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Welk in den Staub
Raschelt das Laub.
Leise schlich sich der Herbst herein,
Kam über Nacht im Nebel gegangen,
Sänftigt die Gluten, dämpft das Prangen,
Färbt uns die Blätter mit goldenem Schein
Und welk in den Staub
Raschelt das Laub.
Und ich trat aus dem Park. Da waren
Feucht die Felder ringsum und leer,
Zwischen den Stoppeln wackelten Scharen
Schnatternder Gänse verstreut umher.
Fern dort beim Wald, im silbernen Qualme,
Sah einen Schnitter allein ich stehn,
Sah ihn die letzten goldenen Halme
Still mit der Sense niedermähn.
Und mir war's, der Mann in der Ferne
Sei der Herbst, der eben erschien,
Thränen zu gießen in Blumensterne,
Spinnweb um alle Balken zu ziehn.
Er sei der Herbst, der gekommen so leise,
Und wie der Hieb der Sense droht,
Hör' ich klagen der Ähren Weise:
Das ist der Herbst, das Ende, der Tod.
Welk in den Staub
Raschelt das Laub,
Leise schlich sich der Herbst herein.
Blätter und Bänder aus fernen Tagen
Zieht er aus der Erinnerung Schragen,
Aber das Herz hat nicht goldenen Schein,
Drin fällt das Laub
Welk in den Staub.