Conrad Ferdinand Meyer
Gedichte
Conrad Ferdinand Meyer

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Spielzeug

            Liebchen fand ich spielend. Einen Kasten
Hatte sie entdeckt voll längstvergessnen,
Staubgen Kinderspielzeugs: Mauern, Tore,
Rathaus, Häuser, Häuserchen und Kirche ...
Sie erbaut das Städtchen mit gelenken
Händen, stellt den Kirchturm in die Mitte.
Doch ein Häuschen hat sie vorbehalten,
Vorbehalten sieben grüne Pappeln
Für ein allerliebstes kleines Landgut.
Nicht zu nah! Im Städtchen klatscht man sündlich.
Nicht zu ferne! Man bedarf der Menschen.
»Eben sind wir eingezogen!« jubelt'
Sie und klatscht' in ihre kleinen Hände.
In der Wonne des erworbnen Heimes
Riss ich Liebchen an mich so gewaltsam,
Dass den Arm sie streckte wie ertrinkend ...
Was erwischte sie mit schnellen Fingern,
Eng an meine Brust gepresst? die Kirche,
Ja die Kirche mit dem roten Dach wars.
Und sie stellt' sie dicht vor unser Landhaus.

 


 


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