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Wieder brach der Zornge los: »Frau, euer Hochmuth wird zu groß, |
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25 | Dem sei ein Maß beschieden. Gesellschaft wird vermieden Mit Trinken und mit Eßen, Beilagers gar vergeßen. Euch wird kein anderes Gewand Als dieß, worin ich heut euch fand. |
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137 | Sei euer Zaum ein Seil von Bast, Der Hunger lad eur Pferd zu Gast; Allen seinen Schmuck verliert Euer Sattel wohlgeziert.« |
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5 | Hurtig zerrt' und riß er da Den Samt herab. Als das geschah, Und der Sattel brach, den sie geritten (Ihre keuschen reinen Sitten Hatten seinen Haß erfochten): |
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10 | Mit dem Strick, von Bast geflochten, Richtet' er ihn wieder zu; Sein Haß benahm ihr gar die Ruh. Der Herzog sprach nach solchem Thun: |
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15 | Wie wär ich froh, erreicht ich ihn, Der eure Minne nahm dahin. Ich bestünd das Abenteuer, Gäb auch sein Athem Feuer Wie eines wilden Drachen.« |
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20 | Mit Weinen sonder Lachen Schied aus dem Zelte trauriglich Die edle Frau und härmte sich. Sie hing dem eignen Leid nicht nach, Nur ihres Mannes Ungemach. |
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25 | Sein Trauern schuf ihr solche Noth, Ihr wäre lieber wohl der Tod. Nun sollt ihr treulich sie beklagen, Sie muß nun hohen Kummer tragen. Wär mir aller Frauen Haß bereit, Mich härmte doch Jeschutens Leid. |
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So ritten sie auf seiner Fährte. |
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5 | Doch wen sein Auge wahr nahm, Sobald er ihm so nahe kam, Der gute Knappe grüßt' ihn fein Und sprach: »So rieth die Mutter mein.« Also ritt der täppsche Knab |
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10 | Einen Berghang hinab. Als er vor den Felsen kam, Eines Weibes Stimm er dort vernahm. Vor Jammer schrie sie manchen Schrei; Ihr war die Freude gar entzwei. |
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15 | Der Knappe ritt ihr eilends nah: Nun hört, was that die Jungfrau da? In ihres Herzleides Drang Riß die braunen Zöpfe lang Sigune jammernd aus der Haut. |
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20 | Als der Knapp sich umgeschaut, Schionatulander In der Tjost erschlagen fand er Liegen in der Jungfrau Schooß, Die aller Freuden nun verdroß. |
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25 |
»Mag er traurig oder fröhlich sein, |
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139 | Der Knapp sprach unverdroßen Noch: »Wer hat ihn erschoßen? Geschahs mit einem Gabilot? Mich dünket, Frau, er liege todt. |
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5 | Wollt ihr mir davon nicht sagen Wer euch den Ritter hat erschlagen? Kann ich ihn noch erreiten, Ich will gerne mit ihm streiten.« Da nahm der preiswerte Knab |
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10 | Einen Köcher herab, Drin er scharfe Gabilote fand. Er trug auch noch in seiner Hand, Was er Frau Jeschuten nahm, Zu der er in der Einfalt kam. |
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15 | Wär seines Vaters Brauch ihm kund, Der doch sein angebornes Pfund, Er hätte wohl den Schild geschwenkt, Doch nicht die Herzogin gekränkt, Die er von aller Freude schied. |
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20 | Mehr denn ein ganzes Jahr vermied Sie mit Gruß und Kuss der Mann; Unrecht ward der Frau gethan. Nun hört auch von Sigunen sagen: |
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25 | Sie sprach zum Knappen: »Du hast Tugend; Geehrt sei deine süße Jugend Und dein Antlitz minniglich: Fürwahr, das Glück erwartet dich. Diesen Ritter mied das Gabilot, Er empfing von einer Tjost den Tod. |
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140 | Dir wurzelt Treu im Herzen, Daß er dich so kann schmerzen.« Eh die Beiden Abschied nahmen, Frug sie ihn nach dem Namen |
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5 | Und gestand, daß Gott sich an ihm fliß. »Bon Fils, scher Fils, beau Fils, Also hat mich stäts genannt, Der ich daheim bin bekannt.« Da gesprochen war das Wort, |
