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Auf dem russischen Kriegsschauplatz entwickelte sich im fünfzehnten Kriegsmonat der »Stellungskrieg«, den wir im Westen schon seit einem vollen Jahre hatten. Deutschlands und Oesterreich-Ungarns siegreiche Heere hatten jetzt den Russen so furchtbare Schläge beigebracht, daß die Millionenheere des Zaren weit in das Innere des Russenreiches zurückgegangen waren. Eine Landfläche, die der Hälfte des Deutschen Reiches gleichkam, war von ehemals russischem Besitz in der Hand der Sieger. Die Linie unserer Stellungen lief vom Rigaischen Meerbusen und der Düna quer durch Litauen, die Rokitno-Sümpfe und Wolhynien bis zur Linie des Sereth im äußersten Ostgalizien.
Dem Vierverbande ging es inzwischen auch politisch recht schlecht. Trotz aller Mittel, auch der verwerflichsten, war es England, Rußland und Frankreich nicht gelungen, die Balkanvölker auf ihre Seite zu ziehen. Im Gegenteil: Die stärkste Militärmacht des Balkans, das energisch vorwärts strebende Bulgarien, trat in den ersten Oktobertagen auf die Seite der Mittelmächte. Damit war ein großer politischer Erfolg errungen, der sich auch in den nächsten Wochen schon kriegerisch im Serbenkampfe sehr bemerkbar machte. Die ganze russische Presse äußerte sich heftig erregt über Bulgarien und erging sich in den heftigsten Schmähungen gegen den Zaren Ferdinand von Bulgarien. Man erkannte namentlich, daß die Lage der Russen, aber auch die Lage der Engländer und Franzosen auf Gallipoli dadurch sehr viel verwickelter wurde. Die Politik König Ferdinands gebe Bulgarien in die Hände der Zentralmächte, denen es nur eine Station auf der Linie Berlin–Bagdad sei. Von der Opposition in Bulgarien aber sei nichts zu erwarten, da sie sich bereits 1913 im Kriege gegen Serbien schwächlich gezeigt habe. Die einzige Hoffnung beruhe auf Griechenland und Rumänien (die aber auch nicht zur Anlehnung an den Vierverband gezwungen werden wollten). In dem Augenblick, wo bulgarische Heere die serbische Grenze überschritten, wollte Rußland Bulgarien den Krieg erklären.
In den schweren Ostkämpfen vom Mai bis September hatte sich die preußische Garde besonders ausgezeichnet. Generalfeldmarschall von Mackensen richtete daher an die preußische Garde einen Armeebefehl, in dem es hieß: »... Würdig reihen sich an die Taten, welche die preußische Garde, getragen von dem besonderen Vertrauen ihres Allerhöchsten Kriegsherrn, auf dem Vormarsche nach Frankreich, später in Flandern und in der Champagne bereits vollbracht hat, ihre Leistungen auf dem östlichen Kriegsschauplatze an. Unvergeßlich wird mir bleiben, wie das Armeekorps in der Schlacht vom 2. Mai als erstes die feindlichen Höhenstellungen stürmte, wie es sich in kräftigem Anlauf des Brückenkopfes von Jaroslau bemächtigte, wie es in der Durchbruchsschlacht von Lubaczów durch Besitznahme der Höhen von Wielkie Oczy und bald darauf durch seine Erfolge bei Magierów die Entscheidung des Tages brachte. Wie in Galizien, so konnte auch auf den polnischen Kampffeldern das Oberkommando mit besonderen Leistungen der Garde rechnen. Sie versagte auch nicht, als infolge der ununterbrochenen Kämpfe, der großen Strapazen, Entbehrungen und Mühsalen aller Art die gelichteten Reihen des Armeekorps sich dem Ansturme der seit Monaten ausgeruhten und an Zahl ums Mehrfache überlegenen russischen Garde ausgesetzt sahen, aber doch die Kraft fanden, jene Anstürme blutig abzuweisen. Die Verlustlisten des Armeekorps, angefangen von dem schweren Kampfe bei Staszkowka, sprechen eine beredte Sprache für den wundervollen Geist und Opfermut, der die preußische Garde vom ersten Tage ihres Auftretens auf dem galizischen Kriegsschauplatze beseelte. Voll Dankbarkeit gedenkt die Armee all der tapferen Helden, die für die Größe des Vaterlandes gefallen sind.«
