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Als er solches erwog in des Herzens Geist und Empfindung, Zogen bereits die Troer heran in geschildeten Schlachtreihn; Und sie umschlossen ihn rings, ihr Unheil selber umzingelnd. Wie auf den Eber umher die Hund' und die blühenden Jäger |
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415 | Stürzen; er wandelt hervor aus tiefverwachsenem Dickicht, Wetzend den weißen Zahn im zurückgebogenen Rüssel; Rings nun stürmen sie an; und wild mit klappenden Hauern Wütet er; dennoch bestehn sie zugleich, wie schrecklich er drohet: Also dort um Odysseus den Göttlichen stürzten sich ringsher |
420 | Troer. Doch jener zuerst dem untadligen Deïopites Stach er die Schulter von oben, mit spitziger Lanz' ihn ereilend; Auch den Thoon darauf und Ennomos streckt' er in Blut hin; Auch dem Chersidamas rannt' er, der schnell vom Wagen herabsprang, Unter dem bucklichten Schild den scharfen Speer in den Nabel, |
425 | Tief; und er sank in den Staub, mit der Hand den Boden ergreifend. Jene verließ er, und Hippasos' Sohn mit der Lanze durchstach er, Charops, den leiblichen Bruder des wohlentsprossenen Sokos. Ihm ein Helfer zu sein, wie ein Gott, kam Sokos gewandelt; Nahe trat er hinan, und sprach zu jenem die Worte: |
430 |
O preisvoller Odysseus, an List unerschöpft, und an Arbeit, Jener sprach's, und stieß auf des Schildes geründete Wölbung. |
435 | Siehe den strahlenden Schild durchschmetterte mächtig die Lanze, Auch in das Kunstgeschmeide des Harnisches drang sie geheftet; Ganz dann entriß sie die Haut von den Rippen ihm; aber Athene Wehrte dem Erz zu dringen ins Eingeweide des Mannes. Doch wie Odysseus erkannt, nicht tödlich sei das Geschoß ihm, |
440 | Wich er ein wenig zurück, und sprach zu Sokos die Worte:
Unglückseliger, traun! dich ergreift nun grauses Verderben! |
445 | Gibst du mir Ruhm, und die Seele dem Sporner der Gaul' Aïdoneus.
Sprach's; und jener zur Flucht hinweggewendet enteilte; |
450 |
Sokos, Hippasos' Sohn, des feurigen Rossebezähmers, |
455 | Sterb' auch ich, dann schmücken mein Grab die edlen Achaier!
Jener sprach's, und den mächtigen Speer des erhabenen Sokos |
460 | Riefen sie laut einander, und wandelten gegen ihn alle. Aber Odysseus wich dem Gedräng', und schrie zu den Freunden. Dreimal schrie er empor, wie die Brust aushallet des Mannes; Dreimal vernahm das Geschrei der streitbare Held Menelaos. Schnell begann er und sprach zu Ajas, der ihm genaht war: |
465 |
Ajas, göttlicher Sohn des Telamon, Völkergebieter, |
470 | Daß nur nichts ihm begegne, dem Einsamen unter den Troern, Stark wie er sei; und schmerzlich der Danaer Volk ihn vermisse! Sprach's und ging; ihm folgte der götterähnliche Streiter. |
475 | Um den gehörneten Hirsch, den verwundeten, welchen ein Jäger Traf mit der Senne Geschoß; ihm zwar entrann er im Laufe Fliehend, dieweil warm strömte das Blut, und die Kniee sich regten; Aber sobald nun der Schmerz des geflügelten Pfeils ihn gebändigt, Dann zerreißen Schakal' im Gebirg' ihn, gierig des Fleisches, |
480 | Tief im schattigen Hain; doch ein Leu, vom Dämon gesendet, Naht grimmvoll; es entfliehn die Schakal', und jener verschlingt nun: Also dort um Odysseus, den feurigen Held voll Erfindung, Drangen viel der Troer und Tapfere. Aber der Held schwang Seine Lanz', und wehrte dem grausamen Todestage. |