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10 | Ihn erkannte sie sofort. Nun hört ihn endlich nennen, Daß ihr hinfort mögt kennen Dieser Aventüre Held, Der dort noch bei der Jungfrau hält. |
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15 |
Da sprach ihr rother Mund zumal: |
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20 | Dein Vater hinterließ ihr Schmerz. Nicht sag ichs mir zum Ruhme: Deine Mutter ist mir Muhme. Vernimm auch ohne falsche List Die rechte Wahrheit, wer du bist. |
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25 | Dein Vater war ein Anschewein; Ein Waleis von der Mutter dein Bist du geboren zu Kanvoleiß, Wie ich mit ganzer Wahrheit weiß. Du bist auch König zu Norgals: In der Hauptstadt Kingrivals |
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141 | Soll dein Haupt die Krone tragen. Für dich ward dieser Fürst erschlagen, Der stäts dein Land dir wehrte, Seine Treue nie versehrte. |
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5 | Junger schöner süßer Mann, Zwei Brüder thaten Leid dir an. Zwei Länder nahm dir Lähelein; Diesen Ritter hier, den Oheim dein, Schlug Orilus im Einzelstreit; |
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10 | Der ließ auch mich in diesem Leid. Mir dient' ohn alle Schande Dieser Fürst von deinem Lande, Wo deine Mutter mich erzog. Lieber Vetter, höre doch, |
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15 | Wie ihm solch Ende ward zu Theil; Ihm schuf solch Leid ein Brackenseil.141, 16. Wünscht der Leser nähere Auskunft, so findet er sie in den beiden Bruchstücken des Titurel, namentlich in dem zweiten, das ich nach dem Namen des Bracken Gardevias genannt habe. In unsern Diensten141, 17. In unsern Diensten: denn Schionatulanders Streit mit Orilus betraf nicht allein das Brackenseil, auf dessen Besitz Schionatulander gedrungen hatte, sondern auch Parzivals Länder Waleis und Norgals, welche Herzeleiden die Brüder Orilus und Lähelein entrißen hatten. hat den Tod Der Held erjagt und Sehnsuchtsnoth Mir nach seiner Minne. |
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20 | Wohl hatt ich kranke Sinne, Daß ich ihm Minne nicht geschenkt: Drum hat, der Alles schafft und lenkt, Jede Freude mir verboten: Nun minn ich so den Todten.« |
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25 |
Da sprach er: »Base, mir ist leid |
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142 | Daß er das Leben nicht verlöre Und sie noch größern Schaden köre. Er gerieth auf eine Schneise, Die führt' ins Land der Bretaneise; |
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5 | Sie war gar breit und wohlgebahnt. Wen er zu Fuß und Ross da fand, Ritter oder Kaufmann, Die sprach er alle grüßend an: Denn das wär seiner Mutter Rath; |
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10 | Die gab ihn auch ohn Uebelthat.
Da die Dämmerung begann, |
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15 | Darinnen saß ein karger Wirth, Wie der Bauer selten höfisch wird. Dieser war ein Fischersmann, Der auf keine Güte sann. Den Knappen Hunger lehrte, |
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20 | Daß er bei ihm einkehrte Und klagte seines Hungers Noth. Der sprach: »Ich gäb ein halbes Brot Euch noch nicht in dreißig Jahren. Wer meine Milde zu erfahren |
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25 | Harren will, wie säumt der sich! Ich sorg um Niemand als um mich, Demnächst um meine Kindelein: Hier kommt ihr heute nicht herein. Hättet ihr Pfennig oder Pfand, Ich behielt' euch gleich zu Hand.« |
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Was bot der Knappe da ihm an? |
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5 | »Willst du bleiben, süßes Kind, Dich ehren alle, die hier sind.« – »Kannst du heut Nacht mich speisen, Den Weg mir morgen weisen Zu Artus (dem bin ich hold), |
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10 | So mag verbleiben dir das Gold.« »Das thu ich,« sprach der Villan. »Ich sah nie Kind so wohlgethan: Ich bring dich als ein Wunder Vor des Königs Tafelrunder.« |
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15 |
Die Nacht verblieb der Knappe dort: |
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20 | Ritt nach: sie waren beide schnell.