Die amtliche Depesche vom 1. Oktober meldete: »Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Westlich von Dünaburg, bei Grendsen wurde eine weitere Stellung des Feindes gestürmt; in Kämpfen östlich von Madziol sowie auf der Front zwischen Smorgon und Wischnew sind russische Angriffe unter schweren Verlusten zusammengebrochen. Die Heeresgruppe machte gestern 1360 Gefangene. – Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Der Feind wiederholte seine vergeblichen Teilangriffe; alle Vorstöße sind abgewiesen. Sechs Offiziere, 494 Mann und sechs Maschinengewehre fielen in unsere Hand. – Die Zahl der im Monat September von deutschen Truppen im Osten gemachten Gefangenen betrug 421 Offiziere, 95 464 Mann, und die Höhe der übrigen Beute 37 Geschütze, 298 Maschinengewehre und ein Flugzeug.«
Der größte Held des Ostens, Feldmarschall von Hindenburg, beging inzwischen am 2. Oktober seinen 68. Geburtstag, geehrt vom ganzen deutschen Volke.
Der österreichische Bericht vom 1. Oktober lautete: »Bei Nowo Alexiniec scheiterte ein russischer Angriffsversuch unter unserem Artilleriefeuer schon in der Vorbereitung. An der Ikwa und im wolhynischen Festungsgebiet keine Aenderung der Lage. Am Korminbach gewannen die Verbündeten erneut Raum. Russische Gegenangriffe wurden abgewiesen. Fünf österreichisch-ungarische Eskadronen nahmen bei einem solchen Vorstoß des Feindes zwei Offiziere und 400 Mann gefangen und erbeuteten ein Maschinengewehr. An den letzten zwei Gefechtstagen fielen in diesem Raume zehn Offiziere und 2400 Mann des Feindes in Gefangenschaft.«
Am 2. Oktober lautete die deutsche Meldung: »Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Nördlich von Postawy sind Kavalleriegefechte im Gange. Südlich des Narocz-Sees bei Spiagla und östlich von Wischnew wurden russische Vorstöße leicht abgewiesen. Von stärkeren Angriffen nahm der Feind nach den verlustreichen Fehlschlägen des 30. September Abstand. Unsere Truppen haben gestern bei Smorgon drei Offiziere, 1100 Mann zu Gefangenen gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. – Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Vor der Front der Heeresgruppe herrschte im allgemeinen Ruhe. Auch hier verzichtete der Gegner auf die Fortführung seiner Angriffe. Vor unseren Linien liegen viele Gefallene des Feindes. – Heeresgruppe des Generals von Linsingen: Die feindlichen Stellungen bei Czernysz (am Kormin) wurden von unseren Truppen erstürmt. Der Feind wurde nach Norden geworfen, er ließ 1300 Gefangene in unseren Händen. An anderen Stellen der Front wurden weitere 1100 Gefangene gemacht. – Bei der Armee des Generals Grafen Bothmer hatten die Russen in der Nacht vom 29. zum 30. September einen Durchbruchsversuch westlich Tarnopol unternommen. Der Versuch scheiterte völlig unter sehr erheblichen Verlusten für den Gegner. Von nur einer unserer Divisionen sind bisher 1168 Russen bestattet, 400 bis 500 liegen noch vor der Front. Zahlreiche Gewehre wurden erbeutet.«
