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Als sie solches geredet, einteilte sie. Jener allein nun Zürnt' im Geist, und gedachte des schöngegürteten Weibes, |
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430 | Das man mit Trotz und Gewalt ihm hinwegnahm. Aber Odysseus Kam und brachte gen Chrysa die heilige Sühnhekatombe. Als sie nunmehr in des Ports tiefgründige Räume gekommen, Zogen sie ein die Segel, und legten ins schwärzliche Schiff sie; Lehnten darauf zum Behälter den Mast, an den Tauen ihn senkend, |
435 | Eilig hinab, und schoben das Schiff mit Rudern zur Anfuhrt; Warfen dann Anker hinaus, und befestigten Seil' am Gestade. Aus nun stiegen sie selbst an den wogenden Strand der Gewässer, Aus auch lud man das Opfer dem treffenden Phöbos Apollon; Aus auch stieg Chryseïs vom meerdurchwallenden Schiffe. |
440 | Diese nun führte sogleich zum Altar der weise Odysseus, Gab in des Vaters Hände sie hin, und redete also: Chryses, mich sandte daher der Völkerfürst Agamemnon, |
445 | Der nun Argos' Volke so schmerzliches Wehe verhänget.
Sprach's, und gab in die Hände sie ihm; und mit Freuden empfing er |
450 | Aber Chryses betete laut mit erhobenen Händen:
Höre mich, Gott, der du Chrysa mit silbernem Bogen umwandelst, |
455 | Also auch nun von neuem gewähre mir dieses Verlangen: Gib den Danaern nun der schmählichen Plage Genesung! Also rief er betend; ihn hörete Phöbos Apollon. |
460 | Sonderten dann die Schenkel, umwickelten solche mit Fette Zwiefach umher, und bedeckten sie dann mit Stücken der Glieder. Jetzo verbrannt' es auf Scheitern der Greis, und dunkeles Weines Sprengt' er darauf; ihn umstanden die Jünglinge, haltend den Fünfzack. Als sie die Schenkel verbrannt, und die Eingeweide gekostet; |
465 | Schnitten sie auch das übrige klein, und steckten's an Spieße, Brieten es dann vorsichtig, und zogen es alles herunter. Aber nachdem sie ruhten vom Werk, und das Mahl sich bereitet, Schmausten sie, und nicht mangelt' ihr Herz des gemeinsamen Mahles. Aber nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war; |
470 | Füllten die Jünglinge schnell die Krüge zum Rand mit Getränke, Wandten von neuem sich rechts und verteileten allen die Becher. Jene den ganzen Tag versöhnten den Gott mit Gesange, Schön anstimmend den Päan, die blühenden Männer Achaias, Preisend des Treffenden Macht; und er hörte freudiges Herzens. |
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Als die Sonne nunmehr hinsank, und das Dunkel herauszog, |
480 | Und sie erhuben den Mast, und spannten die schimmernden Segel. Voll nun schwellte der Wind des Segels Mitt', und umher scholl Laut die purpurne Wog' um den Kiel des gleitenden Schiffes; Und es durchlief die Gewässer, den Weg in Eile vollendend. Als sie nunmehr hinkamen zum weiten Heer der Achaier, |
485 | Zogen das schwärzliche Schiff sie empor an die Feste des Landes, Hoch auf den kiesigen Sand, und breiteten drunter Gebälk hin; Selbst dann zerstreuten sie sich ringsher zu Gezelten und Schiffen. Jener zürnt', an des Meers schnellwandelnden Schiffen sich setzend, |
490 | Niemals mehr in den Rat, den männerehrenden, ging er; Niemals mehr in die Schlacht. Doch Gram zernagte das Herz ihm, Daß er blieb; er verlangte nur Feldgeschrei und Getümmel. Als nunmehr die zwölfte der Morgenröten emporstieg; |
495 | Alle zugleich; Zeus führte. Doch Thetis vergaß das Geheiß nicht Ihres Sohns; sie enttauchte der Woge des Meers, und erhub sich Schon in dämmernder Frühe zum Himmel empor und Olympos; Fand nun den wartenden Zeus abwärts von den anderen sitzend, Dort auf dem obersten Gipfel des vielgezackten Olympos. |
500 | Und sie setzte sich nahe vor ihm, umschlang mit der Linken Seine Knie', und berührt' ihn unter dem Kinn mit der Rechten; Flehend zugleich begann sie zum herrschenden Zeus Kronion: Vater Zeus, wenn ich je mit Worten dir, oder mit Taten, |
505 | Ehre mir meinen Sohn, der frühhinwelkend vor andern Sterblichen ward! Doch hat ihn der Völkerfürst Agamemnon Jetzo entehrt, und behält sein Geschenk, das er selber geraubet! Aber o räch' ihn du, Olympier, Ordner der Welt, Zeus! Stärke die Troer nunmehr mit Siegskraft, bis die Achaier |
510 | Meinen Sohn mir geehrt, und reichliche Ehr' ihm vergolten!
