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Als er solches vernommen, der Erderschüttrer Poseidon; Flugs durcheilt' er den Kampf und den klirrenden Sturm der Geschosse, |
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320 | Hin wo Äneias war, und der hochberühmte Achilleus. Jenem sogleich nun goß er umschattende Nacht vor die Augen, Peleus' Sohn Achilleus, und selbst die mordende Esche Zog er zurück aus dem Schilde dem mutigen Held Äneias, Legte sie dann vor die Füße des Peleionen Achilleus. |
325 | Doch den Äneias schwang er, empor von der Erd' ihn erhebend; Und weit über die Reihen des Volks, und die Reihen der Rosse, Flog Äneias hinweg, von der Hand des Gottes geschleudert; Bis er kam an die Grenze des tobenden Schlachtengetümmels, Wo der Kaukonen Volk zum Kampf gerüstet einherzog, |
330 | Jetzo naht' ihm wieder der Erderschüttrer Poseidon; Und er begann zu jenem, und sprach die geflügelten Worte: Welch ein Gott, Äneias, gebietet dir, also verblendet |
335 | Künftig weiche zurück, so oft du jenem begegnest; Daß nicht trotz dem Verhängnis in Aïdes Haus du hinabsteigst. Aber nachdem Achilleus den Tod und das Schicksal erreicht hat; Dann getrost fortan in den vordersten Reihen gekämpfet! Denn kein anderer sonst der Danaer raubt dir die Rüstung. |
340 |
Sprach's, und verließ ihn daselbst, nachdem er ihm alles verkündigt. Weh mir! ein großes Wunder erblick' ich dort mit den Augen! |
345 | Siehe, die Lanze liegt an der Erd' hier; aber der Mann ist Nirgends, dem ich sie warf, ihn auszutilgen verlangend! Ei daß auch Äneias geliebt von unsterblichen Göttern War! doch meint' ich gewiß, er rühme sich nur so vergebens. Wandr' er dahin! Nie wahrlich mit mir sich annoch zu versuchen |
350 | Waget er, der auch nun zu entfliehn sich freut aus dem Tode! Auf denn, nunmehr anmahnend der Danaer Kriegesgeschwader, Will ich die anderen Troer im feindlichen Kampfe versuchen! Rief's, und sprang in die Reihn, und ermunterte jeglichen Streiter: |
355 | Alle nun, Mann auf Mann, dringt ein, und gedenket des Kampfes! Denn zu schwer wird mir's, wie groß auch meine Gewalt sei, Solch ein Männergewühl zu umgehn, und mit allen zu kämpfen! Selbst nicht Ares vermöcht' ein Unsterblicher zwar, noch Athene, Solchen Schlund des Gewürgs mit Kriegsarbeit zu umwandeln! |
360 | Aber so viel ich selber vermag an Händen und Schenkeln Und an Gewalt; nicht mein' ich das mindeste des zu versäumen; Sondern rings durchwandl' ich die Ordnungen; nimmer auch, hoff' ich Wird ein Troer sich freun, wer meinem Speere begegnet! Also ermahnte der Held; auch dort der strahlende Hektor |
365 | Rief den Troern Befehl, und verhieß dem Kampf mit Achilleus:
Trojas mutige Söhne, verzagt nicht vor dem Peleiden! |
370 | Sondern eins vollbringt er, das andere läßt er verstümmelt. Ihm nun eil' ich entgegen, und wäre sein Arm wie die Flamme, Wäre sein Arm wie die Flamme, sein Mut wie blinkendes Eisen! Also ermahnte der Held; da erhuben sie drohende Lanzen, |
375 | Jetzo trat zu Hektor und redete Phöbos Apollon:
Hektor, durchaus nicht mehr mit Achilleus wage den Vorkampf, Jener sprach's; und Hektor entwich in den Haufen der Männer, |
380 | Angstvoll, als er die Stimme vernahm des redenden Gottes. Aber Achilleus sprang voll stürmender Kraft in die Troer, Mit graunvollem Geschrei; und zuerst den Iphition rafft' er, Ihn des Otrynteus Sohn, den tapferen Völkergebieter, Welchen gebar die Najade denn Städteverwüster Otrynteus, |
