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Da sein Vetter, König Kailet, den er zu Sevilla vergebens aufsucht, gen Kanvoleis zum Turnier gezogen ist, so macht auch er mit hundert neuen Speren sich dahin auf. Dieß Turnier hatte die Königin Herzeleide, die jungfräuliche Wittwe, ausgeschrieben, und dem Sieger ihre Hand und beide Königreiche, Waleis und Norgals mit den Hauptstädten Kanvoleis und Kingrivalis, verheißen. Gachmuret läßt sein vor Patelamund erworbenes Prachtgezelt aufschlagen und hält einen glänzenden Einzug in Kanvoleis: durch beides erregt er die Bewunderung der Königin, deren stralende Schönheit auch ihn durchzuckt. Hier findet er Kailet, Killirjakag und Gaschier wieder. Kailet bittet ihn, ihm im Turnier gegen Hardeiß, König von Gaskon, beizustehen, der ihn haßt, weil er seine Schwester Aleiß verschmäht hat, welche jetzt dem gleichfalls gegenwärtigen Herzog Lämbekein von Brabant vermählt ist. Die zum Turnier anwesenden Ritter haben sich in ein inneres und äußeres Heer getheilt, je nachdem sie in der Stadt oder draußen auf dem Felde liegen. Zum inneren Heere, dem sich Gachmuret beigesellt, halten sich, außer dessen schon genannten Freunden, der alte Britenkönig Utepandragon, dessen Sohn Artus schon drei Jahre seiner von dem Zauberer Klinschor entführten Mutter nachzieht, ferner König Lot von Norwegen, mit seinem unmündigen, hier zuerst erwähnten Sohne Gawan, die Könige von Patrigalt und Portugall, die Provenzalen und Waleisen u. s. w. Zum äußern gehören, außer König Hardeiß von Gaskon und seinem Schwager, dem Herzog Lämbekein von Brabant, noch die Könige Brandelidelein von Punturtois und Schaffilor von Arragon, dann König Lähelein und der König von Askalon, ferner Morhold von Irland, Cidegast von Logrois, Poitewin von Prienlaskros u. s. w. Als Theilnehmer am Turnier werden ferner erwähnt Schiolarz de Poitou, Gurnemans de Graharz und Riwalin, König von Lohneis, der Vater Tristans. Schon am Vorabend beginnt der Kampf mit einem Vesperspiel (Vorturnier). Gachmuret, in Eisenharts Rüstung, besiegt und fängt unter Andern die Könige Hardeiß von Gaskon, Brandelidelein von Punturtois, Schaffilor von Arragon und Lähelein; Kailet sticht den Herzog von Brabant nieder, wird aber selbst von den Punturteisen gefangen, wie Killirjakag, der zuvor den König Lach niedergerannt hat, von Morholden. Doch bleibt der Sieg den Innern, vornämlich durch Gachmurets Tapferkeit. Traurig empfängt er gleichwohl die Königin Herzeleide, die ihn am Abend in seinem Zelte besucht. Ihn foltern die widersprechendsten Gefühle; denn während des Kampfs hatte ihm seine Jugendgeliebte, die Königin Anflise von Frankreich, deren Gemahl gestorben ist, ihre Hand antragen laßen; auch verdüstert seinen Sinn die Ahnung von dem Tode seines Bruders Galoes; denn ein Fürst des Landes Anschau hatte dessen Wappenschild umgekehrt, mit emporgerichteter Spitze, getragen. Dazu peinigen ihn Gewißensbiße über seine treulose Flucht von Zaßamank, dessen schwarze Königin er immer noch liebt, da ihn doch auch Herzeleidens Schönheit nicht unempfindlich läßt. Kailet und Killirjakag, von den Aeußern zur Auswechselung gegen König Brandelidelein hereingeschickt, kommen hinzu und erklären Gachmuret für Sieger im Turnier, da die Aeußern, deren Stärke Gachmuret gefangen genommen hat, es bei dem Vesperspiel bewenden laßen wollen. Da hienach Herzeleide, dem Gesetze des Turniers gemäß, seine Hand anspricht, und zugleich Anflisens Boten deren Rechte verwahren, gelobt Gachmuret, Kanvoleis nicht zu verlaßen, bis über Herzeleidens Sache entschieden sei. Als sie sich entfernt, erfährt Gachmuret durch Kailet die Bestätigung seiner Ahnung von dem Tode seines Bruders und zugleich die Nachricht, daß auch seine Mutter Schoiette gestorben ist. Er zieht sich in sein Zelt zurück und bringt die Nacht mit Jammer hin. Am andern Morgen finden Schiedsrichter, seiner Einrede, daß gar kein Turnier Statt gefunden, ungeachtet, das Urtheil, Gachmuret, als Sieger im Ritterspiel, dürfe Herzeleidens Hand nicht ausschlagen. Er unterwirft sich dem Spruch, worauf Anflisens Boten unwillig hinwegreiten. Da ihm nun mit der Hand Herzeleidens zwei Königreiche und als Erben seines Bruders auch die Krone von Anschau zugefallen, entschließt er sich als Volksherrscher zur Freude, vertauscht den Anker mit seines Vaters Wappen, dem Panther, und begeht, nachdem er Hardeißen mit Kailet versöhnt hat, eine glänzende Hochzeit. Von Herzeleiden hatte er sich monatlich ein Turnier ausbedungen: darin trägt er das seidene Hemde seiner Frauen über dem Harnische, welches sie dann, durchstochen und zerhauen, wieder anlegt. Dieß war achtzehnmal geschehen, als er wieder über Meer fährt, um dem Baruch, der von jenen babylonischen Brüdern abermals überfallen ist, beizustehen. Herzeleide, die schwanger zurückgeblieben ist, wird eines Tages von einem Traume geängstigt, der ihr den Tod des Gemahls und zugleich ihres Kindes Schicksale vorbedeutet. Als sie erwacht, bringt Tampaneis, Gachmurets Meisterknappe, die Trauerbotschaft von dessen Tod durch den Verrath Ipomidons. Vierzehn Tage später gebiert sie die Blüte aller Ritterschaft: Parzival.
