Wenn es die Knappen ausgebrochen; Er hat uns Manchen abgestochen. Der Held läßt sich gerne schauen; |
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20 | Ihn loben auch unsre Frauen. Wen Frauen loben, wird bekannt, Er hat den Ruhm an der Hand Und seines Herzens Wonne.« Nun hatte müd die Sonne |
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25 | Eingestellt den Strahlenschein: Des Lustritts must ein Ende sein. Der Gast ritt heim mit seinem Wirth; Das Mal bereit er finden wird. Ich muß von ihrer Speise sagen: |
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33 | Man diente ihnen ritterlich. Mit Gefolge kam und stellte sich Die Königin vor seinen Tisch: Hier stand der Reiher, dort der Fisch. |
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5 | Sie war herabgefahren, Um selber zu gewahren, Ob man fleißig pfläge sein. Mit Jungfraun kam sie, nicht allein. Sie kniete nieder (ihm wars leid): |
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10 | Mit eigner Hand zerschnitt die Maid Dem Ritter seine Speise so. Die Frau war ihres Gastes froh. Da bot sie ihm sein Trinken dar Und pflag sein gut; wohl nahm er wahr |
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15 | Ihr Geberden wie ihr Wort. Unten an dem Tische dort Saß ihm mancher Spielmann Und gegenüber sein Kaplan. Beschämt empor zur Herrin sah |
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20 | Der Degen: schüchtern sprach er da:
»So hofft ichs nicht zu finden hier, |
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25 | So hätt ich nur von euch begehrt Eine Pflege, der ich wäre werth: Dann kamt ihr nicht herabgeritten. Darf ich, Königin, euch bitten, So laßt mich in der Maße leben: Zu viel Ehre habt ihr mir gegeben.« |
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Sie wollt auch das nicht laßen, |
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5 | Die Herrlein alle, wie es schien, Waren hold der Königin. Noch eins die Herrin nicht vergaß: Sie ging auch, wo der Wirth saß Und sein Weib die Burggräfin. |
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10 | Den Becher hob die Königin Und sprach: »Laß dir befohlen sein Unsern Gast: die Ehr ist dein. Ich bitt euch beide höchlich drum.« So nahm sie Urlaub, wiederum, |
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15 | Ging sie hin zu ihrem Gast. Schon trug sein Herz der Minne Last; Ein Gleiches ihr von ihm geschah, Ihr Herz, ihr Auge sagt' es ja: Die mustens mit ihr eingestehn. |
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20 | Mit Züchten sprach die Herrin schön: »Gebietet, Herr: was ihr begehrt, Das schaff ich, denn ihr seid es werth; Und laßt mich Urlaub haben: Wenn sie euch fleißig laben, |
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25 | So bin ich ihnen herzlich hold.« Ihre Leuchter waren Gold: Vier Kerzen trug man drauf entbrannt. Hin ritt sie, wo sie Ruhe fand. Sie saßen auch nicht länger so; |
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35 | Ihn freute, daß man Ehr ihm bot; Doch zwang ihn wieder andre Noth: Das war die strenge Minne, Die da neiget hohe Sinne. |
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Die Wirthin kam zu ihrer Ruh; |
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10 | »Schlafet nun in guter Rast Und ruht die Nacht: das ist euch Noth.« Den Platz zu räumen gebot Der Wirth dem Ingesinde. Des Gastes edle Kinde, |
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15 | Ihr Bett rings um das seine lag, Ihr Haupt daran, wie er es pflag. Da standen Kerzen schön und groß Und brannten hell. Den Held verdroß, Daß so lang war die Nacht. |
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20 | Ihn bracht oft in Ohnmacht Diese schwarze Möhrin, Des Mohrenlandes Königin. Er wand sich oft wie Weidenholz; Da erkrachten ihm die Glieder stolz. |
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25 | Minn und Kampf war sein Begehren; Nun wünscht, man mög es ihm gewähren. Sein Herz von lauten Stößen scholl, Weil es nach Ritterthaten schwoll. Das begann dem kühnen Recken Beide Brüste weit zu strecken |
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36 | Wie die Sehne streckt die Armbrust; Zu heftig war da sein Gelust. Der Herr ohn alles Schlafen lag, |
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5 | Der gab noch keinen lichten Schein, Da stellte sein Kaplan sich ein Zur Messe nach des Herrn Gebot: Er sang sie ihm zugleich und Gott. Den Harnisch trug man ihm zuhand: |
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10 | Hin ritt er, wo er Tjoste fand.
