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Der Karneval der Seele

Sieh, Fackelschein erglänzt! Horch, wie die Wagen
Zu froher Maskenlust mit Rasseln jagen!

Zu mir kommt Phantasie, an meinen Wänden
Beim Schein des Herds den Karneval zu spenden.

Da Harlekin! Das ist die gute Laune,
Der springt und hüpft so kühn, daß ich erstaune.

Und das Gefühl, Pierrot, ein zänkischer Range,
Dort Columbine, gar so bleich und bange.

Wer mag sie sein? Ein Lied klingt in die Ohren
Und in Erinnrung ist mein Haupt verloren ...

Und jetzt von Amoretten ein Gedränge!
Das ist der Wünsche und der Träume Menge.

Und alles durcheinander, welch Geschwirre!
Scheu wird die Seele und der Kopf wird irre.

Nun plötzlich still. Zwölf schlägt's und in die Halle
Dringt schwarz Gewölk, wie Schatten schwinden alle.

Ich seh' es noch nicht, doch des Herzens Lasten
Sagt mir, es kommt der Seele traurig Fasten.

Und alle Blüten in den Staub hin reißt es,
Und dieses Unbekannte – Alter heißt es.

Rings still und leer. Und alles fortgeschlichen,
Und Götter, Satyrn, Nymphen sind entwichen.

Die Hände ringt nur, schmerzerfüllt die Miene,
Die tote Jugend mein – die Columbine.


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