485 | Ajas jetzo genaht, den türmenden Schild vortragend, Trat zu ihm; und die Troer entzitterten hiehin und dorthin. Jenen führt' an der Hand der streitbare Held Menelaos Aus dem Gewühl, bis die Rosse der Wagengenoß ihm genähert. Ajas sprang in der Troer Gedräng', und entraffte Doryklos, |
490 | Priamos' Nebensohn; und darauf auch den Pandokos stürzt' er, Stürzte Lysandros dahin, und Pyrasos, und den Pylartes. Wie wenn hochgeschwollen ein Strom in das Tal sich ergießet, Strudelnd im Herbst vom Gebirg', indem Zeus' Regen ihn fortdrängt; Viel der dorrenden Eichen alsdann, viel Kiefergehölz auch |
495 | Wälzt er hinab, und viel des trübenden Schlamms in die Salzflut: Also durchtobt' hinstürzend das Feld der strahlende Ajas, Bahn durch Männer sich hauend und Reisige. Aber noch hört' es Hektor nicht; denn er kämpft' an der linken Seite des Treffens, Längs dem Gestade des Stroms Skamandros: dort wo am meisten |
500 | Taumelten Häupter der Männer, und graunvoll brüllte der Schlachtruf, Um den erhabenen Idomeneus her, und den mutigen Nestor. Hektor schaltete dort mit den Danaern; schreckliche Taten Übt' er mit Speer und Wagen, der Jünglinge Reihen verwüstend. Dennoch wären ihm nicht Achaias Helden gewichen, |
505 | Hätte nicht Alexandros, der lockigen Helena Gatte, Mitten im Streite gehemmt den Völkerhirten Machaon, Mit dreischneidigem Pfeil ihm rechts die Schulter verwundend. Seinethalb erschraken die mutbeseelten Achaier, Sorgend, es möchte der Feind in gewendeter Schlacht ihn ermorden. |
510 | Und Idomeneus sprach zum göttlichen Nestor in Eile:
Nestor, Neleus' Sohn, du erhabener Ruhm der Achaier, |
515 | Der ausschneidet den Pfeil, und mit lindernder Salbe verbindet.
Sprach's; und ihm folgete gern der gerenische reisige Nestor; |
520 | Zu den geräumigen Schiffen; denn dorthin wünschten sie herzlich.
Aber Kebriones sah der troischen Männer Getümmel, Hektor, wir beide sind hier mit Danaerscharen beschäftigt, |
525 | Tummeln dort durcheinander gewirrt, die Gespann' und sie selber. Ajas durchtobt das Gewühl, der Telamonid'; ich erkenn' ihn: Denn breit ragt sein Schild an der Schulter ihm. Wenn wir denn itzo Dorthin Ross' und Wagen beflügelten, wo nun am meisten Streiter zu Fuß und zu Wagen, im schrecklichen Kampf sich begegnend, |
530 | Rings einander ermorden, und graunvoll brüllet der Schlachtruf!
Sprach's, und geißelte rasch das Gespann schönmähnichter Rosse |
535 | Troff die Achse von Blut, und die zierlichen Ränder des Sessels, Welchen jetzt von der Hufe Gestampf anspritzten die Tropfen, Jetzt von der Räder Beschlag. So strebte der Held in der Männer Dichtes Gewühl, zu zerstreun, wo er stürmete! Grauses Getümmel Bracht er dem Volk der Achaier, und rastete wenig vom Speere. |
540 | Aber stets durchflog er der anderen Männer Geschwader, Mordend mit Lanz' und Schwert und gewaltigen Steinen des Feldes; Ajas nur vermied er im Kampf, den Telamoniden; Denn ihm eiferte Zeus, wann den stärkeren Mann er bekämpfte. Zeus der Allmächtige sandte nun Furcht in die Seele des Ajas. |
545 | Starrend stand, und warf er den lastenden Schild auf die Schulter, Flüchtete dann, umschauend im Männergewühl, wie ein Raubtier, Rückwärts häufig gewandt, mit langsam wechselnden Knieen. Wie wenn den gelblichen Leun vom verschlossenen Rindergehege Oftmals Hund' abscheuchen und landbewohnende Männer, |