Der Degen säumte sich nicht lang: |
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15 | Bekehrig wenn mans rückwärts zog. Seinen Anker auf dem Helme hoch Man zum Thore führen sah. Weib und Mann gestand ihm da, Kein schönrer sei in allen Reichen: |
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20 | Ihm sollten ihre Götter gleichen.
Man trug ihm manchen starken Sper; |
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25 | Eine andre Decke überzog Es leicht, weil sie nur wenig wog; Die war ganz von grünem Samt. Korsett und Wappenrock gesamt War auch ein grüner Achmardi; In Arabien wirkt man die. |
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37 | Lug will mir nicht geziemen; Seine Schildriemen Waren unverblichne Borten Mit Gestein aller Orten |
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5 | Besetzt, das war theuer. Geläutert in Feuer War sein Schild von rothem Gold. Sein Dienst erwarb der Minne Sold, Weil scharfer Streit nur Spiel ihm schien. |
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10 | Am Fenster lag die Königin; Der Frauen saßen da noch mehr. Nun seht, da hielt auch Heuteger, Der hier oft den Preis genommen. Als der den Herrn sah kommen |
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15 | Galoppierend auf sich an, Gedacht er: »Wie oder wann Kam der Franzos in dieses Land? Wer hat den Stolzen hergesandt? Schiene der mir ein Mohr, |
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20 | So wär mein bester Sinn ein Thor.«
Die das Springen doch nicht ließen, |
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25 | Als sie der Tjost sich nicht entzogen. Die Splitter in die Lüfte flogen Vom Sper des stolzen Heuteger; Auch fällt' ihn seines Gegners Wehr Auf das Gras hinters Ross, Was ihn als ungewohnt verdroß. |
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38 | Er ritt auf ihn und trat ihn nieder; Zwar erholt' er oft sich wieder Und zeigte sich zu wehren Lust; Doch steckt' im Arm, ihm unbewust, |
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5 | Schon ihm Gachmuretens Lanze: Der erheischte da Fianze.38, 6. Ein Kunstausdruck, gleichbedeutend mit Sicherheit. Seinen Meister hatt er funden. »Wer hat mich überwunden?« Also sprach der kühne Mann. |
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10 | Alsbald hub der Sieger an: »Ich bin Gachmuret Anschewein.« Er sprach: »Meine Sicherheit sei dein.«38, 12. Der Sieger heischt Sicherheit, der Besiegte giebt oder bietet sie und ist nun sein Gefangener. Wer Sicherheit bietet, gelobt sich in den Willen des Siegers zu fügen, er leistet also gleichsam einen Eid: daher heißt es 39, 2 »mir sichert eure Hand.« Er nahm sie an und sandt ihn ein.38, 13. Nämlich in die Stadt. Auch dieß Einsenden ist ein Kunstausdruck. |
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15 | Von den Fraun, die es gesehen haben. Von dort begann heranzutraben Der Normanne Gaschier, Der starke Degen stolz und zier, Der versuchte Lanzenbrecher. |
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20 | Gachmuret der Unbillsrächer Hielt schon zur zweiten Tjost bereit. Seinem Spere war das Eisen breit, Der Schaft stark und feste. Da wägten diese Gäste |
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25 | Ungleich Gewicht einander zu. Darnieder lag Gaschier im Nu, Mit dem Pferde gefallen Und den Gewaffen allen. Gezwungen gab er Sicherheit, Ob es ihm lieb war oder leid. |
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Gachmuret der Weigand |
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5 | Und bittet, daß sie uns mit Streit Verschonen: sind sie des bereit, So kommt mir nach in die Stadt.« Was er gebot oder bat, Das war allzumal vollbracht: |
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10 | Vom Streite ließ der Schotten Macht.