Am 4. Oktober meldete Hindenburg: »Die Russen schritten gestern nach ausgiebiger Artillerievorbereitung fast auf der ganzen Front zwischen Postawy und Smorgon in dichten Massen zum Angriff, der unter ungewöhnlich starken Verlusten zusammenbrach. Nächtliche Teilunternehmungen blieben ebenso erfolglos. Auch südwestlich von Lennewaden (an der Düna) wurde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen.«
Aus Czernowitz wurde gemeldet: »An der bessarabischen Grenzfront wollten die Russen am 2. Oktober unsere auf bessarabischem Boden befindlichen Truppen zurückwerfen. Von sechs Uhr früh bis gegen Mittag unternahmen sie drei Stürme. Alle Angriffe wurden von der österreichisch-ungarischen Infanterie mühelos abgewiesen, während die Artillerie den Zuzug russischer Reserven verhinderte. Die Verluste der Russen waren sehr groß. Eine russische Abteilung wurde gefangen genommen.«
Am 5. Oktober wurde von der deutschen Heeresleitung gemeldet: »Russische Patrouillen tragen, wie einwandfrei festgestellt ist, zur Täuschung unserer Truppen deutsche Helme. Es ist selbstverständlich, daß solche russische Militärpersonen, wenn sie in unsere Hände fällen, nach dem Kriegsrecht behandelt werden.«
Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg meldete am 6. Oktober: »Der Feind hat gestern zwischen Dryswjaty-See und Krewo erneut zu größeren Angriffen angesetzt; sie sind abgeschlagen oder im Feuer zusammengebrochen. Anfangserfolge erzielte der Feind bei Kosjany und hart südlich des Wiszniew-Sees; durch Gegenangriff wurde die Lage für uns unter schweren Verlusten für den Feind wieder hergestellt.«
Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg meldete am 7. Oktober: »Vor Dünaburg drangen unsere Truppen in fünf Kilometer Breite in die feindliche Stellung ein. Südlich des Dryswjaty-Sees ist der Feind weiter zurückgedrängt: eine attackierende russische Kavallerie-Brigade wurde zusammengeschossen. Zwischen dem Boginskoje-See und der Gegend von Smorgon wiederholten die Russen ihre verlustreichen Durchbruchsversuche, die ohne Ausnahme, zum Teil nach Nahkampf, gescheitert sind. Es sind elf Offiziere, 1300 Mann zu Gefangenen gemacht. Bei Raggasem (an der Rigaer Bucht) wurde ein russisches Torpedoboot durch unsere Landbatterien schwer beschädigt.«
Die Heeresgruppe des Generals von Linsingen meldete: »In den Kämpfen bei Czartorysk ist der Feind aus den Waldungen westlich dieses Ortes geworfen.«
Der Wiener Bericht vom gleichen Tage verlautbarte: »An der bessarabischen Grenze und bei Krzemieniec in Wolhynien wurden mehrere russische Angriffe abgewiesen. Sonst herrschte an der ostgalizischen Front und an der Ikwa Ruhe. Nördlich von Dubno und an der Putilowka setzte der Feind an zahlreichen Punkten unter großem Munitionsaufwand starke Kräfte zum Angriff an. Er wurde überall unter schweren Verlusten zurückgeschlagen; stellenweise kam es zu einem erbitterten Handgemenge, so bei Olyka, wo den Russen die Linzer Division in gewohnter Kaltblütigkeit entgegentrat. Wir nahmen etwa 800 Mann und mehrere Offiziere gefangen. Nordöstlich von Kolki, beiderseits der von Sarny nach Kowel führenden Bahn, ist der Feind an einzelnen Stellen auf das Westufer des Styr vorgegangen. Ein von österreichisch-ungarischen und deutschen Kräften geführter Gegenangriff schreitet erfolgreich fort. Oesterreichisch-ungarische Bataillone entrissen den Russen das zäh verteidigte Dorf Kulikowice am Styr, wobei 200 Gefangene eingebracht wurden. Deutsche Truppen vertrieben den Gegner aus seinen Stellungen bei Czartorysk.«