Dort zu Spanien in dem Land War ihm der König wohlbekannt; Das war sein Vetter Kailet; Zu diesem eilt er gen Toled. |
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59 | Der war nach Ritterschaft gefahren, Wo es galt den Schild nicht sparen. Da läßt auch er bereiten sich (So lehrt die Aventüre mich) |
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5 | Mit Speren, die von Buntheit stralen Und mit grünen Zindalen: Denn jeder hatte sein Panier, Härmeline Anker drauf so zier, Daß man sie köstlich pries und reich; |
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10 | Sie waren lang und breit zugleich Und reichten nieder auf die Hand. Wenn man sie zur Spitze band Oder tiefer eine Spanne. Deren ward dem kühnen Manne |
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15 | Einhundert da zurecht gemacht Und durch die Lande nachgebracht Von seines Vetters Hausgetreuen. Ehren und mit Dienst erfreuen Konnten sie ihn nach Würdigkeit; |
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20 | Das war auch ihrem Herrn nicht leid.
Er strich ihm nach wer weiß wie lang, |
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25 | Mancher Pavillon auf einen Plan. Ich sag es nicht nach eitelm Wahn; Gebietet ihr, so ist es wahr. Halten ließ da seine Schar Der Herr und sandte vor ihm ein Den klugen Meisterknappen sein: |
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60 | Er sollte, wie sein Herr ihn bat, Herberge nehmen in der Stadt. Der eilte sich, er war kein Träumer; Man zog ihm hinterdrein die Säumer. |
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Kein Haus mocht er gewahren, |
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10 | Hat angesagt zu Kanvoleis Ein Turnier von solcher Strenge, Manchem Zagen wird es enge Ums Herz, wo er dergleichen sieht; Auf sein Gebot es nicht geschieht. |
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15 | Eine Jungfrau war sie, nicht ein Weib, Zwei Länder und den eignen Leib Bot sie dem, der Sieger wäre. Manchen fällte diese Märe Hinters Ross auf den Sand. |
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20 | Wer ein solch Gefalle fand, Viel Glück ward dem nicht nachgesagt. Des pflagen Helden unverzagt, Sie zeigten Muth zur Ritterschaft: Mit hurtiglicher Schenkel Kraft |
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25 | Ward da manches Ross ersprengt Und der Schwerter viel erklängt. Ueber einen Fluß geschlagen |
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61 | Aufthat, wenn man ihm befahl. Darüber stand der Königssaal. Auch saß des Landes Königin In den Fenstern darin |
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5 | Mit Mägdelein und Frauen, Die sah man spähn und schauen, Was die Knappen drüben thaten. Sie hatten sich berathen Und schlugen ein Gezelt hier auf. |
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10 | Zu ungewährter Minne Kauf Ward des einst ein König ledig, Dem Belakane war ungnädig. Mit Mühen ward aufgeschlagen, |
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15 | Ein Zelt von höchster Kostbarkeit. Auch war der Plan wohl so breit, Daß sich die Schnüre streckten dran. Gachmuret der werthe Mann Nahm im Freien erst den Imbiß, |
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20 | Darauf mit Fleiß er sich befliß, Wie er höfisch käm geritten. Verzug ward nicht gelitten; Die Knappen hatten ihm zumal Gebunden seiner Spere Zahl, |
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25 | Jedweder fünf mit Einem Band; Den sechsten führt' er in der Hand Mit dem Anker im Paniere: So zog heran der Ziere. Vor der Königin ward vernommen, |
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62 | Sollt aus einem fernen Land, Der hier Niemand wär bekannt. »Höfisch ist sein Volk, aus beiden Gemischt, Franzosen und Heiden; |
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5 | Mancher mag ein Anschewein Wohl nach seiner Sprache sein. Ihr Muth ist stolz, ihr Gewand ist klar, Wohl geschnitten auch fürwahr. Seiner Knappen sprach ich einen; |
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10 | Die werden nicht um Mangel weinen. Sie sagen, wer um Habe flehe, Wenn er zu ihrem Herren gehe, So scheid er ihn von Kummers Schwere. Bei ihnen fragt' ich nach der Märe: |
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15 | Da sagten sie mir sonder Wank, Der König wärs von Zaßamank.« Die Kunde bracht ihr ein Garzon. |
