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Waldnacht. Urmächtge Eichen, unter die Des Blitzes greller Strahl geleuchtet nie! Dämmernde Wölbung, Ast in Ast verwebt Von keines Vogels Lustgeschrei belebt! Ein brütend Schweigen, nie vom Sturm gestört, Ein heilig Dunkel, das dem Gott gehört Darin, umblinkt von Schädel und Gebein Sich ungewiss erhebt ein Opferstein ... Es rauscht. Es raschelt. Schritte durch den Wald! Das kurze römische Kommando schallt. Geleucht von Helmen! Eine Kriegerschar! Vorauf ein Gallier und ein Legionar: »Die Stämme können dienen. Beil in Schwung! Cäsar braucht Widder zur Belagerung!« Erbleichend spricht der Gallier ein Gebet Den Römer selbst ergreift die Majestät Des Orts, doch hebt gehorchend er die Axt – Der Gallier flüstert: »Weisst du, was du wagst? Die Stämme – diese Riesen – sind gefeit, Hier wohnt ein mächtger Gott seit alter Zeit In dessen Nähe nur der Priester tritt, Ein totenblasses Opfer schleppt er mit. Versehrtest nur ein Blatt du freventlich Stracks kehrte sich die Waffe wider dich!« ... Die heilgen Eichen drohen Baum an Baum Die Römer lauschen bang und atmen kaum, Schwer, schwerer wird der Hand des Beiles Wucht Und ihr entsinkts. Sie stürzen auf die Flucht. »Steht!« und sie stehn. Denn es ist Cäsars Ruf Der ihre Seelen sich zu Willen schuf! Er ist bei seiner Schar. Er deutet hin Auf eine Eiche. Sie umschlingen ihn, Sie decken ihn wie im Gedräng der Schlacht, Sie flehn. Er ringt. Er hat sich losgemacht, Er schreitet vor. Sie folgen. Er ergreift Ein Beil, hebts, führt den Schlag, der saust und pfeift ... Sank er verwundet von dem frevlen Beil? Er lächelt: »Schauet Kinder, ich bin heil.« Erstaunen! Jubel! Hohngelächter! Spott! Soldatenwitz: »Verendet hat der Gott!« Die Rinde fliegt! Des Stammes Stärke kracht! Vom Laub zu dunklerm Laube flieht die Nacht. Die Beile tun ihr Werk. Die Wölbung bricht, Und Riesentrümmer überströmt das Licht. |