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Die Genkinger Balkenstrecker.

Zu Genkingen auf der Alb stand einst inmitten des Dorfes eine große Linde. Bei ihr versammelten sich am Sonntag oder am Abend, wenn die Geschäfte vollbracht waren, die Leute, um Rat zu halten oder zu plaudern. Unter der Linde lag auf Steinen ein dicker Balken, der ihnen als Bank diente. An einem Sonntagabend war der Balken eng mit Leuten besetzt. Da kam noch der Schultheiß, und obwohl die Leute enger zusammenrückten, so wollte es für ihn doch nicht mehr zum Sitzen reichen. Weggehen und dem Schultheiß Platz machen wollte aber niemand. Nachdem man sich lange hin- und herberaten hatte, was in diesem schwierigen Fall zu tun sei, kam endlich einer auf den Einfall, den Balken zu strecken. Gesagt, getan! Die beiden stärksten Burschen faßten den Balken an den Enden und fingen an, aus Leibeskräften zu ziehen. Dabei geschah es, daß einem der Balken plötzlich aus den Händen glitt. Der andere, vermeinend der Balken gebe nach, lief mit ihm davon und schrie: »'s goht! 's goht!« Die Genkinger erhielten von dieser Geschichte den Namen »Balkenstrecker«. (Ähnliches wird von Kiebingen, Bildechingen, Biberach bei Heilbronn u. a. Orten erzählt.)

(Mündlich von K. Rommel.)

Schlußvignette

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