Am 8. Oktober wurde aus Wien gemeldet: »Der Feind griff gestern an der ganzen ostgalizischen und wolhynischen Front an. Seine unter großem Kräfte- und Munitionsaufwand geführten Angriffe blieben auch diesmal wieder ohne Erfolg. An der bessarabischen Grenze auf den Höhen nördlich des Dnjestr und an der Strypa brachen russische Sturmkolonnen zusammen, ehe sie an unsere Hindernisse herankamen. Nordwestlich von Tarnopol drangen die Russen an zwei Stellen in unsere Schützengräben ein, wurden aber durch herbeieilende deutsche und österreichisch-ungarische Unterstützungen heute morgen wieder zurückgeschlagen. Ein ähnliches Geschick hatte der feindliche Angriff auf das nordwestlich von Krzemieniec liegende Dorf Sapanow, das gestern als Mittelpunkt erbitterter Kämpfe mehrmals den Besitzer wechselte, nun aber wieder fest in unserer Hand ist. Ebenso warfen wir südwestlich von Olyka überlegene russische Kräfte im Nahkampfe zurück, wobei sich das Infanterie-Regiment Nr. 89 und das Landwehr-Infanterie-Regiment Teschen Nr. 31 besonders hervortaten. Sehr heftig wurde auch südlich von Olyka gekämpft. Nördlich und nordöstlich von Kokil gewannen unsere Gegenangriffe neuerlich Raum. Wir entrissen dem Feind die Dörfer Lisowo und Galuzia. Insgesamt wurden in den gestrigen und vorgestrigen Kämpfen auf wolhynischem Boden etwa 4000 Russen gefangen genommen. Der Gegner erlitt sehr große Verluste.«
Am 9. Oktober meldete die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: »Vor Dünaburg ist Garbunowka (südlich von Illuxt) und die feindliche Stellung beiderseits des Ortes in vier Kilometer Breite erstürmt. Fünf Offiziere, 1356 Mann sind gefangen genommen, zwei Maschinengewehre erbeutet. In einem Gefecht bei Uefedy (südlich des Wiszniew-Sees) wurden 139 Gefangene eingebracht. Von einer Wiederholung größerer Angriffe nahm der Feind Abstand.«
Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern berichtete: »Nördlich von Korelitschi sowie bei Labusy und Saluszje sind russische Vorstöße leicht abgewiesen.«
Die Heeresgruppe des Generals von Linsingen meldete am gleichen Tage: »Südwestlich von Pinsk sind die Orte Komory und Prykladniki im Sturm genommen. Bei Wolka Dereznianska und südwestlich von Kuchocka Wola sind Kavallerie-Gefechte im Gange. Nördlich und nordwestlich von Czartorysk ist der Feind hinter den Styr zurückgeworfen. Seine Angriffe nördlich der Bahn Kowel–Rowno scheiterten.«
Am 10. Oktober schrieb die österreichische Heeresleitung: »Die Russen haben auch gestern ihre nach wie vor ergebnislosen Angriffe nicht aufgegeben. In Ostgalizien, wo bei den Vorstößen der letzten Tage einzelne russische Truppenkörper mitunter die Hälfte ihres Standes einbüßten, wurde die Strypafront angegriffen. Der zurückgeschlagene Feind verließ das Kampffeld stellenweise in regelloser Flucht. In Wolhynien zählte eine unserer Divisionen nach einem abgewiesenen Angriff 500 russische Leichen vor ihren Hindernissen. Die am 8. Oktober gemeldete Gefangenenzahl erhöhte sich auf 7000 Mann. Die Absicht des Gegners, im Raum nördlich von Czartorysk neuerlich das Westufer des Styr zu gewinnen, wurde durch Feuer vereitelt.«
Der deutsche Bericht vom 11. Oktober lautete: »Hindenburg: Vor Dünaburg und nordöstlich von Widsy sind russische Angriffe abgeschlagen. Ein feindliches Flugzeug wurde westlich von Smorgon heruntergeschossen. – Prinz Leopold von Bayern: Oestlich von Baranowitschi wurde ein schwacher feindlicher Vorstoß leicht zurückgewiesen. – General von Linsingen: In den Kavalleriekämpfen in der Gegend von Kuchocka Wola ist der Gegner hinter die Abschnitte der Beziminnaja und Wiesiolucha geworfen. Bei Jeziercy sind die Gefechte noch nicht abgeschlossen; nördlich von Bielskaja Wola ist der Feind vertrieben. – Die Armee des Generals Grafen Bothmer wies erneut starke feindliche Angriffe ab. Deutsche Truppen nahmen die Höhe südlich Hladki (am Sereth), 15 Kilometer nordwestlich von Tarnopol, und schlugen drei aus dem Dorfe Hladki angesetzte russische Vorstöße zurück.«