385 | Unten am schneeigen Tmolos, in Hydas fettem Gefilde. Diesem, der anlief, schoß mit dem Speer der edle Achilleus Grad' auf die Mitte des Haupts, und ganz voneinander zerbarst es. Dumpf hinkracht' er im Fall; da rief frohlockend Achilleus: Liege nun, Otrynteide, du Schrecklichster unter den Männern! |
390 | Hier ist also dein Tod; die Geburt war fern an Gygäas Schönem See, wo dir dein väterlich Erbe gebaut wird, Am fischwimmelnden Hyllos, und Hermos strudelnden Wassern! So frohlockte der Held; doch jenen umschattete Dunkel; |
395 | Lag er im Vordergewühl. Nach ihm dem Demoleon jetzo, Jenem tapferen Wehrer der Schlacht, Antenors Erzeugtem, Stieß er den Speer in den Schlaf, durch des Helms erzwangige Kuppel: Wenig hemmte das Erz den Stürmenden; sondern hindurch drang Schmetternd die eherne Spitz' in den Schädel ihm; und sein Gehirn ward |
400 | Ganz mit Blute vermischt: so bändigt' er jenen im Angriff. Drauf dem Hippodamas stürmt' er, der rasch vom Wagen herabsprang, Als er vor ihm hinbebte, den ehernen Speer in den Rücken; Und er verhauchte den Geist, und stöhnete dumpf, wie ein Stier oft Stöhnete, umgeschleppt um den helikonischen Herrscher, |
405 | Wann ihn Jünglinge schleppen; es freut sich ihrer Poseidon: Also stöhnt' auch jener, den mutigen Geist aushauchend. Er dann flog mit dem Speer auf den göttlichen Held Polydoros, Priamos' Sohn. Ihm wehrete noch sein Vater die Feldschlacht, Weil er der jüngste Sohn, gezeugt in späterem Alter, |
410 | Und der geliebteste war, ein rüstiger Läufer vor allen. Jetzt vor kindischer Lust, mit hurtigen Füßen zu prangen, Tobt' er im Vorderkampf, bis sein blühendes Leben dahin war. Den nun traf mit der Lanze der mutige Renner Achilleus, Als er vorüberflog, an den Rückgrat, wo sich des Gurtes |
415 | Goldene Spang' ihm schloß, und zwiefach hemmte der Harnisch. Aber hindurch an den Nabel durchstürmt' ihn die eherne Spitze; Heulend sank er aufs Knie; und Gewölk des Todes umhüllt' ihn Schwarz; und er rafft' empor das Gedärm mit den Händen sich krümmend. Hektor, sobald er gesehn, wie dort Polydoros der Bruder |
420 | Hielt das Gedärm in den Händen, umhergekrümmt auf der Erde; Schnell vor die Augen herab floß Dunkel ihm, und er ertrug nicht Länger entfernt sich zu wenden; hinangestürmt zu Achilleus, Schwenkt' er den blinkenden Speer, wie ein Glutstrahl. Aber Achilleus, So wie er sah, aufsprang er, und rief frohlockend die Worte: |
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Siehe der Mann, der so schmerzlich mein innerstes Herz mir verwundet, Sprach's, und mit finsterem Blicke begann er zum göttlichen Hektor: |
430 |
Wieder begann unerschrocken der helmumflatterte Hektor: |
435 | Aber solches ruht ja im Schoß der seligen Götter: Ob ich, wiewohl geringer an Kraft, dein Leben dir raube, Treffend mit meinem Geschoß, das auch an der Spitze geschärft ist. Sprach's, und die Lanz' aufschwingend, entsandt' er sie. Aber Athene |
440 | Sanft entgegen ihr atmend; und hin zum göttlichen Hektor Flog sie, und sank kraftlos zu den Füßen ihm. Aber Achilleus Stürzte begierig hinan, ihn auszutilgen verlangend, Mit graunvollem Geschrei; doch schnell entrückt ihn Apollon, Sonder Müh', als Gott, und hüllt, in Nebel ihn ringsher. |
