Gedichte

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Treppen

Die einen führen zum Palast,
Aus Marmor und belegt mit Decken,
Von Balustraden eingefaßt;

Die andern in ein Bürgerhaus,
Von Sandstein winden sie sich aufwärts
Und sehen schlicht und schmucklos aus.

Die dritten schlecht und ausgewetzt,
Unendlich steil und unzugänglich,
Die Wand von Feuchtigkeit durchsetzt.

Doch ein Gedanke, welcherlei
Ich Treppen immer mag betreten,
Faßt mich und giebt mein Herz nicht frei:

Daß über alle voller Weh,
Mit Klagen und mit bittren Thränen,
Die kaum ein Leben trocknet je –

Daß über alle, ob belegt,
Ob nackt und ärmlich, gleicherweise
Man Totensärge niederträgt.

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