Da kam geritten Kailet. |
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15 | Der Spanier rief ihm nach genug. Einen Strauß er auf dem Helme trug; Gekleidet war derselbe Mann, Soviel ich euch berichten kann, In Pfellelseide weit und lang. |
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20 | Das Gefilde von dem Helden klang: Seine Schellen gaben Töne. Diese Blum an Mannesschöne! Er behielt den Preis der Schönheit, Nur nicht vor zwein nach seiner Zeit: |
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25 | Beaukorps, Lotens Kind, Und Parzival, die hier nicht sind: Sie waren jetzt noch ungeboren Und wurden dann für schön erkoren. Gaschier ihn mit dem Zaume nahm: |
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40 | Das sag ich bei der Treue mein, Besteht ihr dort den Anschewein, Der meine Sicherheit schon hat: Merket, Herr, meinen Rath |
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5 | Und thut, wie ich gebeten. Ich verhieß Gachmureten, Ihn Kampfs mit euch zu überheben; Drauf hab ich ihm die Hand gegeben. Nun laßt den Ehrgeiz mir zu lieb: |
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10 | Er zeigt euch Kraft in Stich und Hieb.« Da sprach der König Kailet: »Ist das mein Vetter Gachmuret, Fils dü Roi Gandein? Mit dem laß ich mein Streiten sein. |
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15 | Laßt mir den Zaum.« »Es soll geschehn, Hat mein Aug erst ersehn Euer unbedecktes Haupt; Meins hat er schier Gehörs beraubt.« Den Helm er gleich sich niederband; |
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20 | Gachmuret doch Streit noch fand.
Es war schier halber Morgen. |
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25 | Hinter ihrer Mauer Zinnen. Er war ein Netz für sie da innen: Was drunter kam, das war beschlagen. Ein ander Ross, hört ich sagen, Bestieg alsbald der werthe Held: Das flog und rührte das Feld |
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41 | Kunstrecht nach jeder Seite, Kühn, wo es galt im Streite, Geschickt und besonnen. Was er darauf begonnen? |
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5 | Das rechn ich ihm für Großthat an. Hin ritt er, wo ihn Mohren sahn. Die lagen dort mit ihrem Heer Gegen Westen bei dem Meer. Ein Fürst war Raßalig genannt, |
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10 | Der jeden Tag sich unterstand, Von Aßagog der reichste Held (Sein Geschlecht das nicht in Frage stellt: Das war von königlicher Art), Er hob sich immer auf die Fahrt |
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15 | Und tiostierte vor der Stadt. Jetzt machte seine Kräfte matt Unser Held von Anschau. Das beklagte eine schwarze Frau (Die hatt ihn dahin gesandt), |
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20 | Daß ihn da Jemand überwand. Ein Knapp bot ungebeten Seinem Herren, Gachmureten, Einen Sper mit einem Schaft von Rohr: Damit stach er den Mohr |
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25 | Hinters Ross auf den Grieß, Wo er ihn nur liegen ließ, Bis ihm gesichert war der Frieden. Hiemit war der Krieg entschieden, Und ihm erworben großer Preis. Acht Fahnen sah der Degen weis |
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42 | Feindlich fliegen nach der Stadt, Die er zurück zu senden bat Den kühnen sieglosen Mann. Er gebot ihm alsdann |
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5 | Ihm zu folgen, ritt' er ein; Das that er, denn es muste sein. Gaschier auch säumte nicht zu kommen. |
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10 | Daß er nicht Eisen wie ein Strauß Verschlang und Kieselsteine, Das macht', er fand da keine. Sein Zorn erhob Gebrülle Wie der Löw aus Zornesfülle. |
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15 | Er riß sich aus die Haare: »Nun hab ich meine Jahre Zu eitel Thorheit verwandt. Die Götter hatten mir gesandt Einen kühnen werthen Gast: |
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20 | Ueberlädt sich der mit Streites Last, So werd ich Werthen nie mehr werth. Was taugt mir Schild nun und Schwert? Ein Schimpf ists, mahnt man mich daran.« Von den Seinen stob er da hindann |
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25 | Zum Thor mit Spornschlägen. Ihm kam ein Knapp entgegen, Der trug einen gemalten Schild, Ein durchstochner Mann im Wappenbild, Gewirkt in Eisenhartens Land. Einen Helm auch trug er in der Hand |
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43 | Und ein Schwert, das Raßalig, Der kühne, bracht in diesen Krieg; Nun must er von ihm scheiden, Dieser kühne Fürst der Heiden, |