445 | Dreimal stürzt' er hinan, der mutige Renner Achilleus, Zuckend mit ehernem Speer, und dreimal stach er den Nebel. Als er das vierte Mal drauf anstürmete, stark wie ein Dämon; Jetzo mit drohendem Laut die geflügelten Worte begann er: Wieder entrannst du dem Tode, du Hund! Schon nahte Verderben |
450 | Über dem Haupt; allein dich errettete Phöbos Apollon, Den du gewiß anflehst, ins Geklirr der Geschosse dich wagend! Doch bald mein' ich mit dir zu endigen, künftig begegnend; Würdiget anders auch mich ein unsterblicher Gott zu begleiten! Jetzo eil' ich umher zu den übrigen, wen ich erhasche! |
455 |
Sprach's, und Dryops stach er gerad' in den Hals mit der Lanze, |
460 | Drauf den Laogonos auch und Dardanos, Söhne des Bias, Stürzet' er beid' anrennend vom Wagengeschirr auf die Erde: Den mit der Lanze Wurf, und den mit dem Hiebe des Schwertes. Tros dann, Alastors Sohn: der naht' ihm, fassend die Kniee, Ob er sein des Gefangenen schont', und ihn lebend entließe, |
465 | Und ihn nicht zu erschlagen, an Alter ihm gleich, sich erbarmte: Törichter, nicht ja erkannt' er, wie all sein Flehen umsonst war; Denn nicht sanft war jener gesinnt, noch freundliches Herzens, Sondern ein heftiger Mann! Zwar faßt' ihm jener die Kniee, Strebend ihn anzuflehn; doch er haut' ihm das Schwert in die Leber, |
470 | Daß ihm die Leber entsank, und das schwarze Blut aus der Wunde Ganz den Busen erfüllt'; und Nacht umzog ihm die Augen, Weil ohnmächtig er sank. Auch dem Mulios stieß er die Lanze Nahend ins Ohr, und sogleich aus dem anderen Ohre hervor drang Jenem das spitzige Erz. Auch Agenors Sohn dem Echeklos |
475 | Schwang er tief in den Schädel das Schwert mit gewaltigem Hefte: Ganz ward warm die Klinge vom spritzenden Blut; und die Augen Übernahm der finstere Tod und das grause Verhängnis. Auch den Deukalion jetzt: wo der Sehnen Geflecht sich vereinigt Unter dem Buge des Arms, dort traf, die Rechte durchbohrend, |
480 | Ihn das spitzige Erz; und er harrt', am Arme gelähmet, Vor sich schauend den Tod; doch das Schwert in den Nacken ihm haut' er Daß mit dem Helme das Haupt ihm enttaumelte; und aus den Wirbeln Spritzte das Mark ihm empor, und er lag auf der Erde sich streckend. Weiter darauf enteilt' er zu Peireos trefflichem Sohne, |
485 | Rigmos, der aus Thrake der scholligen hergekommen: Diesem schoß er die Lanze gerad' in die Weiche des Bauches; Und er entsank dem Geschirr. Areïthoos drauf dem Genossen, Als er die Ross' umlenkte, den ehernen Speer in den Rücken Stieß er, und warf ihn vom Wagen; es tummelten bäumend die Rosse. |
490 | Wie ein entsetzlicher Brand die gewundenen Tale durchwütet, Hoch im dürren Gebirg'; es entbrennt unermeßlich die Waldung, Und rings wehet der Wind mit sausenden Flammenwirbeln: So rings flog mit der Lanze der Wütende, stark wie ein Dämon, Folgend zu Mord und Gewürg'; und Blut umströmte die Erde. |
495 | Wie wenn ein Mann ins Joch breitstirnige Stiere gespannet, Weiße Gerste zu dreschen auf rundgeebneter Tenne; Leicht wird zermalmt das Getreide vom Tritt der brüllenden Rinder: So vor Achilleus dort dem Erhabenen trabten die Rosse Stampfend auf bäuchige Schild' und Leichname; unten besudelt |
500 | Troff die Achse von Blut, und die zierlichen Ränder des Sessels, Welchen jetzt von der Hufe Gestampf anspritzten die Tropfen, Jetzt von der Räder Beschlag. So wütet' er, Ruhm zu gewinnen, Peleus' Sohn, mit Blut die unnahbaren Hände besudelt. |