Klagen hör' ich über »Zeit«,
»Mangel an Gemüthlichkeit«
Stimmen aus dem Winkel.
»Ueber große Nüchternheit
Und Verstandesdünkel.«
»Das Gefühl für Poesie
War so abgestorben nie,
Und die Menschen wollen
Keinem heimlichen Genie
Mehr Bewundrung zollen.«
»Sitzen lieber zu Gericht;
Mögen auch nach Laienpflicht
Nimmer sich ergetzen,
Und sich in die Stimmung nicht
Des Produkts versetzen.«
»Wissenschaft und Politik
Machen ihr profanes Glück,
Industrie und Mode,
Und der Poesie Geschick
Ist, zu gehn nach Brode.«
»Wo wird Etwas noch gefühlt?
Abgestumpft und abgekühlt
Witzelt man nur gerne,
Und worauf der Dichter zielt,
Liegt so fern«, so ferne!
»Niemand, der es noch versteht,
Daß er freundlich in sich geht,
Und an ungewöhnte
Individualität
Leicht sich schmiegen könnte . . .«
Ach! verständet Ihr das Wie!
Ach, es ist die Schuld nicht die,
Ist an Euch gelegen.
Denn die ächte Poesie
Muß die Welt bewegen.
Jene ist es, die den Geist
In die Stimmung mit sich reißt,
Auch den umgekehrten –
Wer Ambrosia verspeist,
Wird olympisch werden.
Wie das goldne Sonnenlicht
Siegend aus den Wolken bricht,
Alles zu erquicken,
Soll die Herzen ein Gedicht
Rühren und entzücken! |