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20 | Wohl nicht halb dafür zu Pfand.« »So sehr zu loben brauchst du's nicht. Mein Mund dir das nicht widerspricht, Es gehört wohl einem reichen Mann, Der wenig Armut je gewann.« |
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25 | Also sprach die Königin hehr. »Weh, was kommt er selbst nicht her?« Das zu erfragen bat sie ihn. |
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63 | Viel Schilde fand er hangen. Posaunen schmetternd klangen Voraus auf seinen Wegen: Mit Wurf, mit mächtgen Schlägen |
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5 | Zwei Trommeln gaben lauten Schall: Ueber all die Stadt erscholl der Hall. Es war jedoch der Ton gemischt, Mit Flötenstimmen süß erfrischt. Es war ein Marsch, den sie bliesen. |
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10 | Vergeßen wir nicht über diesen, Wie ihr Herr gekommen sei; Dem ritten Fiedelspieler bei. Da legte der Degen werth |
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15 | Zwei Stiefel an den bloßen Beinen. Den Mund sah man ihm röthlich scheinen Wie ein glühender Rubin; Die Lippen dick und nicht zu dünn. Sein Leib war allenthalben klar, |
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20 | Schön gelockt das lichte Haar So weit es sehen ließ der Hut; Köstlich war auch der und gut. Grün samten war der Mantel sein; Der Pelz davor gab schwarzen Schein |
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25 | Auf einem Hemde fein und blank. Von Gaffern war da großer Drang. Die Frage viel vernommen ward, |
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64 | Man sagt' es ihnen ohne Trug. Nach der Brücke nahm den Zug Ander Volk und auch das seine. Von dem lichten Scheine, |
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5 | Der ausging von der Königin, Bis in das Bein durchzuckt' es ihn. Aus richtet sich der Degen werth Wie ein Federspiel, das gehrt. Die Herberge daucht ihn gut; |
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10 | Also stand des Helden Muth. Sie empfand auch wohl, die Wirthin, Von Waleis die Königin. Der König Spaniens erfuhr, |
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15 | Ein Gezelt, das Gachmureten Von Raßalig erbeten Einst wurde vor Patelamunt: Das that ihm ein Ritter kund. Auf sprang er hurtig wie der Wind; |
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20 | Er war der Freuden Ingesind. Noch sprach derselbe Ritter da: »Eurer Muhme Sohn ich sah Kommen in alter Ziere: Es sind hundert Paniere |
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25 | Bei einem Schild ins grüne Feld Gestoßen vor sein Prachtgezelt; Die Fähnlein alle grüne. Endlich hat der Kühne Von Harm drei Anker licht und schön Auf jeglichem Zindal stehn.« |
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»Ist er unterm Helme hie? |
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5 | Der stolze König Hardeiß Hat mit Zorn seinen Fleiß Nun lang genug auf mich gewandt; Den soll hier Gachmuretens Hand Mit seinen Tjosten neigen. |
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10 | Nun will mein Glück sich zeigen!«
Seine Boten sandt er gleich hindann, |
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15 | Die waren da, von ihm erbeten. Zum Pavillone mit Kaileten Gingen die zwei Helden gut. Da empfingen sie mit frohem Muth Den werthen König von Zaßamank. |
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20 | Die Weile dauchte sie zu lang, Bis sie ihn wiedersahen: Das gestanden sie beim Nahen. Da fragte sie der Held um Märe, Wer zum Turnier zugegen wäre. |
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25 |
Da sprach seiner Muhme Kind: Hier hat manchen Breton65, 39–67, 28. Von den hier Genannten ist uns Morhold von Irland schon aus dem ersten Abschnitte (49, 5), doch nur dem Namen nach bekannt, und auch hier spielt dieser im Tristan bedeutende Held nur eine Nebenrolle. Auch Uterpandagron kennen wir als König der Britten schon aus Gachmurets Briefe an Belakanen. Andere werden uns im Verlauf näher bekannt werden, als der auch aus dem Iwein bekannte König von Askalon, Brandelidelein, König von Punturtois, Cidegast von Logrois, der weiterhin erwähnte Gurnemans de Graharz, vor allen Gawan, auf welchen der Dichter im Voraus aufmerksam macht, obwohl er jetzt noch zu jung ist, einen Schaft zu brechen. |
