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Ein wunderholdes Lieb ich hab,
Ein schönes, totes Kind,
Es schlummert sanft im kühlen Grab,
Und drüber streicht der Wind.
Doch nachts, wenn alles schläft und schweigt,
Beim vollen Mondesschein,
Mein Liebchen aus dem Grabe steigt
Und huscht zu mir herein.
Und küßt mich heiß auf Lipp und Wang
Mit ihrem kalten Mund – –
Mir wird so seltsam heut und bang
In mitternächtger Stund.
Mich friert, spricht sie, mir ist so kalt,
Halt mich in deinem Arm,
Die Zeit verstreicht, ich scheide bald –
Mich friert, o mach mich warm!
Wenn erst mein kaltes Blut erglüht,
Bleib ich nicht länger hier,
Dein Leben dann von hinnen flieht,
Dann kommst du, Schatz, mit mir! –
Der Regen klatscht, es heult der Sturm,
Und Lipp auf Lippe glüht ...
Zwölf! schlägt es dumpf vom Kirchenturm –
Mein totes Lieb entflieht.