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5 | Der sich weites Lob erworben. Ist er ungetauft gestorben So erbarme sein sich bald, Der aller Wunder hat Gewalt. Da der Burggraf das ersah, |
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10 | Nie freut' er sich wohl mehr als da. Als er die Wappen hatt erkannt, Kam er vor das Thor gerannt: Seinen Gast sah er da halten, Den jungen, noch nicht alten, |
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15 | Als harrt' er einer weitern Tjost. Da nahm ihn Lachfilirost, Sein Wirth, und griff ihm nach dem Zügel; Er stach heut keinen mehr vom Bügel. Lachfilirost Schachtelakunt |
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20 | Sprach: »Lieber Herr, macht mir kund, Ward besiegt von eurer Hand Raßalig? So ist dieß Land Vor Kampf gesichert immerdar: Ihm folgt der Mohren ganze Schar |
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25 | Im Lehn des treuen Eisenhart, Davon so viel uns Schade ward: Zu End ist unsre Noth und Pein. Ein zornger Gott gab ihnen ein Uns heimzusuchen mit dem Heer: Darnieder liegt nun ihre Wehr.« |
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Er führt' ihn wider Willen mit. |
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5 | Der Wirth must ihn ihr laßen; Seine Knappen nicht vergaßen, Sie ritten ihrem Herren nach. Da führte durch die Stadt gemach Ihren Gast die weise Königin, |
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10 | Dem erstritten war des Siegs Gewinn. Ab saß sie, da sie dauchte Zeit: »Weh, wie getreu ihr Knappen seid! Ihr sorgt wohl, ihr verlört den Mann: Ihm wird schon ohn euch Dienst gethan. |
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15 | Nehmt sein Ross und führt es hin: Sein Geselle ich hier bin.« Viel Fraun er auf dem Saale fand; |
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20 | Von dem besten Zobel schien Die Decke und das Bette weich: Da erwies sie ihm sogleich Eine heimliche Ehre. Zeugen waren da nicht mehre. |
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25 | Die Jungfraun gingen vor die Thür Und schoben Riegel dafür. Da nahm des Landes Königin Süßer Minne Hochgewinn, Und Gachmuret ihr Herzenstraut; Sie waren ungleich doch von Haut. |
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Den Göttern opferten zumal |
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5 | Das leistet' er in Treue; Doch wuchs sein Leid aufs Neue Um seinen Herren Eisenhart. Als des der Burggraf inne ward, Kam er herbei. Da hob sich Schall: |
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10 | Die Fürsten nahten allzumal Aus der Königin Land von Zaßamank Und sagten ihm des Preises Dank, Den er erworben hatt im Feld. Vierundzwanzig gefällt |
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15 | Hatt er hier vom Sattelbogen, Der Meisten Rosse fortgezogen; Gefangener Fürsten waren drei: Viel Ritter ritten auch herbei Mit ihnen vor den Königssaal. |
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20 | Geruhet und gespeist zumal Und wonniglich herausstaffiert, Mit Kleidern herlich geziert, War des höchsten Wirthes Leib. Einst hieß sie Magd, nun war sie Weib. |
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25 | Die ihn nun vorführt' an der Hand Und sprach: »Mein Leben und mein Land Sind diesem Ritter unterthan, Gönnt Feindeshaß ihm Theil daran.« Nun folgten Alle Gachmureten; |
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46 | »Herr Raßalig, nun kommt heran, Meines Weibes Kuss sollt ihr empfahn. Thut Ihr ein Gleiches, Herr Gaschier.« Auch Heutegern den Schotten zier |
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5 | Bat er sie küssen an den Mund; Der war von seiner Tjost noch wund. Sich zu setzen, bat er Jeden; |
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10 | Könnt es mit dessen Hulden sein, Der ihn hier gefangen hat. Die Sippe giebt mir keinen Rath Als schnell ihn frei zu machen.« Belakanen sah man lachen: |
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15 | Sie befahl ihn herzubringen. Dort eilte vorzudringen Der minnigliche beau Comte, Von Ritterschaft nicht unverschont; Er hatt im Streite viel gethan. |
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20 | Gaschier der Normann Bracht ihn: gar höfisch that er; Ein Franzose war sein Vater, Er selbst Kailetens Schwestersohn; Seine Fahrt geschah um Minnelohn. |
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25 | Er hieß Killirjakag; Schön war er wie ein Mann nur mag. Kaum hatt ihn Gachmuret erkannt |
