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Unter allen Erscheinungen der Natur wirkt keine so wohlthuend und mächtig auf Geist und Gemüth des Menschen, als die Fülle der Pflanzengestalten. Sie ist, wie sie der dichterische Geist der Völker schon längst nannte, das Kleid der Erde, das, um in der dichterischen Anschauung zu bleiben, wie ein bunter Teppich ihren Felsenleib umgürtet, die Starrheit ihrer Formen mildert, die Landschaft belebt, Seele in die Natur bringt. Je bunter und wechselvoller dieses Kleid, um so höher und belebter die Stimmung, welche das Gemüth von ihm empfängt. Wer es gewohnt ist, die Natur nur durch die von der Landschaft erhaltene Stimmung zu genießen, begnügt sich gern mit diesem leichten Genusse, den er mit dem Dichter theilt; einem Genusse aber, der ihn ebenso leicht, den Meisten nur zu unbewußt, zur Verschwommenheit der Gefühle und Gedanken führt. Wer indeß, eingedenk seiner geistigen Vollkommenheit, die Mühe nicht scheut, seine Freuden und Genüsse zu zergliedern; wem es, wie es Allen sein sollte, Bedürfniß ist, in der Mannigfaltigkeit der Erscheinungen die Einheit, in der Einheit die Vielheit, in Allem die harmonische Gliederung zu suchen; wer es weiß, daß das zerlegende Prüfen auch ein genußreiches Schauen und Empfinden ist: den drängt es auch im Gebiete der Pflanzenwelt, die große Composition der Natur, ihre Consonanzen und Dissonanzen aufzulösen.
Die Natur erleichtert dieses Bemühen schon beim ersten Beginnen. Wohin auch der Blick in der eignen Heimat schweift, überall begegnet er einzelnen Pflanzen, von denen oft eine ungeheure Zahl bei flüchtiger und tieferer Betrachtung dieselben Merkmale an sich trägt. Sie bilden gleichsam den einfachsten Faden des Pflanzenteppichs. Es sind die Pflanzenindividuen. Was ist ein Pflanzenindividuum? Ein Aehrenfeld, ein Kleefeld, ein Rübenfeld u. s. w. kann uns Aufschluß geben. So verschieden auch immer im Aehrenfelde die einzelnen Halme durch Größe und Farbe ihrer Theile sein mögen, ein Blick auf das Ganze sagt uns, daß alle Halme dieses Feldes zusammengehören. Die Bildung der Wurzel, des Halmes, der Blätter, Aehren, Blüthen und Früchte trägt überall dieselben Merkmale an sich. Sie gehören mithin sämmtlich zu einer natürlichen Gruppe, und diese ist die Art. Die Art ist mithin der erste und einfachste Stamm, welcher eine Menge gleicher Glieder zu einer Einheit in sich vereinigt; das Pflanzenindividuum ist das einfachste Glied der Pflanzenwelt. – Der Blick auf unsere Fluren zeigt uns jedoch noch mehr als gleiche Glieder Eines Stammes; er zeigt uns auch ähnliche. Betrachten wir nur einmal Alles, was uns als Klee erscheint! Da finden wir Individuen, welche sich Wiesenklee, Nothklee, Ackerklee, Erdbeerklee, Bergklee, Bastardklee u. s. w. nennen. Bei ihnen findet das vorige Verhältniß nicht Statt, daß sie in allen ihren Merkmalen gleich wären. Zwar stimmen sie durch das dreitheilige Blatt, die Blüthen- und Fruchtform mit einander überein; allein der Bau dieser Theile, sowie des Stengels und ihre Farbe hält sie wieder so bedeutend aus einander, daß sie sofort als verschiedene Glieder Eines Stammes erscheinen. So ist es auch; denn wir haben es hier nicht mehr mit Pflanzenindividuen, sondern mit Pflanzenarten zu thun. Sie alle zusammen vereinigt bilden eine neue Einheit, die Gattung. Sie besteht mithin nicht aus gleichen, sondern aus ähnlichen Gliedern Eines Stammes, aus Arten. – Setzen wir unsere Nachforschungen bei den kleeartigen Gewächsen fort, so tritt uns noch ein anderer neuer Unterschied entgegen. Da finden wir z. B. ein Feld mit Esparsette, ein anderes mit Luzerne, mit Steinklee oder Melilote, mit Lupine