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66 | Diesen sticht es wie ein Dorn, Daß er sein Weib hat verlorn, Die Artusen ihm gebar. Ein Pfaffe, der ein Zaubrer war, |
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5 | Hat die Frau ihm entwandt; Dem ist Artus nachgerannt. Es geht ins dritte Jahr nun schon, Daß er Weib vermisst und Sohn. Hier ist auch seiner Tochter Mann, |
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10 | Der Waffenspiel wohl spielen kann, Lot von Norwäge, Zu falscher That der träge, Geschwind jedoch zum Preise, Der kühne Degen weise. |
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15 | Hier ist auch sein Sohn Gawan, So schwach noch, daß er nie gethan Ritterschaft im Ehrenfeld. Er war bei mir, der kleine Held: Er sagte, könnt er einen Schaft |
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20 | Zerbrechen, fehlt' ihm nicht die Kraft, So thät' er gerne Rittersthat. Wie es früh sein Muth begonnen hat! Auch der König hat von Patrigalt Von Speren einen ganzen Wald; |
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25 | Doch heißt noch nichts ihr Wesen all Gegen die von Portugal. Die nennen wir die Frechen, Die durch Schilde wollen stechen. Hier laßen Provenzalen Schilde von Helle stralen. |
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67 | Hier sind endlich die Waleise, Die da reiten ihre Kreise Durch die Haufen nach Gelüsten, Mit ihres Landes Kraft sich brüsten. |
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5 | Noch Viel sind hier um Weibesgruß, Deren Namen ich verschweigen muß. Von denen ich sie kund gethan, Wir alle liegen sonder Wahn Mit großem Aufwand in der Stadt, |
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10 | Wie die Königin geboten hat.
»Nun hör auch, wer im Felde liegt |
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15 | Cidegast von Logrois Und der König auch von Punturtois; Der heißt Brandelidelein; Da ist auch der kühne Lähelein; Da ist Morhold von Irland: |
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20 | Der raubt uns hier gar manches Pfand. Drüben liegen auf dem Plane Auch die stolzen Allemane: Der Herzog von Brabant Kam gefahren in dieß Land |
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25 | Für den König Hardeiß. Seine Schwester Aleiß Gab ihm der König von Gaskon: Sein Dienst empfing voraus den Lohn. »Die stehn mit Zorn entgegen mir; |
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68 | Gedenke nun der Sippe dein; Bei Lieb und Treue, warte mein.« Da sprach der Held von Zaßamank: |
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5 | Was dir mein Dienst zu Ehren thut: Wir haben billig Einen Muth. Steht dein Strauß noch sonder Nest? Du sollst dein Sarapandratest Wider seinen halben Greifen tragen. |
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10 | Mein Anker wird in Grund geschlagen Bei seines Antritts schnellstem Hurt: Er selber suche die Furt Hinterm Ross auf dem Grieße. Wenn man uns zusammen ließe, |
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15 | Ich fällt' ihn, oder er mich, Bei meiner Treu versichr ich dich.« Heim ritt da Kailet erfreut; |
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20 | Von erlauchter Helden zwei: Von Poitou Schiolarz Und Gurnemans de Graharz, Die tiostierten auf dem Plan. Da hob das Vesperspiel sich an: |
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25 | Hier ritten sechse, dorten drei; Da gesellten leicht sich Haufen bei. Sie begannen rechte Rittersthat; Es gab nun auch nicht andern Rath. Noch war es um den mitten Tag; |
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69 | Da erfuhr der König von Zaßamank, Die Ritte wären weit und lang Auf dem Feld geworden Nach rechtem Rittersorden. |
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5 | Da fuhr auch hin der Kühne Mit manchem Banner grüne. Noch sollte nichts von ihm geschehn: Er wollte nur in Muße sehn, Wie es stünd auf beiden Seiten. |
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10 | Seinen Teppich ließ er spreiten, Wo die Haufen sich verwirrten, Und gestochne Rosse kirrten. Von Knappen war umher ein Ring, Dazu von Schwertern Klinge Kling. |
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15 | Wie nach Preis die Helden rangen, Deren Klingen also klangen! Die Spere krachten auch wohl so, Man brauchte nicht zu fragen wo? Geschwader waren statt der Wände; |
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20 | Da wirkten Wunder Rittershände.