Mein Herr Hartmann von Aue,143, 21–144, 4. Diese Anspielung auf Hartmanns Ereck ist frei von aller Feindseligkeit, wie denn die gehäuften Bezüge auf dasselbe eher darthun könnten, daß es Wolfram über Verdienst geschätzt habe. Vielmehr kann diese Stelle zu dem Beweise gebraucht werden, daß es Hartmann war, der den König Artus und seine Tafelrunde in die deutsche Poesie einführte und durch den Beifall, den sein erstes Werk dieser Gattung gewann, auch unsern Dichter von der deutschen Heldensage, mit der er sich bis dahin beschäftigt zu haben scheint, auf dieß neue von Hartmann erschloßene Gebiet hinüberzog. Die Drohung, an Eniten und ihrer Mutter Rache zu nehmen, wenn sein junger tölpischer Held seines unhöfischen Aufzugs wegen an Artus Hofe verspottet würde, erklärt sich daraus, daß auch Enite, die Tochter edler, aber herabgekommener Eltern, Artus Hof in ärmlichen Kleidern betrat. |
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25 | Seht, daß man sein nicht spotte. Er ist Geige nicht noch Rotte, Laßt sie ein ander Spiel sich nehmen: So muß sich ihre Zucht nicht schämen. Sonst wird eure Frau Enide Und ihre Mutter Karsnafide |
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144 | Durch die Stampfmühl auch gezückt, Mit Hohn ihr Lob all überbrückt. Sollt ich den Mund mit Spott verschleißen, Meinen Freund wollt ich dem Spott entreißen. |
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5 |
Da kam mit dem Fischersmann |
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10 | Nun sieh, dort must du reiten ein.« Der Knappe guten Sinnes bar Sprach: »Weise mich noch näher dar.« »Das laß ich bleiben, liebes Kind: So stolz ist all das Hofgesind, |
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15 | Käm ihm ein Villan zu nah, Der fände übeln Lohn allda.« Da ritt der Knapp allein voran |
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20 | Kein Kurvenal hatt ihn erzogen.144, 20. Kurvenal, Tristans Erzieher. Dagegen enthält 143, 26, welche falsch verstanden wurde: »er spielt weder Geige noch Harfe« keine Anspielung auf den in diesen Künsten erfahrenen Tristan. Die Rotte war ein harfenartiges, fünf- oder siebensaitiges Instrument. Er wuste nichts von Kurtoisie: Der Ungereiste weiß das nie. Von Bast geflochten war sein Zaum, Sein armes Rösslein trug ihn kaum, |
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25 | Strauchend thät es manchen Fall. Auch war sein Sattel überall Von neuem Leder unbeschlagen. Von Härmelin und samtnen Kragen Trug er kein zu schwer Gewicht; Mantelschnüre braucht er nicht: |
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145 | Für Sukni und für Sürkot145, 1. Theile der höfischen Tracht. Hatt er nur sein Gabilot. Der nie der reinsten Zucht vergaß, Sein Vater einst geschmückter saß |
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5 | Auf dem Teppich dort vor Kanvoleis.
