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Von den Lebensumständen des Dichters, den ich der Gunst der spätern Enkel empfehle, hat uns die Sorglosigkeit seiner Zeitgenoßen nichts Zuverläßiges gemeldet, und nur wenig Aufschluß geben darüber seine Werke. Da er sich selber (121, 7) einen Baiern nennt, so kann er dem schweizerischen Geschlechte deren von Eschenbach, das durch K. Albrechts Ermordung befleckt und fast ausgerottet wurde, nicht angehört haben, vielmehr scheint das nordgauische, bei Ansbach gelegene, Schloß und Städtchen Eschenbach der Stammsitz seiner Ahnen. Dafür spricht außer der Nähe von Pleienfelden, nach dem er im jüngern Titurel und bei Püttrich von Reicherzhausen »von Eschenbach und Pleienfelden« heißt, auch die der meisten deutschen Ortschaften, deren Wolfram gedenkt, und die es von allen Seiten so umgeben, daß es gleichsam den Mittelpunkt seines Horizontes bildet, vgl. §. 5. Auch stimmt das Wappen, das ihm das Bild in der sog. Manessischen Sammlung beilegt, zwei weiße, mit dem Rücken gegen einander gekehrte, Meßer im rothen Felde, mit dem der baierischen Eschenbache, drei silberne Meßer im rothen Felde, in der Hauptsache überein. Anders lautet die Angabe Püttrichs, der, Wolframs Grab aufzusuchen, zwanzig Meilen weit nach der Frauenkirche in dem damaligen Marktflecken Eschenbach geritten sein will: daß er einen Hafen (Topf) mit Blumen im Schilde und auf dem Helme geführt habe. Wir mögen uns nicht auf das Feld der Vermuthungen begeben, sonst läge es nahe, in dem zuerst erwähnten, mehrfach auch aus Grünenbergs Wappenbuche bestätigten Wappen Wolframs die silbernen Meßer Trebüchets, deren im Parzival 490, 20, vgl. 234, 18 ff. gedacht wird, wieder zu finden, und das von Püttrich beschriebene Schild und Helmzeichen für das alte Wappen seines Geschlechts zu erklären.