Auf der Westfront von Dünaburg führte unser Angriff am nächsten Tage zur Erstürmung der feindlichen Stellungen westlich von Illuxt in 2½ Kilometer Frontbreite. Drei Offiziere, 367 Mann wurden gefangen genommen, ein Maschinengewehr erbeutet. Russische Gegenangriffe wurden abgeschlagen. Die feindliche Kavallerie bei Jeziercy räumte das Feld. Die Lage bei den deutschen Truppen bei der Armee des Generals Grafen Bothmer blieb unverändert.
Die Wiener Depesche meldete am 11. Oktober: »Die russische Angriffstätigkeit hat gestern an unserer ganzen Nordostfront wesentlich nachgelassen. Der Feind unternahm nur mehr gegen unsere Linie an der Strypa einige Vorstöße, die für ihn, wie an den Vortagen, mit einem vollen Mißerfolg endeten. Im Raume zwischen Zeleznica und dem unteren Styr wurde der Feind gegen Nordosten zurückgeworfen.«
Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg meldete am 13. Oktober: »Westlich Dünaburg brach ein russischer Angriff in unserem Artilleriefeuer zusammen. Versuche des Gegners, sich der von uns besetzten Inseln des Miadziol-Sees zu bemächtigen, scheiterten. Ein russischer Angriff nordöstlich Smorgon, der bis an unsere Hindernisse gelangte, wurde abgewiesen. Eins unserer Luftschiffe belegte in vergangener Nacht die befestigte und mit Truppen angefüllte Stadt Dünaburg ausgiebig mit Bomben.«
Die Heeresgruppe des Generals von Linsingen berichtete am gleichen Tage: »Der Feind wurde aus seinen Stellungen bei Rudka Bielsko Wolskaja vertrieben, sowie über die Linie M. H. Alexandrija-Höhen nördlich davon zurückgeworfen.«
Deutsche Truppen der Armee des Generals Grafen Bothmer warfen den Gegner nordwestlich Hajworonka (südwestlich Burkanow) aus mehreren Stellungen.
Ueber die Kämpfe an der bessarabischen Grenze wurde mitgeteilt: »Der Durchbruchsversuch der Russen nordöstlich von Czernowitz begann am 4. Oktober. Nach heftiger Artillerievorbereitung setzten Infanterie und Kosaken mit ihren Angriffen in unmittelbarer Nähe der rumänischen Grenze ein. Der versuchte Uebergang über den Pruth war jedoch nur eine Finte, um unsere Aufmerksamkeit von dem Hauptunternehmen abzulenken. Dieses erfolgte gegen unser Zentrum. Nach mehrstündiger Beschießung gingen die Russen hier in sechzehnfacher Schwarmlinie vor. Eine Schwarmlinie nach der anderen wurde durch unser furchtbares Maschinengewehrfeuer niedergemäht. Sechs Stunden lang trieben die russischen Offiziere eine Schwarmlinie nach der anderen in den Tod. Endlich, am 7. Oktober früh, erkannten die Russen die Hoffnungslosigkeit ihrer Angriffe und räumten ihre vorgeschobenen Stellungen. Vor den österreichischen Stellungen lagen große Mengen russischer Toter und Verwundeter.«
Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg meldete am 14. Oktober: »Westlich und südwestlich Illuxt warfen wir den Gegner aus einer weiteren Stellung, machten 650 Gefangene und erbeuteten drei Maschinengewehre. Russische Angriffe westlich und südwestlich Dünaburg wurden abgewiesen.«
Deutsche Truppen der Armee des Generals Grafen Bothmer nahmen Hajworonka und warfen die Russen über die Strypa zurück.