Dem Furcht nie machte kalt noch heiß, |
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10 | »Gott lohne, Junker, euch und ihr,« Sprach Artusens Basensohn, Den erzogen Utepandragon; Auch sprach derselbe Weigand Als Erbtheil an der Britten Land. |
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15 | Es war Ither von Gahevieß, Den man den rothen Ritter hieß. All seine Rüstung war so roth, |
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20 | Allroth war sein Gügerel,145, 20. Wohl eine Art Kopfschmuck. Seine Kovertür von rothem Samt, Sein Schild ein Feuer roth entflammt, Roth sein Korsett, laßt euch melden, Und wohlgeschnitten an dem Helden, |
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25 | Roth war sein Schaft, roth war sein Sper; Roth auch hatt auf sein Begehr Sein Schwert der Schmied geröthet, Doch die Schärfe nicht verlöthet. Der König von Kukumerland, Roth von Gold in seiner Hand |
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146 | Stand ein Becher reich geziert, Den er der Tafelrund entführt. Mit blanker Haut, mit rothem Haar Zum Knappen sprach er, freundlich zwar: |
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5 |
»Gesegnet sei dein süßer Leib, |
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10 | Ihre Niederlage wie ihr Sieg. Du wirst der Frauen Wunsch und Lust, Du wirst ihr Jammer, ihr Verlust. Lieber Freund, willst du zur Stadt, So grüße doch, wie ich dich bat, |
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15 | Den König Artus und die Seinen Und sag: nicht flüchtig zu erscheinen Woll ich hier warten und beschaun, Wer sich zum Kampfe wird getraun. »Es nimmt, hoff ich, all nicht Wunder. |
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20 | Ich ritt hin vor die Tafelrunder Und machte Anspruch auf mein Land.146, 21–27. Von zweien ihm zu Gebot stehenden Symbolen der Besitzergreifung oder doch rechtlicher Ansprache, Weinverschüttung oder Anbrennen eines Strohwisches (Grimm R. A. 192. 195), hat Ither den weniger schmutzigen gewählt. Daß der Wein der Königin in den Schooß floß, geschah, wie er 147, 2 ausdrücklich sagt, ohne seine Absicht. Diesen Kopf mit ungefüger Hand Erhob ich, daß der Wein entfloß Frau Ginoveren in den Schooß. |
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25 | Das that ich, Anspruch zu erheben; Verbrannten Strohwisch übergeben, Davon wird russig leicht die Haut: Drum mied ichs,« sprach der Degen laut. »Auch um Raub bin ich nicht hergefahren, Meine Krone kann mir das ersparen. |
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147 | Nun sage, Freund, der Köngin an, Nicht ihr hab ichs zur Schmach gethan, Nur den Werthen, die da saßen Und der rechten Wehr vergaßen. |
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5 | Seins Könge, seiens Fürsten, Soll dort ihr Wirth verdürsten? Holen sie seinen Goldnapf nicht, Ihr hoher Preis wird all zunicht.« Der Knapp sprach: »Ich besteh dir, |
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10 | Was du gesprochen hast zu mir.« Er ritt von ihm zu Nantes ein. Ihm folgten viel der Junkerlein Auf den Hof vor den Saal: Da war ein Leben, war ein Schall! |
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15 | Bald entstand Gedräng um ihn Iwanet sprang zu ihm hin:147, 16. Wie wir nun wißen, Eine Person mit Iwein. Vgl. Einl. §. 17. Dieser Knappe Falsches frei Bot ihm seine Kompanei. Der Knappe sprach: »Gott wahre dich; |
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20 | Meine Mutter lehrte mich, Eh ich von ihr schied, den Gruß. Hier seh ich manchen Artus: Welcher soll mich Ritter machen?« Iwanet begann zu lachen; |
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25 | »Du hast den rechten nicht gesehn; Doch es soll sogleich geschehn.« Da trat er mit ihm in den Saal |
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148 | Zumal den König und sein Weib. Meine Mutter rieth, daß ich beileib Die begrüßte gleich zur Stunde, Und wer hier an der Tafelrunde |
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5 | Mit Ehren Sitz erworben hat, Die alle sie mich grüßen bat. An Einer Kunst mir noch gebricht: Wer hier der Wirth ist, weiß ich nicht: Ein Ritter ihm durch mich entbot |
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10 | (Den sah ich allenthalben roth), Er harre seiner vor dem Thor; Mich dünkt, er soll zum Kampf hervor. Ihm ist auch leid, daß er den Wein Verschüttet auf die Köngin rein. |
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15 | O hätt ich doch sein Streitgewand Empfangen von des Königs Hand! Aller Freuden rühmt' ich mich, Denn es steht so ritterlich!« Unser Jungherr unbezwungen |
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20 | War von Leuten so umrungen, Ihn trieb bald hin bald her die Schar. Sie nahmen seines Aussehns wahr. Da war es leicht zu schauen: An Herren noch an Frauen |
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25 | Sah man nie holder Angesicht. In übler Laune war es nicht, Daß Gott Parzivaln erdachte, Dem kein Schrecken Schrecken brachte. So stellte sich Artusen vor, |
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149 | Haßen konnte Niemand ihn. Da beschaut' ihn auch die Königin, Eh sie aus dem Saale schied, Wo ihr Gewand der Wein nicht mied. |
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5 | Artus sah den Knappen an; Zu seiner Einfalt sprach er dann: »Habt, Junker, eures Grußes Dank; Ich vergelt ihn gerne lebenslang Mit Herzen und mit Gute: |