Dieses Kampfspiel war so nah, |
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25 | Daß von Zaßamank der König hehr Sich nicht drängte mit der Andern Heer. »Weh, wohin ist er gekommen, Von dem ich Wunder viel vernommen?« Nun war auch Roi de Franze todt, |
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70 | Gebracht mit minniglichem Sinn. Die erlauchte Königin Hatte Boten ausgesandt, Ob er nicht wieder wär ins Land |
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5 | Gekommen aus der Heidenschaft: Sie zwang dazu der Liebe Kraft. Da ward im Streite viel gethan |
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10 | Das die Königin versprach: Ihre Hand und beide Länder; Sie begehrten andrer Pfänder. Nun war auch Gachmuretens Leib |
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15 | Einst der Sühne hatt ermahnt, Der sie der Schotte Friedebrand Zur Gabe schickte für den Schaden, Womit sein Streit sie überladen. Die Erde Beßres nicht besaß. |
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20 | Da schaut' er nun den Adamas, Den Helm. Darüber man ihm band Einen Anker, der bestand Aus verbundnen Edelsteinen, Großen, nicht zu kleinen; |
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25 | Das war doch eine schwere Last: So gehelmziert war der Gast. Wie der Schild geschmückt ihm war? |
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71 | Sie gab von Röthe solchen Glanz, Drin spiegeln mochte man sich ganz. Ein Anker stand von Zobel drauf. Ich lüde gern mir selber auf, |
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5 | Womit der Held sich hat beschwert, Denn manche Mark war es werth. Sein Wappenrock war räumig weit, |
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10 | Der lang den Teppich rührte. Er glänzte, wenn ichs kenne, Wohl so, als ob da brenne Bei der Nacht ein queckes Feuer; Verblichne Farbe war da theuer. |
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15 | Sein Schimmer mied die Blicke nicht, Doch mied ihn gern ein schwach Gesicht. Er war von Gold gebildet, das Am Gebirge Kaukasas Greifenklauen aus dem harten |
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20 | Felsen zerrten und bewahrten, Und noch bewahren heute. Aus Arabien kommen Leute, Die erwerben es mit List (Beßres nicht zu finden ist) |
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25 | Und bringens heim gen Arabie, Wo man die guten Achmardi71, 26. Achmardi schon mehrfach erwähnt und von dem Dichter selbst erklärt. Pfellel (lat. pallium) scheint ein allgemeiner Name für alle Seidenstoffe, deren im Parzival außer dem Achmardi noch viele genannt werden, als Plialt 235, 10, Palmat, 790, 17, Zendal 59, 6, Saranthasme 629, 17–27. Der Orte, woher diese Pfellel bezogen werden, kommen so viele vor, daß sie fast das halbe Alphabet füllen: Aßagog, Akraton, Agathyrsiente, Assigarzionte, Cynidonte, Ecidemonis, Ipopotitikon, Kalomidente, Ninive, Nauriente, Pelpionte, Thasme, Thabronit, Zaßamank. Sie scheinen alle im fernen Orient zu liegen, daher sich auch Fabelhaftes daran knüpft, wie hier von Greifen und anderwärts, z. B. 735, 23, von Salamandern die Rede ist. Wirket und die Pfellel reich: Kein Gewand kommt diesem gleich. Den Schild der Held zu Halse nahm. |
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72 | Gewappnet schier bis an den Huf; Dabei von Knappen Ruf auf Ruf. Er sprang hinauf, als er es fand. Da verschwendete des Helden Hand |
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5 | Manch starken Schaft im Lanzenspiel, Der Haufen auch zertrennt' er viel, Immer durch, und jenseits wieder aus; Dem Anker folgte nach der Strauß. Gachmuret stach hinters Ross |
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10 | Poitewin de Prienlaskros Und sonst noch manchen werthen Mann, Von dem er Sicherheit gewann. Wenn er bekreuzte Ritter sah, Die genoßen seiner Stärke da:72, 14. Ein starker Anachronismus allerdings, wenn das Gedicht überhaupt in einer bestimmbaren Zeit spielt. Dem Dichter ist es aber nur um Schilderung der Sitten der seinigen zu thun, und so würden auch wir diesen Zug ungern vermissen. |
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15 | Die erkämpften Rosse gab er ihnen; Sie mochten viel an ihm verdienen. Gleicher Paniere |
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20 | Auch wuste wohl ihr Herr zu streiten): Auf jedem eines Greifen Schweif. Zahllosen Rittern war vom Greif Dieser Schwanz ein Wappenbild; Den vordern Theil auf seinem Schild |
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25 | Der König von Gaskone trug, Den halben Greif, ein Ritter klug. Gerüstet war der Held zu schauen, Daß er wohl gefiel den Frauen. Er hob sich vor den Andern aus, Als er auf dem Helm ersah den Strauß; |
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73 | Doch kam der Anker erst an ihn. Da stach ihn hinters Ross dahin Der werthe Fürst von Zaßamank Und fing ihn. Groß war da der Drang: |
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5 | Furchen wurden glatt getrennt, Mit Schwertern wirres Haar gekämmt; Da ward verschwendet der Wald, Daß zur Erde Mancher niederprallt. Die wandten sich (so hört ich sagen) |
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10 | Nach hinten, wo da stehn die Zagen.
