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Asperges me

O ich, der ich nur ein Hysophalm in der Hand
des Allmächtigen bin, der mich in Gnade zwang,
vermöchte, wenn er mich vor seinem Antlitz rein fand,
auch andern beizustehn auf unserm Pilgergang.

Ich sei nur ein Gebet, das Demut von dem, was scharf
und schwer im schmachtenden Wunsch ist, zu befrein weiß.
Ich kann, wie ein Heide in größter Not taufen darf,
dann auch dem Nächsten helfen: er wird wie Schnee so weiß.

Hab Erbarmen mit mir, Herr, o folge mitleidvoll
deinen Gepflogenheiten, reich an Behutsamkeit.
Das Herz ruf auf: es ist ein Herz, das geprüft sein soll.
Schon steigerts Eifer, sich dir in deinem Heim zu weihn.

Im liebebangen Unterfangen mach mich heilsbereit!
Und dir sei darum, nach tiefgeheiligtem Brauch,
Ruhm gesungen, Dreifaltigkeit, durch alle Ewigkeit,
Ruhm dir, Gott, im nahen und fernsten Gnadenhauch.

Ruhm dem Vater, Anfacher und Lenker im All,
dem Sohn, Schöpfer, Heiland, Zurichtender und Richter.
Dem Heiligen Geist! Durch welchen Strahl? Erlichter!
Mein Blut siedet wie ein leuchtender Wasserfall.

Und ich bin nur ein Hysophalm in der Hand ...

Theodor Däubler