u. s. w. Lenken wir unsere Schritte noch weiter, so drängt sich uns auch in andern Gewächsen eine Verwandtschaft mit diesen auf: hier durch die Hauhechel ( Ononis), dort durch den Ginster ( Genista), hier durch die Erbse, die Wicke, die Bohne, die Linse, dort sogar durch die prächtige Acacie, den herrlichen Goldregen, den Blasenstrauch u. s. w. Eine aufmerksame Vergleichung sagt uns, daß diese Verwandtschaft in der Mehrtheiligkeit der Blätter, dem Baue der Blüthe und der Form der Frucht, welche in Gestalt einer Hülse erscheint, begründet ist und sie alle folglich wieder in einen neuen Stamm vereinigt. Dieser Stamm ist die Pflanzenfamilie. Sie ist mithin die Einheit ungleicher Glieder verschiedener Stämme oder Gattungen. Fassen wir das Gefundene nochmals zusammen, so finden wir drei Einheiten der Verwandtschaft unter den Pflanzen: Individuen und Arten, Gattungen und Familien. Individuen sind gleiche Glieder Eines Stammes, und dieser Stamm ist die Art; verschiedene Arten bilden die Gattung, sie ist also die Einheit ähnlicher Glieder Eines Stammes; verschiedene Gattungen bilden die Familie, sie ist folglich die Einheit ungleicher Glieder verschiedener Stämme. Wir werden im fünften Capitel dieses Buches darauf zurückkommen und die Begriffe dieser Pflanzengruppen auch vom chemischen Standpunkte aus erläutern.
Diese mehrfache Gliederung der Pflanzenverwandtschaft ist der Grund der außerordentlichen Mannigfaltigkeit, der bunten Vielheit der Pflanzendecke. Ohne ihre Erkenntniß würde dieser bunte Teppich völlig unverständlich bleiben; er würde zwar, wie z. B. ein schönes Musikstück, immer dieselbe künstlerische, malerische Wirkung auf unser Gemüth ausüben, aber dem Geiste ebenso chaotisch erscheinen, wie das Musikstück ohne Kenntniß der innern Gliederung, des innern Getriebes. Die Natur würde uns mit Einem Worte wie eine Maschine erscheinen, deren Wirkungen wir sehen und bewundern, die uns aber trotz alledem unverständlich bleibt, so lange unsere Kenntniß des innern Getriebes fehlt. In der That wird dies landschaftliche Bild, so weit es durch die Pflanzendecke bedingt ist, durch jene drei Elemente der Verwandtschaft und ihre gegenseitigen Combinationen hervorgerufen. Gäbe es nur Pflanzenindividuen, so würde es auch nur eine Art geben, und die ganze Pflanzendecke würde einförmig wie ein Roggenfeld sein. Gäbe es nur Pflanzenarten, so müßte dieselbe Pflanze ihre Art und ihr Individuum zugleich sein, der Pflanzenteppich der Erde würde, statt aus einigen Hunderttausend Arten, aus Myriaden von Arten zusammengesetzt werden, er würde das unheimliche Bild grenzenloser Zersplitterung, entsetzlicher Buntheit ohne den wohlthätigen Frieden der Einheit sein. Dann würde zugleich jede Art ihr eigenes Individuum, ihre Art, ihre Gattung und Familie sein müssen. Diese einfache Betrachtung rückt uns mit Einem Schlage die ungemeine Wohlthat der mehrfach gegliederten Pflanzenverwandtschaft vor die Seele und zeigt uns ebenso, daß jede tiefere Betrachtung scheinbar fern liegender Fragen uns die Natur nur noch seelenvoller macht, als sie bereits ist. Jetzt erst verstehen wir, wie wesentlich auch die Mengenverhältnisse der Pflanzenwelt das Landschaftsbild bestimmen. Wo die Pflanzenindividuen vorherrschen, wird es, wie das Aehrenfeld bezeugt, das einförmigste sein; nur wo Individuen, Arten, Gattungen und Familien in schöner Abwechslung den Pflanzenteppich der Erde zusammensetzen, da wird jene Harmonie erscheinen, die so wesentlich friedlich auf Geist und Gemüth des Menschen wirkt. Mit Einem Worte, das ungeheure Gebiet, in welches unsere Wanderung uns führen soll, beruht auf Individuum, Art, Gattung und Familie.