Das Kampfgetümmel war so nah, |
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15 | Von Splittern schneit' ein neues Gleis; Das war der König von Lohneis;73, 16. Riwalin, der Vater Tristans, heißt hier ein König von Lohneis. Gottfried von Straßburg hatte vielleicht diese Stelle im Auge, wenn er ausdrücklich sagt, er sei nicht von Lohneis, wie Viele wähnten, sondern nach dem Zeugniss des Thomas von Britanie, von Parmenien gewesen. Laut krachte seiner Stöße Schall. Einen Ritter ihnen Morhold stahl, Den er aus dem Sattel zu sich hub: |
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20 | Das war ein ungefüger Schub. Der Ritter hieß Killirjakag. Von dem hatte König Lach Zuvor empfangen solchen Sold, Den man fallend an der Erde holt; |
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25 | Auch hatt er sonst noch viel gethan. Da gelüstete den starken Mann, Ihn zu bezwingen ohne Schwert: Also fing er den Degen werth. Zu Boden stach Kailetens Hand |
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74 | Der hieß mit Namen Lämbekein. Was thaten da die Degen sein? Sie beschirmten ihn mit Schwerten, Die eitel Kampf begehrten. |
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5 |
Der König stach von Arragon |
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10 | Seht, wie höflich ich doch bin, Daß ich den werthen Britaneis Bette so schön vor Kanvoleis, Wohin nie eines Bauern Fuß74, 13–15. Bauern (Vilane, vilains) wurden an den Höfen nicht geduldet. Vgl. 144, 5–16, wo der Fischer den jungen Parzival nicht nach Nantes begleiten will. (Wie ich in Wahrheit sagen muß) |
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15 | Noch trat, vielleicht auch nimmer tritt – Da er doch einmal niederglitt Von dem Ross, drauf er geseßen. Doch ward sein länger nicht vergeßen: Ihn beschirmten, die da um ihn stritten. |
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20 | Da wurde mancher Stoß erlitten.
Nun der König kam von Punturteis, |
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25 | Das that der stolze Gachmuret. Tret ihn nieder, trete, tret! Im Streite fanden sie zu treten. Seiner Muhme Sohn, Kaileten, Fingen die Punturteise: Da wurde rauh die Reise. |
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75 | Als man ihnen Brandelideleinen, Ihren König nahm, die Seinen Einen andern König für ihn fingen. Hin und wieder liefen, gingen |
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5 | Helden viel in Eisenschienen. Mich dünkt, da ward der Braten ihnen Zermürbt mit Schlegeln und mit Keulen; Ihre Haut trug schwarze Beulen. Von Quetschung mochten melden |
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10 | Die wohlgethanen Helden.
Lautre Wahrheit bleibt mir Pflicht: |
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15 | Und manch hochgekrönten Helm: Hier lagen sie in Staub und Melm. Im Felde sah man Blumen blühn Und kurzes Gras so saftig grün: Darauf fiel mancher werthe Mann, |
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20 | Dem solche Ehre ward gethan. Mein Ehrgeiz ward bescheidner längst: Ich sitze lieber auf dem Hengst. Hin ritt der Held von Zaßamank |
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25 | Wo ein geruhtes Ross ihm stand. Man band ihm ab den Diamant, Daß Wind ihn kühle vor der Hitze, Sonst aus keinem Aberwitze. Man streift' ihm ab sein Härsenier;75, 29. Härsenier, die das Haupt unmittelbar bedeckende Haube, auf welche dann erst der Helm gesetzt wird. J. Grimm. Ihm war der Mund so roth und zier. |
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Ein Weib, die ich genannt vorher, |
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5 | Säumer führten an der Hand. Die Boten hatte hergesandt Anflise, Frankreichs Königin. Der Kaplan mit klugem Sinn, Alsbald erkannt er seinen Mann |
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10 | Und sprach ihn auf französisch an: »Bien soi venü, beau Sir, Meiner Frauen so wie mir. Es ist die Reine de Franze: Die traf deiner Minne Lanze.« |
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15 | Einen Brief ihm gab er in die Hand, Darin der Degen Grüße fand Und ein kleines Ringelein: Das sollt ein Wahrzeichen sein; Empfangen hatt es seine Frau |
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20 | Einst von dem Helden von Anschau. Er neigt. als er die Schrift ersieht: Nun höret, wie ihn die beschied. »Dir entbietet Minn und holden Gruß |
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25 | Seit es deine Minn empfand. Deine Minn ist Schloß und Band Vor meines Herzens Herzenslust, Deine Minn erstickt mir die Brust. Bleibt mir deine Minne fern, So glänzt mir nie der Minne Stern. |
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77 | Komm her und nimm von meiner Hand Krone, Scepter und ein Land: Da sie mir sind anerstorben, Hat sie deine Minn erworben. |
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5 | Auch nimm zum Soldimente Die reichen Präsente In den vier Saumschreinen. Als mein Ritter sollst du auch erscheinen In dem Lande zu Waleis |
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10 | Vor der Hauptstadt Kanvoleis. Sieht es auch die Königin: Das bringt mir wenig Ungewinn. Schöner, reicher bin ich sicher, Dazu kann ich minniglicher |
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15 | Minn empfahn und Minne geben. Willst du nach werther Minne streben, So nimm meine Krone Deiner Minne zu Lohne.« Das wars, was in dem Briefe stand. |
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20 | Das Härsenier des Knappen Hand Wieder ihm zu Häupten zieht. Gachmureten Kummer mied. Man setzt' ihm auf den Adamas, Der dick und hart war ohne Maß. |
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25 | Da wollt er wieder streiten. Die Boten ließ er leiten Sich auszuruhn in sein Gezelt. Wo Gedränge war, das schied der Held. Dieser verlor und der gewann. |