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47 | Daß sie ihn küsse und umarme; »Nun komm auch her in meine Arme.« Da küsste selber ihn der Wirth. Das Wiedersehn sie freuen wird. |
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5 | Gachmuret hub wieder an: »Weh, du junger süßer Mann, Was sollte hier dein schwacher Leib? Sag an, gebot dir das ein Weib?« »Herr, die gebieten wenig mir. |
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10 | Mich hat mein Vetter Gaschier Hergebracht, er weiß wohl wie. Ich halt ihm tausend Ritter hie, Denn ich steh ihm gerne dienstlich bei. Gen Rouen in der Normandei |
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15 | Kam ich zur Versammlung. Ich brachte manchen Helden jung Aus der Champagne mit mir hin. Nun hat der Schade Kunst und Sinn Verwandt, ihn zu beschweren; |
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20 | Ihr wollt euch selbst denn ehren: Um meinetwillen gebt ihn frei, Daß seine Pein gesänftet sei.« »Den Rath behalte nur bei dir. |
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25 | Und bringet mir Kaileten her.« Sie erfüllten gerne sein Begehr Und brachten ihn wie er gebeten. Da ward auch er von Gahmureten Minniglich empfangen Und zu öfterm Mal umfangen |
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48 | Von der reichen Königin; Sie küsst' ihn auch mit holdem Sinn. Mit Ehren durfte sie das schon: Er war ihres Mannes Muhmensohn |
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5 | Und von Geschlecht ein König hehr. Lachend sprach der Wirth noch mehr: »Gott weiß, Herr Kailet, Nähm ich euch nun ab Toled Und euer Land zu Spanien |
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10 | Für den König von Gaskanien, Der oft euch drängt mit Zornbegier, Untreue wäre das von mir, Denn Ihr seid meiner Muhme Kind. Die besten Helden mit euch sind, |
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15 | In Ritterschaft erfahren: Wer zwang euch her zu fahren?« Da sprach der stolze Degen jung: |
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20 | Ich sollt ihm dienen, wär sein Rath. Seines Weibes wegen hat der hier Nur alleine von mir Sechstausend Ritter auserkannt; Wehrlich ist der Degen Hand. |
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25 | Noch bracht ich ihm der Ritter mehr; Ein Theil fuhr wieder über Meer. Hier stritten für die Schotten Viel wehrlicher Rotten. Ihm kamen von Grünlanden48, 29. Grünland ist das Grœnlandsfylki der Landschaft Vik in Norwegen. J. Grimm. Vgl. 87, 20. Helden, die im Streite standen, |
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49 | Zwei Könige mit großer Kraft: Eine Flut der Ritterschaft Brachten sie auf manchem Kiel; Ihre Rotte mir gar wohl gefiel. |
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5 | Hier war auch Morhold für ihn; Dessen Kampf hat Kunst und Sinn. »Diese sind nun heimgekehrt. |
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10 | Ihrem Dienst will ich mich einen; Des Dienstes danktest Du mir nicht, Denn schon aus Sippe wär er Pflicht. Die verwognen Helden sind nun deine: Wären sie getauft wie meine |
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15 | Und ihnen an der Haut auch gleich, Kein gekrönter König wär so reich, Dem sie nicht drohten Streits genug. Mich wundert was dich her verschlug Und wie's geschah: das sage mir.« |
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20 | »Ich kam gestern, heute bin ich hier Herr geworden übers Land. Mich fing die Königin bei der Hand; Da wehrt' ich mich mit Minne: So riethen mir die Sinne.« |
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25 |
»Wohl hat dir deine süße Wehr |
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50 | »Ich erkannte nicht den Anker dein: Meiner Muhme Mann Gandein Führt' ihn niemals mit sich aus.« »Doch ich erkannte deinen Strauß, |
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5 | Im Schild ein Sarapandratest;50. 5. Vgl. Inhaltsangabe. Dein Strauß stand hoch und ohne Nest. »Ich sah gar wohl an Mann und Ross, |
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10 | Die hatten erst sich wohl erprobt.« »Wie ihnen wär auch mir geschehn. Dem Teufel selbst müst ich gestehn, Werd ich auch seiner nimmer froh: Hätt er den Preis erworben so, |
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15 | Wie du an freveln Händen, traun, Für Zucker äßen ihn die Fraun.« »Dein Mund des Lobs zuviel mir spricht.« »Nicht doch, schmeicheln kann ich nicht; Nimm anders meiner Hülfe wahr.« |
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20 | Sie riefen Raßaligen dar.