Es muß uns darum von besonderem Interesse sein, zu erfahren, wie viel Arten, Gattungen und Familien die Pflanzendecke zusammensetzen? Denn daß wir nicht nach der Anzahl der Individuen fragen dürfen, ist selbstverständlich: wer mag und wer würde wohl z. B. die Anzahl aller Roggenhalme der Erde bestimmen! Aber auch die Schätzung der Arten, Gattungen und Familien hat ihre großen Schwierigkeiten: einestheils, weil noch nicht sämmtliche Pflanzen der Erde entdeckt sind, anderntheils, weil die Urtheile der einzelnen Forscher über Art, Gattung und Familie häufig schwanken. Dennoch schweift der Mensch gern über die Grenzen des Beobachteten hinaus, um sich auf den gesichertesten Stützen der Erfahrung wenigstens ein annäherndes Bild von dem Vorhandenen zu verschaffen. Eine solche annähernde Schätzung kann es nur sein, die uns die Zahl sämmtlicher Pflanzenarten der Erde auf 400,000 veranschlagt und von dieser Summe 4500 Arten auf die Urpflanzen, die einfachsten Gewächse der Erde, 9000 auf die Algen, 24,000 auf die Pilze, 9000 auf Flechten und Lebermoose, 9000 auf die Laubmoose und 11,000 auf die Farren bezieht. Von diesen sämmtlichen Pflanzen der Erde waren bis zum Jahre 1855 über 135,000 bekannt. Zwei volle Jahrtausende waren seit ihrer Entdeckung vorübergegangen; denn um das Jahr 340 vor Chr. zählte der griechische Naturforscher Theophrastos von Eresos erst 450 bekannte Pflanzen. Natürlich steht die Zahl der Gattungen der der Arten bedeutend nach, da ja die meisten Gattungen aus vielen Arten bestehen. Gegenwärtig darf man sie auf 5000 veranschlagen, und es kommen mithin 27 Arten auf je eine Gattung. In der Wirklichkeit indeß wird dieses Verhältniß ein wesentlich anderes. Es gibt eine Menge Gattungen, welche nur durch eine oder wenige Arten vertreten werden. So gibt es nur 1 Pfirsich, 2 Mispelarten, 3 Quitten, 1 Theestrauch, 4 Roggenarten, 3 Camelien u. s. w. Dagegen umschließen andere Gattungen wieder Hunderte von Arten. So hat man bis jetzt 240 Eichen, 1000 Kartoffelarten u. s. w. entdeckt. Noch kleiner, und auch dies ist selbstverständlich, muß die Zahl der Pflanzenfamilien sein; denn sie sind ja die Einheit vieler Arten und Gattungen. Man darf sie auf reichlich 200 veranschlagen; eine Zahl, welche sich selbst durch alle kommenden Entdeckungen und veränderten Anschauungen schwerlich weder sehr vermindern, noch sehr vermehren wird. Dem Wesen dieser Gruppen nach besitzt die Familie den größten, die Gattung einen kleineren, die Art den kleinsten Verbreitungskreis. Jedoch mit Vorbehalt. Es gibt einige Pflanzenarten, welche als sogenannte kosmopolitische über die ganze Erde gehen. Andere ziehen sich durch mehre Zonen. Dagegen gibt es Gattungen und Familien, welche nicht den ganzen Erdball bewohnen, sondern nicht selten nur einen sehr kleinen Kreis der Erdoberfläche charakterisiren.
