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»Wahrlich, ich bin von Leid zerfetzt ...«

Wahrlich, ich bin von Leid zerfetzt,
vertrieben, wie ein Wolf gehetzt,
der matt ward von dem wilden Jagen,
aus Schutz und Ruhe aufgestört,
ein flüchtig Tier, in das empört
die Meuten ihre Zähne schlagen.

Der Haß, der Neid, das Geld; wie gut
sie hetzen können, wie voll Wut
die Spürhunde mich scharf umlauern!
das währt schon monde-, jahrelang;
mein Mittagbrot verzehr ich bang,
mein Abendbrot mit Schreck und Schauern.

Doch in der Heimat rauhem Tann,
da fällt mich noch ein Hetzhund an:
der Tod – die Bestie mich Elenden,
der schon halbtot! Der Tod zerreißt
mit seiner Tatze mich und beißt
ins Herz und will den Kampf nicht enden.

Ich schleppe blutend mich zum Bach,
mein Herz folgt seinem Brausen nach,
doch schon umhöhnt michs wie Geläster, –
O laßt mich doch nur sterben hier,
ihr Wölfe, meine Brüder ihr,
vom Weib verwüstet, meiner Schwester.

Franz Evers


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