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10 | Traun, so ist mir zu Muthe.«
»Wollte Gott, das würde wahr! |
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15 | Nun haltet mich nicht länger hin: Sei Rittersehre mein Gewinn.« Der Wirth sprach: »Ich bin gern bereit, Gebricht mir selbst nicht Würdigkeit. Du bist so edel wohl von Art, |
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20 | Mit vollen Händen ungespart Will ich dir meine Gabe schenken; Fürwahr, ich darf mich nicht bedenken. Gedulde dich bis Morgen, So will ich für dich sorgen.« |
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25 |
Der wohlgeborne Knappe |
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150 | Mir giebt wohl noch die Mutter mein; Die soll doch eine Köngin sein.« Artus hub zum Knappen an: |
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5 | Ich wag es nicht, sie dir zu geben. Ich selber muß in Kummer schweben Sonder alle meine Schuld, Weil ich darbe seiner Huld. Es ist Ither von Gahevieß, |
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10 | Der Leid mir durch die Freude stieß.«
»Ihr wärt unmilde, König hehr, |
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15 | Wollt ihr zurück den goldnen Kopf, Hier ist die Geisel, dort der Topf:150, 16. Das Spiel, das Wolfram im Sinne hat, ist nicht ein solches, wobei mit verbundenen Augen nach einem Topfe geschlagen wird, sondern das bekannte Kinderspiel mit dem Kreisel, noch am Niederrhein Topf genannt, der mit der Peitsche (Schmicke, Geisel) umgetrieben wird. Gönnts dem Kind, ihn umzutreiben; Man wird es Fraun mit Ruhm beschreiben. Er muß noch manchen Stoß ertragen, |
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20 | Noch manche Ruthe wird ihn schlagen. Ich sorg um ihrer Keines Leben: Man soll Hund' um Eberköpfe geben.« »Ungern wollt ich ihm versagen, Ich fürchte nur, er wird erschlagen, |
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25 | Den ich zum Ritter machen soll,« Sprach Artus aller Treue voll. Der Knapp empfing die Gabe doch. |
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151 | Iwanet zog ihn an der Hand Vor einer Schaulaube Rand. Sein Auge vor und rückwärts flog: Auch war die Laube nicht zu hoch, |
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5 | Daß er gar wohl darauf vernahm, Was bald ihm Kummer schuf und Gram. Da wollte selbst die Königin |
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10 | Sie wolltens Alle schauen. Da saß auch Kunneware,151, 11–19. Vgl. 135, 15–19 und Einl. §. 17. Die stolze und die klare: Die lachte weder laut noch leis, Bis der kam, der den höchsten Preis |
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15 | Erworben oder sollt erwerben; Lieber wollte sie ersterben. Alles Lachens blieb sie frei; Doch als der Knappe ritt vorbei, Da erlacht ihr minniglicher Mund: |
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20 | Dafür ward ihr der Rücken wund.
Da faßte Kei der Seneschant |
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25 | Wand er sich um seine Hand: Er spängte sie ohne Spängelband. Ihrem Rücken ward kein Eid gestabt; Doch ward ein Stab so dran gehabt, Bis sein Sausen ganz verklang, Daß es Kleid und Haut durchdrang. |
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So sprach der Unweise: |
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5 | Und will ihn wieder in euch schmieden, Daß ihrs empfindet in den Glieden. Mich dünkt, dem König Artus wär Zu Haus und Hofe schon bisher Geritten mancher werthe Mann; |
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10 | Doch ihr lachtet ihn nicht an, Und lacht um jenen Mann so laut, Der Rittersitte nie geschaut.« Was auch im Zorn geschehen mag, |
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15 | Zuerkannt auf diese Magd, Die sehr von Freunden ward beklagt. Dürfte sie den Schildrand tragen, Sein Unfug würd ihm heim geschlagen. Ihr fürstlich Blut ist recht und rein: |
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20 | Orilus und Lähelein, Ihre Brüder, hättens die gesehn, Mancher Schlag wär nicht geschehn. Der verschwiegne Antanor,152, 23–30. Vgl. 135, 15–19 und Einl. §. 17. |
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25 | An gleichen Schicksalsfäden Hing ihr Lachen und sein Reden: Er wollte nie ein Wörtlein sagen, Bis sie gelacht, die Kei geschlagen. Als ihr Lachen nun geschah, Sein Mund sprach zu Keien da: |
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153 | »Gott weiß, Herr Seneschant, Daß Kunneware de Laland Um den Knappen ward misshandelt, Freud in Leid wird euch verwandelt |
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5 | Noch dafür von seiner Hand, Wenn erst sich Zeit und Stunde fand.« »Da euer erstes Wort mir dräut, |
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10 | Zugeflüstert und gerathen Viel dem sinnbegabten Thoren Mit Faustschlägen um die Ohren. Das that Herr Keie vor dem Saal, Daß der junge Parzival |
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15 | Die Beschimpfung mochte schauen Antanors wie der Frauen. Leid war ihm herzlich ihre Noth; Er griff wohl oft zum Gabilot: Vor der Königin war solcher Drang, |
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20 | Daß er es darum nicht schwang.