Will man wissen, von welcher Bedeutung diese Zahlenverhältnisse im Landschaftsbilde sind, so darf man nur an den bunten Teppich mit seinen verschiedenen Fäden und Farben denken. Jede Farbe und jeder Faden entspricht hier einer Pflanzengestalt, welche der Pflanzenforscher gern mit dem Namen Typus bezeichnet. Die Anzahl der verschiedenes Fäden und Farben, sowie ihre verschiedenen Verstellungen (Combinationen) unter einander liefern das bestimmte Gewebe, welches den Teppich entweder zu einem harmonisch Gegliederten oder zu einem geschmacklosen Vielerlei stempelt. Das Letzte ist von der Natur nie zu sagen. Immer ordnen sich die Pflanzengestalten in wohlthuender Abwechslung unter einander. Aber auch hier weder zufällig noch willkürlich. Jede Zone der Erde besitzt ihre festbestimmten Zahlengesetze, nach denen die Pflanzentypen den bunten Teppich zusammensetzen. In der gemäßigten Zone der nördlichen Erdhälfte bilden z. B. nach Humboldt's Berechnungen die Gräser 1/12, die Vereinsblüthler (wohin Löwenzahn, Gänseblümchen, Maßlieb, Huflattig, Kreuzkraut u. s. w. gehören) 1/8, die Hülsengewächse 1/18, die Lippenblüthler (Münzkräuter, Salbei, Melisse, Ysop, Taubnessel, Andorn u. s. w.) 1/24, die Doldengewächse (Dill, Kümmel, Fenchel, Mohrrübe, Pastinake, Bärenklau u. s. w.) 1/40, die Kätzchenblüthler (Birken, Pappeln, Weiden und Näpfchenfrüchtler, wie Eichen, Haselnüsse u. s. w.) 1/45, die Kreuzblüthler (Senf, Hederich, Raps, Rübsen u. s. w.) 1/19 des gesammten Gewächsreichs. Dagegen nehmen einige von diesen Familien in andern Zonen wieder zu. Die Hülsengewächse bilden z. B. nach dem Erdgleicher (Aequator) hin 1/10 des Gewächsreichs zwischen 0°–10°, 1/18 aber zwischen 45°– 52°, 1/35 endlich zwischen 67°–70°; sie erlangen mithin ihr Uebergewicht am Gleicher. Dagegen nehmen die blüthenlosen Gewächse (Kryptogamen), wie Moose, Lebermoose und Flechten, nach dem Gleicher hin ab, während andere Familien dieser großen und ersten Pflanzenabtheilung, wie die Algen des Meeres, Pilze und Farren, wieder zunehmen. Die zweite große Pflanzenabtheilung, die parallelrippigen oder einsamenlappigen Gewächse (Monokotylen), wie Palmen, Gräser, Liliengewächse, Knabenkräuter (Orchideen) u. s. w., nimmt nach dem Gleicher hin ebenso zu, wie die Farrenkräuter. Auch die dritte große Abtheilung des Gewächsreichs, die der netzrippigen oder zweisamenlappigen Pflanzen (wozu alle Holzgewächse gehören), erreicht am Gleicher ihre größte Steigerung. Dort bilden die Holzgewächse, welche in der kalten Zone nur 1/100, in der gemäßigten 1/80 des Pflanzenteppichs ausmachen, 1/5 aller Blüthenpflanzen. Der tiefer gehende Forscher erblickt hierin eine so große Gesetzmäßigkeit, daß er aus diesen Zahlenverhältnissen sofort auf die gegenseitige Abhängigkeit der einzelnen Pflanzenformen von einander schließt. »Wenn man«, sagt Humboldt sehr richtig, »auf irgend einem Punkte der Erde die Anzahl der Arten von einer der großen Familien der grasartigen Gewächse, der Hülsenpflanzen oder der Vereinsblüthler kennt, so kann man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annähernd sowohl auf die Zahl aller Blüthenpflanzen, als auf die Zahl der ebendaselbst wachsenden Arten der übrigen Pflanzenfamilien schließen. Die Zahl der Riedgräser bestimmt die der Vereinsblüthler, die Zahl der Vereinsblüthler die der Hülsengewächse. Ja, diese Schätzungen setzen uns in den Stand, zu erkennen, in welchen Klassen und Ordnungen die Floren eines Landes noch unvollständig sind. Sie lehren, wenn man sich hütet, sehr verschiedene Vegetationssysteme mit einander zu verwechseln, welche Ernte in einzelnen Familien noch zu erwarten ist.« So herrscht auch in dem scheinbar so chaotischen Pflanzenteppiche der Erde ein mathematisches Gesetz; so blickt auch aus der sonst so frostigen Zahl die wunderbarste Gesetzmäßigkeit, Harmonie und Einheit, überhaupt die größte Stetigkeit bei allem Wechsel der Erscheinungen hervor.