550 | Welche nicht ihm gestatten, das Fett der Rinder zu rauben, Ganz durchwachend die Nacht; er dort, nach Fleische begierig, Rennt grad an; doch er wütet umsonst; denn häufige Speere Fliegen ihm weit entgegen, von mutigen Händen geschleudert, Auch hellodernde Bränd'; und er zuckt im stürmenden Angriff, |
555 | Scheidet dann frühmorgens hinweg, mit bekümmertem Herzen: Also ging nun Ajas mit traurendem Geist von den Troern, Sehr ungern; denn er sorgte voll Angst um der Danaer Schiffe. Wie wenn am Feld' ein Esel geführt obsieget den Knaben, Träges Gangs, auf welchem schon viel der Stecken zertrümmert; |
560 | Aber er frißt eindringend die tiefe Saat; und die Knaben Schlagen umher mit Stecken; doch schwach ist die Stärke der Kinder, Und sie vertreiben ihn kaum, nachdem er mit Fraß sich gesättigt: Also schwärmt' um den Held, den Telamonier Ajas, Mutiger Troer Gewühl und fernberufener Helfer, |
565 | Die auf den Schild die Lanzen ihm schmetterten, immer verfolgend. Aber bald gedachte der Held des stürmenden Mutes, Wieder das Antlitz gewandt, und zwang die dichten Geschwader Reisiger Troer zurück; bald kehrt' er von neuem zur Flucht um. Allen indes verwehrt' er den Weg zu den rüstigen Schiffen; |
570 | Denn er selbst, in der Troer und Danaer Mitte sich stellend, Wütete; aber die Speere, von mutigen Händen geschleudert, Hafteten teils anprallend im siebenhäutigen Stierschild; Viel auch im Zwischenraume, den schönen Leib nicht erreichend, Standen empor aus der Erde, voll Gier im Fleische zu schwelgen. |
575 |
Als ihn Eurypylos jetzt, der glänzende Sohn des Euämon, |
580 | Schnell dann sprang er hinzu, und raubte die Wehr von den Schultern. Aber sobald ihn ersah der göttliche Held Alexandros, Wie er die Waffen entzog dem Getöteten; spannt' er den Bogen Gegen Eurypylos schnell, und schoß in die Lende den Pfeil ihm, Rechts hinein; und das Rohr brach ab, und beschwert' ihm die Lende. |
585 | Schnell in der Freunde Gedräng' entzog er sich, meidend das Schicksal; Und es erscholl sein durchdringender Ruf in das Heer der Achaier: Freunde, des Volks von Argos erhabene Fürsten und Pfleger, |
590 | Jetzt dem grimmen Getöse der Feldschlacht! Aber o stellt euch Gegen den Feind, um Ajas, den mächtigen Telamoniden! So der verwundete Held Eurypylos; und die Genossen |
595 | Stand dann zum Feinde gekehrt, da der Seinigen Schar er erreichte. Also kämpften sie dort, gleich lodernden Feuerflammen. Nestor indes enttrugen der Schlacht die neleischen Stuten, |
600 | Denn er stand auf dem Hinterverdeck des gewaltigen Meerschiffs, Schauend die Kriegsarbeit, und die tränenwerte Verfolgung. Schnell zu seinem Genossen Patrokleus redet' er jetzo, Rufend vom Schiffe daher; doch jener im Zelt es vernehmend Kam gleich Ares hervor; dies war des Wehes Beginn ihm; |
605 | Eilend sprach zu jenem Menötios' tapferer Sprößling:
Warum rufest du mir, o Achilleus? wessen bedarfst du? Edler Menötiad', o meiner Seele Geliebter, |
610 | Anzuflehn; denn die Not umdränget sie, ganz unerträglich. Aber o geh, Patroklos, du Göttlicher, forsche von Nestor, Welchen verwundeten Mann er dort herführt aus dem Treffen. Zwar von hinten erschien er Machaon ganz an Gestalt gleich, Ihm des Asklepios Sohn; allein nicht sah ich das Antlitz, |
615 | Denn mir stürmten die Rosse vorbei, im geflügelten Laufe.
Jener sprach's; und Patroklos, dem lieben Freunde gehorchend, |