Aus der Bukowina wurde am 13. Oktober gemeldet: »Nach kaum fünftägiger Pause führten die Russen neuerlich sechsfache Sturmkolonnen gegen unsere Stellungen nordöstlich Czernowitz und der bessarabischen Front heran. In den letzten Tagen herrscht starker Nebel. Diesen Umstand benutzte der Feind in der vergangenen Nacht, sich an unsere Stellungen heranzuschleichen. Der Wachsamkeit unserer Truppen entging dieses Manöver aber nicht. Als der Feind bereits in geringer Entfernung vor unseren Drahtverhauen war, eröffneten die Oesterreicher gegen ihn ein vernichtendes Geschütz- und Maschinengewehrfeuer, das die feindlichen Reihen buchstäblich dezimierte. Auch an diesen Kämpfen beteiligten sich auf russischer Seite Tscherkessen und Kosaken.«
Der auf allen Gebieten großartige Feldherr von Hindenburg meldete am 15. Oktober: »Südwestlich und südlich von Dünaburg griffen die Russen gestern mehrfach erneut an. Südlich der Chaussee Dünaburg–Nowo-Aleksandrowsk wurden sie unter ungewöhnlich schweren Verlusten zurückgeschlagen. Ebenso brachen zwei Angriffe nordöstlich Wessolowo zusammen. Bei einem dritten Vorstoß gelang es den Russen hier, in Bataillonsbreite in unsere Stellung einzudringen. Gegenangriff ist im Gange. Eines unserer Luftschiffe belegte den Bahnhof Minsk, auf dem zur Zeit große Truppeneinladungen stattfinden, ausgiebig mit Bomben. Es wurden fünf schwere Explosionen und ein großer Brand beobachtet.«
Die Offiziersverluste des russischen Heeres waren nach den amtlichen Listen infolge der letzten russischen Offensivversuche bedeutend größer als in den vorhergehenden Monaten. Der tägliche Verlust betrug danach 400 bis 500 Offiziere allein bei den Kämpfen an der Südwestfront. Der Prozentsatz der jugendlichen Offiziere war noch größer geworden; er machte 85 bis 90 Prozent der Gesamtverluste an Offizieren aus. Offiziere der mittleren Grade, besonders Hauptleute, waren kaum noch in den Listen zu finden.
(Mel.: Prinz Eugen, der edle Ritter.)
Marschall Hindenburg, Du treuer
Tapfrer Vaterlandsbefreier
In dem großen Völkerstreit;
Daß Du hast den Feind bezwungen,
Bist in Rußland eingedrungen,
Dankt Dir Deutschland allezeit!
Großer Held der Weltgeschichte,
Froh genießen wir die Früchte,
Die Du uns geerntet nun.
Dankbar richten wir nach oben
Unsern Blick, um Gott zu loben,
Der gesegnet all Dein Tun!
Freudig wollen wir bekunden,
Daß wir dankbar Dir verbunden
Sind in Zeit und Ewigkeit!
Marschall Hindenburg, wir schwören
Gott zum Lob und Dir zu Ehren
Hiermit Dir den Huldigungs-Eid!