Wir vertiefen uns darum gern auch in die Gliederung der bekannteren und wesentlicheren Pflanzenfamilien in Gattungen; denn eine solche Uebersicht gibt uns mit Einem Schlage die Anzahl der Typen in die Hand, welche den Pflanzenteppich der Erde im Allgemeinen zeugen. In absteigender Reihe bildet die Pilze 1/10 sämmtlicher Gattungen, die Vereinsblüthler 1/11, die Hülsengewächse 1/14, die Gräser 1/17, die Orchideen 1/20, die Rubiaceen oder Krappgewächse (Labkräuter, Färberröthe, Kaffeebaum, Chinabaum u. s. w.) 1/34, die Kreuzblüthler 1/40, die Wolfsmilchgewächse 1/40, die Farren 1/40, die Laubmoose 1/40, die Algen 1/40, die Doldengewächse 1/40, die Malvenpflanzen 1/47, die Lippenblüthler 1/50, die Rosengewächse (unsere Rosen, Obstbäume, Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren u. s. w.) 1/60, die Flechten 1/80, die Heidegewächse 1/85, die Myrtenpflanzen 1/87, die Proteaceen 1/100, die Kartoffelgewächse 1/111, die Riedgräser 1/118, die Nelkengewächse 1/132. Je größer also der Antheil ist, welchen die Pflanzenfamilien an der Bildung der Pflanzengattungen besitzen, um so größer ist ihre innere Mannigfaltigkeit an Typen. Wenn z. B. die Gräser ungefähr den 17. Theil sämmtlicher (5000) Gattungen ausmachen, so besitzen sie über 280 Gattungen, während die Riedgräser, welche nur den 118. Theil bilden, gegen 40 Gattungen enthalten. Es versteht sich auch hier von selbst, daß diese Schätzung immer nur eine annähernde sein kann. Die typenreichsten Familien sind demnach folgende. Ueber 300 Gattungen beherbergen die Vereinsblüthler als die reichste Familie der Pflanzen, deren Artenzahl man gegenwärtig bereits auf 10–12,000 veranschlagt. Von denen, welche über 200 Gattungen besitzen, folgen in absteigender Reihe: Hülsengewächse, Pilze, Gräser und Orchideen. Ueber 100 Gattungen umschließen: Rubiaceen, Algen, Wolfsmilchgewächse, Moose, Kreuzblüthler und Doldenpflanzen. In 50 Gattungen und darüber gliedern sich: Lippenblüthler, Scrophularineen (Läusekraut, Augentrost, Kleffer, Ehrenpreis, Löwenmaul, Fingerhut, Königskerze u. s. w.), Rosenblüthler, Melastomaceen der heißen Zone, Asclepiadeen, Terpentingewächse, Apocyneen (Immergrün), Heidegewächse, Myrtenpflanzen, Palmen und Proteaceen der heißeren Zone. Den geringsten Formenreichthum zeigen unter den bekannteren Familien: Wasserrosen (Nymphäaceen), Rosenthaupflanzen, Leingewächse, Camelienpflanzen, Ahorngewächse, Roßkastanien, Balsaminen, Sauerkleepflanzen (Oxalideen), Tropäoleen (spanische Kressen), Tamarisken, wilde Jasmine (Philadelpheen), Cactusgewächse, Stachelbeerpflanzen, Mistelgewächse, Baldriane, Kardengewächse, Heliotrope, Zapfenpalmen (Cycadeen), Bananengewächse, Rohrkolben (Typhaceen), Tannenwedel u. s. w. Sie umschließen meist kaum 5, häufiger aber 1–3 Gattungen.
Alle diese Zahlenverhältnisse geben uns Einsicht in die physiognomische Zusammensetzung der Pflanzendecke und können nie entbehrt werden, wenn man sich den Pflanzenteppich in seine einzelnen Elemente zerlegen will, um ihn zu verstehen.