Mit Züchten sprach da Kailet: |
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25 | Ich hab ihn wohl dafür erkannt, Daß nun Aßagog das Land Treu in seinem Dienst verharrt, Da unser König Eisenhart Dort nicht sollte Krone tragen. Er ward in ihrem Dienst erschlagen, |
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51 | Die sich euerm Vetter hat ergeben: Ihre Minne kostet' ihm das Leben; Die Rache hat mein Kuss verschworen. Ich habe Herrn und Freund verloren. |
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5 | Will nun eurer Muhme Kind Thun was Ritterpflichten sind, Daß er uns will entschädgen sein, So falt ich ihm die Hände mein. So hat er Reichtum und Preis |
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10 | Und was sich nur von Tankaneis Auf Eisenhart vererbet hat, Der gebalsamt steht an jener Statt. Seine Wunden sah ich jeden Tag, Seit dieser Sper sein Herz zerbrach.« |
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15 |
Den zog er aus dem Busen sein |
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20 | Will mein Herr Killirjakag Im Heere meine Botschaft melden, So folgen ihm hieher die Helden.« Ein Ringlein schickt' er seinen Scharen, Die nach der Hölle farbig waren: |
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25 | Die Fürsten kamen allzumal Durch die Stadt in den Saal. Da lieh mit Fahnen seine Hand |
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52 | Ihrem Herren, Gachmureten. Die Ersten waren abgetreten: Nun kamen die von Zaßamank Mit Gepränge zum Empfang: |
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5 | Sie erhielten nach der Frau Beschluß Von ihm ihr Land und des Genuß, Ein Jeglicher sein Gebiet. Die Armut ihren Herren mied. Nun hatte Prothißilas, |
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10 | Der auch einst Fürstenrang besaß, Hinterlaßen ein Herzogtum: Das lieh er dem, der hohen Ruhm Oft mit seiner Hand erjagt (Nie war er vor dem Streit verzagt): |
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15 | Lachfilirost Schachtelakunt Nahm es mit Fahnen gleich zur Stund. Von Aßagog die Fürsten hehr |
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20 | Und traten vor den Herrn heran: Der gab sie frei wie sie gebeten; Das dankten alle Gachmureten. Heutegern, den Schotten, Baten sie sonder Spotten: |
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25 | »Laßt unserm Herrn das Prachtgezelt Seiner Kühnheit zum Vergelt. Es raubt uns Eisenhartens Leben, Daß unsres Landes Zier gegeben, Sein Harnisch, wurde Friedebrand. Seine Freude stand zu Pfand; |
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53 | Er selber leider liegt hier todt; Unvergoltner Dienst schuf ihm die Noth.« Die Welt nicht beßre Wehr besaß: Der Helm war von Adamas, |
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5 | Dicht und großer Härte, Der beste Streitgefährte. Da gelobte Heuteger, Wenn er daheim in Schottland war, Wollt ers erbitten von dem Herrn |
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10 | Und wiedersenden dann von fern.52, 25–53, 10. Auch diese Stelle ist dunkel. Man unterscheide zwei Dinge: 1. Die Rüstung Eisenharts, welche dieser auf Belakanens Gebot, die ihn versuchen wollte, von sich gethan hat (27, 15), und welche, wie es scheint, von den Fürsten von Aßagog Friedebranden gegeben ward, und 2. das prächtige Gezelt, worunter Eisenharts Leiche und jene kostbare Rüstung ausgestellt waren. Das Gezelt hatten zwar Schotten auf das Feld gebracht, es war aber nicht Friedebrands, sondern wahrscheinlich Heutegers Eigentum: es wird daher Gachmureten sogleich zu Theil: denn nach 54, 13 läßt er es zu Schiffe tragen. Die Rüstung dagegen will Heuteger erst daheim von seinem Herren erbitten und wiedersenden. Er nahm sie also mit nach Schottland, denn 58, 5–19 begegnet das Schiff, das sie ins Mohrenland zurückbringen sollte, Gachmureten auf der See. Vgl. 64, 13–17, und Anm. zu 27, 16.