Urlaub nahm da Iwanet |
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25 | Dem bracht er dort die Märe, Daß in Nantes Niemand wäre, Der Lust mit ihm zu streiten habe. »Mich gewährte Artus einer Gabe. Ich sagt' ihm, wie dein Auftrag war, Daß es dein Wille ganz und gar |
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154 | Nicht war, die Köngin zu begießen: Dich werde Unfug stäts verdrießen. Sie gelüstet nicht des Streites. Das Ross gieb, drauf du reitest, |
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5 | Und deine Rüstung allzumal: Ich empfing sie auf dem Saal, Weil ich drin Ritter werden muß. Versagt sei dir mein Gruß, Wenn du mir es ungern giebst: |
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10 | Nun gieb mir, wenn du Klugheit liebst.«
Der König von Kukumerland |
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15 | Könntest du mirs abgewinnen: So kann er Freunde minnen. War er dir schon früher hold? Dein Dienst erwarb so schnell den Sold.« »Ich mag erwerben was ich will. |
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20 | Wohl ist es wahr, er gab mir viel. Gieb her und laß dein Landrecht:154, 21. Durch das Weinvergießen erlangte Ither ein Landrecht, d. h. Recht auf das Land. J. Grimm. Ich will nicht länger sein ein Knecht, Ich soll nun Schildesamt bekommen.« Schon hatt er ihn beim Zaum genommen: |
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25 | »Am Ende bist du Lähelein, Von dem mir klagt die Mutter mein.« Der Ritter wandte seinen Schaft |
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155 | Ihn schlug der Zornerhitzte, Daß ihm vom Schafte spritzte Aus der Haut sein rothes Blut. Parzival der Knappe gut |
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5 | Stand hier zornig auf dem Feld. Sein Gabilot ergriff der Held: Wo der Helm und das Visier Sich scheiden ob dem Härsenier,155, 8. Der Theil des Helmes, der den Bart bedeckt. Traf ihn durchs Aug das Gabilot |
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10 | Und durch den Nacken, daß er todt Hinfiel, der Falschheit Gegensatz. Seufzern, Klagen machte Platz Ithers Tod von Gahevieß, Der Frauen naße Augen ließ. |
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15 | Die seine Minne je empfand, Der war die Freude fern gebannt, Der war verscherzt der heitre Scherz, Verwandelt in der Trauer Schmerz. Parzival war noch so dumm, |
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20 | Er kehrt' ihn hin und wieder um, Ihm die Rüstung abzustreifen; Doch konnt ers nicht begreifen. Das Helmband und manch Schinnelier155, 23. Ein Theil des Helmbandes. Mit seinen blanken Händen zier |
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25 | Wust er nicht auszustricken, Noch sonst herab zu zwicken; Jedoch versucht ers oft genug, Der weder weise war noch klug. Das Streitross und das Pferdelein |
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156 | Da vernimmt es Iwanet, Der vor der Stadt am Graben steht, Vetter und Knapp der Königin: Da er hörte, wie die Pferde schrien, |
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5 | Und da er Niemand drauf ersah, Der Liebe Willen that ers da, Die er zu Parzivalen trug, Daß zu ihm lief der Knappe klug. Da fand er Itheren todt |
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10 | Und Parzival in Dümmlingsnoth; Wie bald er ihm zu Hülfe sprang! Da sagt' er Parzivalen Dank, Daß den Preis erworben seine Hand An dem von Kukumerland. |
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15 | »Gott lohns. Doch rathe was ich thu. Ich kann hier gar nicht recht dazu: Wie brings ich von ihm und an mich?« »Sei nur getrost, ich lehr es dich,« Sprach der stolze Iwanet |
