William Shakespeare
Das Winter-Mährchen.
William Shakespeare

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Dritter Aufzug.

Erste Scene.

Eine Gegend von Sicilien an der Küste.

Cleomenes und Dion treten auf.

Cleomenes. Das Clima ist ungemein mild, die Luft lieblich, das Erdreich fruchtbar, und der Tempel weit über die gewöhnlichen Beschreibungen, die von ihm gemacht werden.

Dion. Er beschämt alles was das Gerüchte von ihm rühmt – – Alles darinn kündigt die gegenwärtige Gottheit an – – Die priesterliche Kleidung – – ich möchte sie fast himmlisch nennen – – das ehrwürdige Ansehen der Diener des Gottes – – und o! das Opfer, wie feyerlich, prächtig und mehr als irdisch in seiner ganzen Anordnung!

Cleomenes. Und was über alles geht, der furchtbare Ausbruch der betäubenden Stimme des Orakels, die, mit Jupiters Donner verwandt, meine Sinne so dahinriß, daß ich vernichtet zu werden glaubte.

Dion. Wenn der Endzwek unsrer Reise für die Königin so glüklich ausfallen wird, (und o! möcht' es so seyn,) als die Reise selbst uns angenehm gewesen, und glüklich von statten gegangen ist, so ist die Zeit wol darauf angewendet worden.

Cleomenes. Grosser Apollo! wende alles zum Besten! – – Ich kan es gar nicht billigen, daß man mit diesen Bezüchtigungen so öffentlich und auf eine so ungestüme Art gegen Hermione losgebrochen ist.

Dion. Nach den heftigen Maaßregeln die man genommen hat, wird die Sache bald ins Klare kommen oder geendigt werden – – Das Orakel, welches wir hier unter Apollo's grossem geheiligten Sigel mit uns bringen, wird den Ausspruch thun; vielleicht werden sehr unerwartete Dinge zum Vorschein kommen – – Geht, frische Pferde: Und erfreulich möge der Ausgang seyn! – –

(Sie gehen ab.)


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