Jene sprach's; ihr erwiderte nichts der Wolkenversammler; Unverstellt verheiße mir jetzt, und winke Gewährung; |
515 | Oder verweigere mir's! (Nichts scheuest du!) daß ich es wisse, Ganz sei ich vor allen die ungeehrteste Göttin! Unmutsvoll nun begann der Herrscher im Donnergewölk Zeus: |
520 | Zanket sie doch schon so im Kreis der unsterblichen Götter Stets mit mir, und saget, ich helf' im Streit den Troern. Eile du denn jetzt wieder hinweg, daß nicht dich bemerke Here; doch mir sei die Sorge des übrigen, wie ich's vollende. Aber wohlan, mit dem Haupte dir wink' ich es, daß du vertrauest. |
525 | Solches ist ja meiner Verheißungen unter den Göttern Heiligstes Pfand, denn nie ist wandelbar, oder betrüglich, Noch unvollendet das Wort, das mit winkendem Haupt ich gewähret. Also sprach, und winkte mit schwärzlichen Brauen Kronion; |
530 | Von dem unsterblichen Haupt; es erbebten die Höhn des Olympos.
So ratschlagten sie beid', und trennten sich. Siehe, die Göttin |
535 | Harrte des Kommenden dort, entgegen ihm traten sie alle.
Er nun nahte dem Thron, und setzte sich. Aber nicht achtlos |
540 |
Wer hat, Schlauer, mit dir der Unsterblichen wieder geratschlagt? Drauf begann der Vater des Menschengeschlechts und der Götter: |
545 | Here, nur nicht alles getraue dir, was ich beschließen Einzusehn; schwer würde dir das, auch meiner Gemahlin! Zwar was dir zu hören vergönnt ist, keiner soll jenes Früher erkennen denn du, der Unsterblichen oder der Menschen. Doch was mir von den Göttern entfernt zu beschließen genehm ist, |
550 | Solches darfst du mir nicht auskundigen, oder erforschen.
Ihm antwortete drauf die hoheitblickende Here: |
555 | Doch nun sorg' ich im Herzen und fürchte mich, daß dich beschwatze Nereus Tochter des Greises, die silberfüßige Thetis. Denn sie saß in der Frühe bei dir, und umschlang dir die Kniee. Ihr dann winkend, vermut' ich, gelobtest du, daß du Achilleus Ehren willst, und verderben der Danaer viel' an den Schiffen. |
560 |
Gegen sie rief antwortend der Herrscher im Donnergewölk Zeus: |
565 | Sitze denn ruhig und schweig', und gehorche du meinem Gebote. Kaum wohl schätzten dich sonst die Unsterblichen all' im Olympos, Trät' ich hinan, ausstreckend zu dir die unnahbaren Hände! Jener sprach's; da erschrak die hoheitblickende Here; |
570 | Doch rings traurten im Saale die göttlichen Uranionen. Jetzo begann Hephästos, der kunstberühmte, zu reden, Seiner Mutter zu Gunst, der lilienarmigen Here: Heillos traun wird solches zuletzt, und gar unerträglich, Wenn ihr beid' um Sterbliche nun euch also entzweiet, |
575 | Und zu Tumult aufreizet die Himmlischen! Nichts ja geneußt man Mehr von der Freude des Mahls; denn es wird je länger, je ärger! Jetzt ermahn' ich die Mutter, wiewohl sie selber Verstand hat, Unserem Vater zu nahn mit Gefälligkeit, daß er hinfort nicht Schelte, der Vater Zeus, und uns zerrütte das Gastmahl. |
580 | Denn sobald er es wollte, der Donnergott des Olympos, Schmettert' er uns von den Thronen; denn er ist mächtig vor allen, Aber wohlan, du wollest mit freundlichen Worten ihm schmeicheln; Bald wird wieder zu Huld der Olympier uns versöhnt sein. Jener sprach's, und erhub sich, und nahm den doppelten Becher, |
585 | Reicht' in die Hand der Mutter ihn dar, und redete also: Duld', o teuerste Mutter, und fasse dich, herzlich betrübt zwar! Daß ich nicht, du Geliebte, mit eigenen Augen es sehe, Wann er dich straft; darin sucht' ich umsonst, wie sehr ich mich härmte, Rettung: schwerlich ja mag dem Olympier einer begegnen! |
590 | Denn schon einmal vordem, als abzuwehren ich strebte, Schwang er mich hoch, bei der Ferse gefaßt, von der heiligen Schwelle. Ganz den Tag hinflog ich, und spät mit der sinkenden Sonne Fiel ich in Lemnos hinab, und atmete kaum noch Leben; Aber der Sintier Volk empfing mich Gefallenen freundlich. |
595 |
Sprach's; da lächelte sanft die lilienarmige Here; |
600 | Als sie sahn, wie Hephästos in emsiger Eil' umherging.
Also den ganzen Tag bis spät zur sinkenden Sonne |
605 |
Aber nachdem sich gesenkt des Helios leuchtende Fackel, |
610 | Wo er zuvor ausruhte, wann süßer Schlaf ihm genaht war: Dorthin stieg er zu ruhn mit der goldenthronenden Here. |