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78 | Was er versäumt an kühner That; Hier war dazu genugsam Rath. Die Einen sah man tiostieren, Die Andern rottenweis punieren. |
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5 | Sie begaben sich der Schliche, Die man nennet Freundesstiche; Trauliche Gevatterschaft Ward zunicht vor Zorneskraft. So wird die Krümme selten schlicht. |
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10 | Man saß nicht lange zu Gericht: Wer was gewann behielt sich das Sorglos um des Andern Haß. Aus manchen Landen stammten sie, Die mit Rittershänden hie |
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15 | Schildesamtespflichten übten, Sich um Schaden nicht betrübten. Da geschah von Gachmureten, |
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20 | In dem Brieflein stand die Märe. Avoi! nun ließ er erst sich los! Thats Minne oder Kühnheit bloß? Große Lieb und starke Treu Schuf ihm seine Kräfte neu. |
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25 | Nun sah er wie der König Lot, Den Schild dem Sturm entgegenbot; Schier hätt er sich zur Flucht gewandt; Das wehrte Gachmuretens Hand. Die Haufen er im Anritt brach Und Arragoniens König stach |
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79 | Hinters Ross mit einem Rohr; Der König hieß Schaffilor. Der Sper hatte kein Panier, Mit dem er stach den Degen zier; |
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5 | Er bracht ihn aus der Heidenschaft. Die Seinen wehrten ihn mit Kraft; Er fing jedoch den Degen hehr. Vom innern ward das äußre Heer Zurück geschlagen tief ins Feld. |
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10 | Ihr Vesperspiel war wohl bestellt; Wohl dürft es heißen ein Turnei, Denn mancher Schaft lag hier entzwei. Da begann zu zürnen Lähelein: |
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15 | Das schuldet, der den Anker trägt. Unser Einer heut noch legt Den andern, wo er unsanft liegt: Schier haben sie uns schon besiegt.« Raumes schuf ihr Anlauf viel: |
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20 | Da ging es über Kinderspiel. Ihre Hände schufen bald, Daß verschwendet ward der Wald. Sie trugen beid ein gleich Begehr: »Spere her, her neuen Sper!« |
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25 | Doch muste dulden Lähelein Eine schmähliche Pein: Ihn stach der Held von Zaßamank Hinters Ross, des Speres lang, Der in das Rohr geschäftet saß. Seine Sicherheit er an sich las; |
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80 | Doch läs' ich lieber süße Birn, Wie die Ritter vor ihm niederschwirr'n. Von Vielen ward der Ruf erhoben, |
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5 | »Hier kommt der Anker, flieh, o flieh!« Entgegen ritt dem Helden hie Ein Fürst des Landes Anschau (Trauer trug er jetzt zur Schau), Des Schildes Spitz empor gekehrt: |
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10 | Das hatt ihn Jammersnoth gelehrt. Der Held die Wappen bald erkannte: Warum er sich da von ihm wandte? Wollt ihr, ich bescheid euch des: Dieß Wappen gab ihm Galoes. |
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15 | Fils dü Roi Gandein, Der vielgetreue Bruder sein, Eh Minne dem das Looß erwarb, Daß er von einer Tjost erstarb. Da band er nieder seinen Helm. |
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20 | Weder Gras noch Staubesmelm Sein Kampf noch eben bahnte, Weil ihn großer Jammer mahnte. Mit sich selber lag sein Sinn im Streit, Warum ers nicht erfragt zur Zeit |
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25 | Von seiner Muhme Sohn Kailet, Was sein Bruder doch wohl thät, Daß er nicht turnierte hie. Leider wust er noch nicht, wie Der vor Montorie gestorben. Viel Leid hatt er erworben: |
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81 | Einer reichen Königin Minne zwang ihm Herz und Sinn. Die kam darauf um ihn in Noth: Ihr gab der Treue Schmerz den Tod. |
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5 |
Wie Gachmuret nun stand in Klage, |
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10 | Hundert war der farbgen Zahl, Die verthan hatt' dieser Ziere. Seine schimmernden Paniere Waren den Krieurs geworden; Wohl gefiel das ihrem Orden. |
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15 |
Da ritt er nach dem Pavillon; |
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20 | Den trug er hin zu seiner Frauen. Er war von Gold und noch so gut, Er glänzte wie in glühnder Glut. Man sah daran, wie reich er war. Da sprach die Königin: »Fürwahr, |
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25 | Dich hat ein werthes Weib gesandt Mit diesem Ritter in dies Land. Nun muß ichs klug zum Ziele lenken, Die Andern alle nicht zu kränken, Die Aventüre hergebracht; Glück hätt ich Jedem zugedacht, |
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82 | Denn mir sind Alle Sippe, Die entstammen Adams Rippe. Doch ist es Gachmuretens That, Die den Preis erworben hat.« |
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5 |
Die Andern übten Ritterschaft |
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10 | War nicht der Fürst von Askalon Und Morholt von Irland, Man war ihnen durch die Schnur gerannt. Da war gewonnen und verloren: |
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15 | Die Andern Preis und Ehre. Nun ist Zeit, daß man sie kehre Von einander: Niemand sieht hier mehr. Der Pfandner giebt kein Licht mehr her.82, 18–20. Der Pfänder oder Pfändner ist eine Mittelsperson beim Würfelspiel, welche die von den Spielenden zu Pfande gesetzte Summe in Empfang nahm, wohl auch die Würfe zählte und die Würfel herlieh, so wie das Licht, bei dem gespielt wurde. Fiel er mit dem Wirth zusammen, so vergleicht er sich dem Marqueur beim Billardspiel, welcher gleichfalls die Gewinne zählt. Vgl. Haupt Berichte u. s. w. 1853. Wer trieb' im Dunkeln gern das Spiel? |
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20 | Den Müden wird es so zuviel.
