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Über den Umgang mit Herren.

Ein schwäbischer Bauer sollte zum gestrengen Herrn, dem Amtmann, gehen, vor dem er noch nie gestanden war. Im Wirtshaus, wo er eingekehrt, um ein Gläschen Kurasche zu trinken, erzählte er dem Wirt, was er vorhabe, und daß es ihm bang sei, indem er nicht wisse, wie er mit dem gestrengen Herrn zu Wort kommen könne. Da sagte der Wirt: »Laß dir drum kein graues Haar wachsen. Mach's du nur, wie das Männlein von Desingen.« Der Bauer sagte, das wisse er nicht, er solle es ihm erzählen. »Recht gern,« sagte der Wirt, und erzählte, wie folgt: »Das Männle von Desingen lag im Sterben. Er hatte aber dabei keine andere Not, als wie er, wenn er nun in den Himmel käme, an unsern Herrgott das Wort richten sollte. Das vertraute er nun seinem Weib an. Diese sprach: Was braucht's da viel Bedenken? Sag du nur: Grüß Gott, Herr! dann gibt ein Wort das andere. Das ging dem Männle von Desingen ein, und er meinte, nun ruhig sterben zu können.«   Als der Bauer wieder später aus dem Amthaus gekommen, fragte ihn der Wirt, ob er seinen Rat befolgt und gut befunden habe. »Jawohl,« antwortete der Bauer. »Ich habe zum Herrn gesagt: Grüß Gott, Herr! und der Herr hat dann zu mir gesagt: Was willst, Lump? Und so hat denn ein Wort das andere gegeben.«

(L. Aurbacher, Volksbüchlein I.)

Schlußvignette

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