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In einer Ecke des Gartens, der hinter der Prälatur und den Kreuzgängen lag, war an die Klostermauer ein Turm angebaut, den man den Fauststurm hieß; denn er diente einst dem berühmten Dr. Faust zum Laboratorium und Aufenthaltsorte.
Der Abt Johannes Entenfuß war ein besonderer Freund Fausts und räumte ihm bei Besuchen diesen Turm zur Wohnung ein; das war im Jahr 1516.
Entenfuß und Faust waren in dem nahen Städtchen Knittlingen geboren. Ein Zeugnis, daß Fausts Geburtsort Knittlingen war, gab Melanchthon in seinen Tischreden mit den Worten:
»Ich habe einen gekannt, mit Namen Faust von Knittlingen, einer Stadt in der Nähe meiner Vaterstadt (Bretten). Er hatte auf der Schule zu Krakau die Magie gelernt, schweifte überall herum und lernte viele Geheimnisse.
Er wollte sich zu Venedig sehen lassen und sagte, er wolle gen Himmel fliegen.
Der Teufel aber zog ihn herab und gab ihm einen solchen Stoß, daß er auf die Erde stürzte und fast gestorben wäre; doch starb er nicht.
Vor wenigen Jahren saß dieser Johannes Faust abends gar traurig in einem Dorfe. Der Wirt fragte ihn, warum er gegen seine sonstige Art und Weise so traurig sei. Er sagte: ›Laß dich heute nacht nicht erschrecken.‹ Um Mitternacht nun bekam das Haus einen Stoß. Als morgens Faust nicht aufstand und es fast schon Mittag war, ging der Wirt in sein Zimmer und fand ihn neben dem Bette auf dem Gesichte liegen; und so hatte ihn der Teufel getötet. Er hatte, solange er lebte, einen Hund bei sich, welcher ein Teufel war. –
Es ist schade, daß Melanchthon das Dorf nicht benannte, in dem Faust sein tragisches Ende gefunden haben soll. Zu Maulbronn sagte man nicht anders, als daß ihn der Teufel auch in jenem Turme seines Freundes, des Abts Johannes Entenfuß, geholt habe.