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20 | Zum Fils dü Roi Gachmuret. Entwappnet ward der todte Mann Da vor Nantes auf dem Plan, Das Kleid dem Sieger angelegt, Der noch der Einfalt Zeichen trägt. |
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25 |
Iwanet sprach: »Die Ribbalein |
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157 | Das soll nicht von mir kommen, Mag es schaden oder frommen.« Das dauchte wunderlich genug Iwaneten (der war klug); |
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5 | Dennoch folgt' er ihm getrost, Und war ihm nicht darum erbost. Er schuht' ihm über die Ribbalein Zwei Eisenhosen licht von Schein; Mit edeln Borten ohne Leder |
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10 | (Sie gehörten zu jedweder) Fügt' er ihm Sporen goldesroth. Eh er ihm den Halsberg bot, Band er ihm um manch Schinnelier. Nicht lange mehr, so sah man hier |
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15 | Von Haupt zu Fuß in blankem Stahl Den ungeduldgen Parzival. Gern hätt der Knappe wohlgethan |
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20 | Weil dieß die Ritterschaft verbot,« Sprach Iwanet der Knappe werth; Er schnallt' ihm um ein scharfes Schwert: Das lehrt' er ihn vom Leder ziehn Und widerrieth ihm zages Fliehn. |
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25 | Näher zog er dann heran Des todten Mannes Kastilian; Es war von Beinen hoch und lang. Der gewappnet in den Sattel sprang, Stegreife braucht' er nicht, Von dessen Raschheit man noch spricht. |
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Noch ließ Iwanet nicht nach, |
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5 | Er gab ihm in die Hand den Sper. Darnach verlangte den nicht sehr; Doch fragt' er: »Wozu soll das frommen?« »Die gegen dich tjostierend kommen, Auf die sollst du ihn brechen, |
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10 | Durch ihren Schild verstechen. Wer das recht zu treiben weiß, Der hat vor den Frauen Preis.« Die Aventüre giebt Bericht, |
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15 | Könnt ihn ein Maler schöner malen, Als man ihn sah vom Pferde stralen. Zu Iwaneten hub er an: »Lieber Freund und Kumpan, Ich hab erworben, was ich bat: |
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20 | Meinen Dienst nun magst du in der Stadt Dem König Artus sagen Und ihm meine Schande klagen. Bring ihm zurück den Goldnapf hier. Ein Ritter brach die Zucht an mir, |
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25 | Daß er die Jungfrau schlug so sehr, Die mein gelacht von Ohngefähr. Mir liegt ihr Jammer stäts im Sinn, Es rührt mein Herz nicht obenhin: Wohl muß inmitten drinne sein Der Jungfrau unverdiente Pein. |
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159 | Nun thus, weil wir uns gerne sehn, Und laß den Schimpf dir nahe gehn. Gott hüte dein; ich will nun fahren: Der mag uns Beide wohl bewahren.« |
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5 |
Jämmerlich da liegen ließ |
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10 | Ein Sperstoß ihn dahingerafft, Wer klagte dann so seltne Noth? Er starb von einem Gabilot. Viel lichte Blumen ihm zum Dach |
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15 | Er stieß des Gabilotes Stiel In die Erde, wo er fiel; Dann in Kreuzesform ein Holz Stach der sinnge Knappe stolz Durch des Gabilotes Schneide. |
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20 | Daß er dieß auch nicht vermeide, Er macht' es in der Stadt bekannt, Wo manche Frau verzagend stand, Und mancher Ritter weinte, Seine Treue so bescheinte. |
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25 | Da ward der Jammer allgemein. Man holte schön den Todten ein: Die Königin ritt aus dem Thor; Man trug das Heiligtum ihr vor. |