Leicht der Finsterniss vergaß |
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25 | Von kleiner Kerzen großer Zahl. Auf Oelbaumlaub sah man im Saal Zum bequemen Sitz für Viele Reiche Polster auf der Diele Und breite Teppiche davor. An die Schnüre ritt die Königin vor |
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83 | Mit Mägdelein und Frauen: Sie wollten gerne schauen Den werthen König von Zaßamank; Ihre Ritter Müdigkeit bezwang. |
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Das Tischtuch war schon abgenommen, |
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10 | So empfing er sie nach höfschem Brauch. Er gefiel ihr wohl, als sie ihn sah. Die Waleisin sprach mit Freuden da: »Ihr seid hier Wirth, wo ich euch fand, Und ich bin Wirthin hier im Land: |
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15 | Wollt ihr, daß ich euch küssen soll, So geschiehts mit meinem Willen wohl.« Da sprach er: »Euer Kuss sei mein. Wollt ihr diesen Herrn ihn auch verleihn: Soll Fürst und König des entbehren, |
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20 | So darf auch ich es nicht begehren.« »Wohl habt ihr Recht; es soll geschehn; Die Herren hab ich nie gesehn. Sie küsste, die es waren werth: Das hatte Gachmuret begehrt. |
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Nun lud er sie zu sitzen ein. |
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84 | Der Waleisen Königin. Seine Minne zwang ihr doch den Sinn. So nahe saß er wohl bei ihr, Sie hob ihn auf und zog ihn hier |
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5 | Zur Seite neben sich genau. Eine Jungfrau war sie, keine Frau, Die ihn so nahe sitzen ließ. Wollt ihr nun hören, wie sie hieß? Die Köngin Herzeleide. |
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10 | Ihre Base hieß Rischeide, Vermählt dem König Kailet, Dem Muhmensohn von Gachmuret. Frau Herzeleid gab solchen Schein, Erlöschen all die Kerzen sein, |
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15 | Es war doch hell von ihr genug. Wenn seiner Freude hohen Flug Nicht hemmte bittres Herzenleid, Seine Minne war ihr wohl bereit. Sie sprachen manches höfsche Wort. |
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20 | Nun traten Schenken ein von dort, Und Gezier von Aßagog, Dran großer Reichtum Niemand trog, Das trugen Jungherren ein. Theure Näpfe mustens sein |
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25 | Vom edelsten Gesteine, Weite, nicht zu kleine; Sie waren allzumal von Gold, Einst erworben von des Landes Sold, Das Eisenhart so manchmal bot Belakanen in der Minne Noth. |
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85 | So reichte man das Trinken dar In manchem Steine hell und klar. Smaragden und Sardinen; Darunter auch Rubinen. |
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5 |
Zu seinem Zelte ritten dort |
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10 | Der sah, wie König Gachmuret Da saß, als wär er unfroh. Da sprach er: »Wie gebahrst du so? Dein Preis ist doch dafür erkannt, Frau Herzeleiden und ihr Land |
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15 | Hast du dir errungen, So gestehn hier alle Zungen: Es sei Breton, sei Irischmann, Oder wer hier welsche Sprache kann, Aus Brabant oder Frankreich, |
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20 | Einhellig sagen Alle gleich, Es komme dir bei solchem Spiel Voraus kein Andrer an das Ziel. Des les ich hier den wahren Brief, Da deine Kraft fürwahr nicht schlief, |
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25 | Als sie diese Herren bracht in Noth, Deren Hand nie Sicherheit entbot: Der König Brandelidelein Und der kühne Lähelein, Hardeiß und Schaffilor. O weh, Raßalig der Mohr, |
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86 | Der dir vor Patelamunt Auch einst that Fianze kund! So bedarf dein Preis im Streite Der Höhe wie der Breite.« |