Das verhieß er frei und ohne Zwang. |
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15 | Wie verwüstet war sein Land, Doch konnte Gachmuretens Hand Schwenken solcher Gabe Sold, Als trügen alle Bäume Gold. Große Gabe ward vertheilt. |
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20 | Freund' und Mannen unverweilt Nahmen hin des Helden Gut; Da war der Köngin wohl zu Muth. Zu Stande kam die Hochzeit |
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25 | Doch ward er so geschlichtet, Ich hab es nicht erdichtet: Man sagte mir, daß Eisenhart Königlich bestattet ward Von Freund und Mannen insgemein. Der Zins, den sein Land ihm ein |
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54 | Trug in einem Jahre, Ward erlegt bei seiner Bahre; Das thaten sie aus freiem Muth. Gachmuret das große Gut |
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5 | Seine Holden ließ behalten; Sie mochten drüber schalten. Am Morgen vor der Veste |
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10 | Und führten viel der Bahren. Der Herbergen stand das Feld Entblößt bis auf des Königs Zelt; Das hieß er auch zu Schiffe tragen. Seinem Volke ließ er sagen, |
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15 | Er brächt es nur gen Aßagog: Mit der Red er sie betrog. Diesen kühnen stolzen Mann |
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20 | Als er nicht mehr zu kämpfen fand. Jedoch war ihm das schwarze Weib Lieber als sein eigner Leib. Nie war ein Weib so rein wie sie: Vergeßen mocht ihr Herz es nie: |
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25 | Keuschheit und zarte Weiblichkeit War ihr das wertheste Geleit. Aus Sevilla der Stadt |
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55 | Gefahren schon, ihn auch zuvor Hieher gebracht; er war kein Mohr. Der Steurer sprach, der weise: »Hehlt es vor ihnen leise, |
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5 | Die so schwarze Haut hier tragen. Meine Schiffe können jagen: Nimmer holen sie uns ein, Wir wollen bald von dannen sein.« Er ließ sein Gold zu Schiffe tragen. |
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10 | Nun muß ich euch von Scheiden sagen. Bei Nacht fuhr ab der werthe Mann; Das ward verstohlen gethan. Als er entrann vom Weibe, Trug sie schon im Mutterleibe |
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15 | Ein zwölf Wochen altes Kind. Ihn entführte rasch der Wind. Die Frau in ihrem Beutel fand Einen Brief von ihres Mannes Hand. Auf Französisch, das sie konnte, |
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20 | Zu sagen ihr die Schrift begonnte: »Hier entbeut ein Lieb dem andern Lieb: Wohl bin ich dieser Fahrt ein Dieb; Ich muß sie Jammer fürchtend stehlen. Ich kann dir, Frau, nicht verhehlen, |
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25 | Wär dein Glaube gleich dem meinen, Immer müst' ich um dich weinen; Und hab schon immer nach dir Pein. Wird unser beider Kindelein Von Anblick einem Manne gleich, Fürwahr, so wird er tugendreich. |
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56 | Er ist von Anschau geboren; Minn ist ihm zur Frau erkoren. Er wird ein Blitz in Streit und Fahr, Dem Feind ein übler Nachbar. |
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5 | Wißen soll der Sohn mein, Sein Ahnherr war genannt Gandein Und fand im Ritterstreit den Tod. Des Vater litt die gleiche Noth; Er war geheißen Addanz; |
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10 | Sein Schild verblieb gar selten ganz. Addanz war ein Breton; Er und Utepandragon Waren zweier Brüder Kind, Die beide hier geschrieben sind: |
