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Rom atmet' auf. Die Macht der Sklaven lag
Im Staube, zerschellt und zerschmettert,
Nach so viel List und Ränken Tag um Tag
Und den Kämpfen, die rastlos gewettert.
Auf allen Wegen rinnt nur Blut und Blut,
In Blut scheint die Sonne zu beben,
Der Sterbenden Geächz, der Wunden Wut –
Und viel Arbeit soll es noch geben.
Sechstausend Kreuze stehn in langen Reihn,
Wo der Weg sich nach Capua wendet,
Zum Ruhm dem Sieger, der bekränzt beim Wein
Den Triumph seiner Thaten vollendet.
Sechstausend Kreuze ragen in die Nacht,
Dran der Leiber sechstausend hangen,
Und aus der Stadt, die wild bei Orgien wacht,
Dringt Lärm in der Sterbenden Bangen.
Und Crassus teilte jetzt des Forums Schar
Und rief mit grimmigem Schelten:
»Wo ist der Spartakus?
Sein Kopf fürwahr
Soll tausend Köpfe mir gelten!«
»Der«, sprach ein Sklav, »ist tot. Zum Kampfe sah
Ich mutig als ersten ihn fliegen;
Er stritt und stand ein Held im Streite da
Nun mag er durchbohrt wo liegen.«
»Die Leiche schafft mir her!« schrie Crassus wild,
»Er hänge an erster Stelle!«
Die Schar verteilte gleich sich im Gefild
Und sie suchten eifrig und schnelle.
Und schleppten her, von Blut und Staub befleckt,
Des Spartakus mächtige Glieder, –
Von Hunderten ward er emporgestreckt,
Doch die Wucht zog dreimal ihn nieder.
Dann banden sie ans Kreuz mit Ketten ihn,
Durch die Hände die Nägel sausten,
Drauf, wie es ziemt dem edlen Sieger, spie'n
Sie ins Antlitz, gingen und schmausten.
Dann feierten sie laut beim vollen Krug
Die Herrin Rom, die zunichte
Der Sklaven Hochmut und Empörung schlug:
Ruh' lag auf des Helden Gesichte.
So fest die Ruhe und so siegsgewiß,
Nur im Aug' wehmütiges Fragen:
O Menschheit, eh' entweicht die Finsternis,
Wieviel Kreuze werden noch ragen!