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Die Balkan-Ereignisse im Juli und August 1916.

Auf dem Balkan ging zunächst das Drücken und Mißhandeln der Griechen durch Franzosen und Engländer weiter. Der dort die Briten, weißen und farbigen Franzosen, Zuaven, Turkos, Senegalneger, Fidschiinsulaner, Australier, Neuseeländer, Kanadier, Italiener und die Reste der Serben kommandierende General Sarrail wagte es aber nicht, die an der Grenze stehenden Bulgaren und Deutschen anzugreifen.

Der Exminister Benizelos setzte inzwischen seine Umtriebe gegen den König Konstantin fort. Am 1. Juli fanden nach Athener Meldungen in Athen und zahlreichen anderen Städten Griechenlands große Kundgebungen gegen Venizelos statt. In Korinth setzten sich eben entlassene Reservisten an die Spitze von Umzügen und durchliefen die Straßen unter den Rufen: »Nieder mit Venizelos!« »Nieder mit dem Verräter am Vaterland!« »Er ist an Fremde verkauft!« Die Schaufenster von Kaufleuten, die als Venizelisten bekannt waren, wurden eingeschlagen. Aehnliche Kundgebungen wurden in Nauplia und Argos veranstaltet. Venizelos selbst war Gegenstand feindlicher Demonstrationen von Reservisten, die ihm »Verräter!« zuriefen.

Am 10. Juli schlugen deutsche Vorposten feindliche Abteilungen südlich des Doiran-Sees zurück.

Der Vertreter einer französischen Zeitung in Saloniki drahtete, daß die Hitze unerträglich geworden sei und bis 45 Grad im Schatten betrage. Dysenterie, Sumpf- und Nervenfieber gäben dem Gesundheitsdienst in der Armee viel zu tun. Aerzte und Lazarettgehilfen würden von Frankreich verlangt. Es sei unerläßlich, sie unverzüglich hinauszuschicken.

Der bulgarische Generalstab teilte unter dem 27. Juli mit: »Längs der ganzen mazedonischen Front täglich schwaches Geschützfeuer und Patrouillengefechte, die für uns günstig verlaufen. Ein mit Maschinengewehren ausgerüstetes feindliches Bataillon versuchte, von einer Gebirgs- und Haubitzen-Batterie unterstützt, am 25. Juli unsere vorgeschobenen Abteilungen an der Front Bahovo–Shorsko (etwa 25 Kilometer nördlich von Vodena) anzugreifen. Alle Angriffe wurden mit großen Verlusten für das feindliche Bataillon abgeschlagen. Unsere Truppen schritten sodann zum Gegenangriff und bemächtigten sich der feindlichen Schützengräben. Am 26. und 27. Juli versuchten mehrere Kompagnien der serbischen Schumadia-Division, die Höhen nördlich von dem Dorfe Pozar (ungefähr 25 Kilometer nordwestlich von Vodena) zu gewinnen und sich festzusetzen, wurden jedoch durch vorzeitigen Gegenangriff in die Ebene zurückgeworfen, nachdem sie bedeutende Verluste erlitten hatten. Unsere Truppen lasen 84 feindliche Leichen auf, darunter die eines Hauptmannes. Unsere Verluste sind ganz gering.«

Anfang August fanden sehr häufig Vorpostengefechte am Doiran-See statt.

Ein schöner Sieg wurde am 19. August gemeldet: »Nach den vergeblichen Angriffen der Entente in den letzten Tagen traten die Verbündeten zum Gegenstoß an. Florina ist nach Kampf gegen die serbische Donau-Division genommen. Deutsche Flugzeuge griffen russische Zerstörer und ein U-Boot nordöstlich von Karaburnu mit Erfolg an.«

In den nächsten Tagen eroberten die Bulgaren das ganze Ostmazedonien von der bulgarischen Grenze bis zum Strumafluß und Tahinos-See.

Der deutsche Heeresbericht meldete am 22. August: »Südlich und südöstlich von Florina sind der Berg Vic und der Malareka-Kamm gewonnen, östlich von Banica die serbischen Stellungen auf dem Malka-Nidze-Planina gestürmt. Alle Anstrengungen des Feindes, den Dzemaat Jeri zurückzuerobern, blieben ergebnislos. Bei Ljumnica wurde ein schwächerer feindlicher Vorstoß zurückgeschlagen. Südwestlich des Doiran-Sees lebhafte Artilleriekämpfe.«

Alle serbischen Stellungen auf der Malka-Nidze-Planina waren am 23. August genommen. Der Angriff war im Fortschreiten. Mehrfach wurde der zum Gegenstoß angesetzte Feind am Dzemaat Jeri und im Moglena-Gebiet blutig zurückgeschlagen. Zwischen dem Butkowa- und Tahinos-See wurden französische Kräfte über den Struma geworfen. Weiter östlich wurde der Kamm der Smijnica-Planina gewonnen. Am nächsten Tage wurde die griechische Stadt Kastoria besetzt.

Die raschen, für die Entente unerwarteten Schläge gegen die Salonikier Truppen des Vierverbandes hatten alle seine Berechnungen verdorben, um so mehr, als der Feind zweifellos damit rechnete, daß die seit acht Monaten befestigten Stellungen schlimmstenfalls einen Stellungskrieg verursachen würden, so daß der Vierverband zumindest seine ohne Opfer besetzten griechischen Gebiete behalten würde. Seine großen Verluste an Toten, Gefangenen und Material zeugten von der schweren Niederlage des Gegners. Der Besetzung der Bahnlinie Buk–Drama–Demir-Hissar durch die Bulgaren kam eine große strategische Bedeutung zu.

Am Tage der rumänischen Kriegserklärung (28. August) meldete der österreichische Generalstab: »An den südöstlichen und östlichen Grenzwällen Ungarns hat gestern abend unser neuer Feind Rumänien in meuchlerischem Ueberfall mit unseren Grenzposten die ersten Schüsse gewechselt. Am Roten-Turm-Paß und in den Pässen südwestlich und südlich von Brasso sind heute früh beiderseits Vortruppen ins Gefecht getreten und die ersten rumänischen Gefangenen eingebracht worden.« – Am nächsten Tage hieß es: »Der Donaumonitor »Ulmos« zerstörte durch Feuer bei Turnu-Severin mehrere militärische Anlagen. An allen Uebergängen der 600 Kilometer langen ungarisch-rumänischen Grenzgebirge sind unsere Grenzsicherungstruppen ins Gefecht gekommen. Der Feind holte sich, wo er auf unsere Bataillone stieß, blutige Köpfe; namentlich nordöstlich von Orsova, bei Petroseny, im Gebiete des Vöröstorony- (Rote-Turm-) Passes, auf den Höhen südlich von Brasso, auf denen das tapfere Szekler-Infanterie-Regiment Nr. 82 heimischen Boden verteidigte, und im Gyergyo-Gebirge. Nur das weite Ausholen starker rumänischer Umfassungskolonnen vermochte unsere vorgeschobenen Abteilungen zu veranlassen, rückwärts angelegte und planmäßig zugewiesene Stellungen zu beziehen.«

Auf den Höhen nordwestlich von Orsova schlugen österreichisch-ungarische Truppen am 30. August wiederholt rumänische Angriffe ab. Sonst wurden die an die Grenze vorgeschobenen Krafttruppen schrittweise und planmäßig, wie es für den Kriegsfall seit langem vorgesehen war, zurückgenommen. Im Gyergyo-Gebirge standen die nördlichsten rumänischen Kolonnen im Kampf.


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