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15 | Der Eine war Laßaließ; Brikus der Andre hieß, Und beider Vater Maßadan. Ihn führt' eine Fee gen Fehmorgan,56, 18. An dieser offenbaren Verwechslung scheint unser Dichter nicht schuldig: denn aus Hartmanns Ereck wuste er, daß fâmorgân (Fata morgana, Fee Morgana) die Zauberin selbst, nicht ihr Land (Terre de la Joie) war. So urtheilt auch Grimm Myth. 1225; vgl. jedoch P. 585, 14. 15. Späterhin gilt Morgana für König Artus Schwester; hier ist sie die Stammmutter seines Geschlechts. Die Terre de la joie hieß, |
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20 | Und ganz ihr Herz ihm überließ. Mein Geschlecht entsprang von diesen zwein, Und immer giebt es lichten Schein. Jeglicher noch die Krone trug Und hatte Würdigkeit genug. |
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25 | Herrin, läßt du taufen dich, Wohl noch erwerben magst du mich.« Seinem Glauben trug sie keinen Haß: |
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57 | Wem hat hier seine edle Zucht Gelaßen seiner Minne Frucht? Weh liebliche Genoßenschaft! Soll mir nun der Trauer Kraft |
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5 | Immer zwingen Seel und Leib? Seinem Gott zu Ehren,« sprach das Weib, »Ich gern mich taufen wollte Und leben wie ich sollte.« Ihr gab dieß Leid manch harten Streich; |
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10 | Ihre Treue fand den dürren Zweig, Wie noch die Turteltaube thut; Die hatte stäts den gleichen Muth: Trug sie um Minne Kummers Last, Ihre Treue kor den dürren Ast. |
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15 |
Die Frau zu rechter Zeit gebar |
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20 | Alsbald auf seine blanken Male. Die Mutter hieß ihr Kindelein Feirefiss Anschewein. Der ward ein Waldschwende,57, 23. Hyperbolisch heißt ein Waldschwende (Waldverschwender), wer viel Spere versticht. Da die Tjoste seiner Hände |
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25 | Manches Speres Schaft zerbrachen, Der Schilde viel durchstachen. Wie die Elster ganz und gar57, 27. In dem Einleitung §. 9 und zu 25 erwähnten Gedicht von König Tirol und Friedebrand, das in einem offenbaren Zusammenhang mit Gachmurets Geschichte steht, wird ein Kampf mit solchen Elstermenschen (negrepies) beschrieben. Trug ihm Farbe Haut und Haar. Nun war es über Jahres Ziel, |
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58 | Gepriesen dort in Zaßamank, Wo seine Hand den Sieg errang. Noch immer schwebt' er auf der See: Ihm thaten schnelle Winde weh. |
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5 | Ein seiden Segel sah er fern: Das trug ein Schiff und auch die Herrn, Die als Boten Friedebrand Frau Belakanen zugesandt. Er bat sie, daß sie ihm verzeihe, |
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10 | Wie auch sein Freund erschlagen seie, Daß sein Heer je ihre Stadt umsaß. Da brachten sie den Adamas, Halsberg, Schwert und Hosenpaar. Ein großes Wunder wars fürwahr, |
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15 | Daß ihm das Schiff entgegenfuhr, Wie mir die Aventüre schwur. Sie gabens ihm: er gab sein Wort, Daß er ihre Botschaft dort Vermelde, kam er heim zu ihr. |
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20 | Sie schieden sich; man sagte mir, Daß ihm das Meer den Hafen gab; In Sevilla stieg er ab. Mit Gold der Degen wohlgethan Lohnte seinem Steuermann |
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25 | Reichlich seine Arbeit. Sie schieden sich; das war dem leid. |