Gottlieb Wilhelm Rabener
Satiren
Gottlieb Wilhelm Rabener

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Antwort.

Hochwohlgebohrner Herr,
Hochgeehrtester Herr Bruder,

Es ist mir nicht lieb, daß Sie meinen Wechsel von sich gegeben haben. Ich werde ihn bezahlen, darauf können Sie sich verlassen; aber diese Messe ist es unmöglich, das sage ich Ihnen, es komme auch, zu was es wolle. Daß Sie ihn drey Jahre ohne Interessen gehabt haben, ist mir bekannt; aber der Herr Bruder wissen auch, daß wir Spielschulden nicht zu verintereßiren pflegen. Sollte mich Herr N. aufs äusserste treiben, so werde ich gerichtlich sagen müssen, was dieser Wechsel eigentlich ist; und es sollte mir nahe gehen, wenn ich, wider meine Gewohnheit, dergleichen Ausflucht brauchen müßte, da ich wirklich Willens bin, den Wechsel zu bezahlen, und wenn er noch ungültiger wäre. Ich hätte mich zu Ihrer Freundschaft wohl versehn, daß Sie mich den Zunöthigungen des Herrn N. und Compagnie nicht auf diese Art Preis geben würden. Ich habe ihnen sagen lassen, daß sie von mir auf diesen Wechsel nicht einen Dreyer bekommen würden, und sie möchten ihren Regreß nehmen, an wen sie wollten, oder sonst thun, was ihnen gefiele. Der Herr Bruder werden also andre Anstalt machen, Ihre Schulden zu bezahlen. In künftiger Messe trage ich die Post ab; aber an niemanden, als an Sie, und auch nicht eher. Das habe ich bey mir beschlossen, und Sie kennen mich. Von der Krankheit meines Schwiegervaters weis ich nichts. Die Nachricht wird wohl keinen Grund haben. Der rechtschaffne Mann sollte mich dauern, so hart er auch gegen mich und meine Frau jederzeit gewesen ist. Ich bin unverändert

Ew. Hochwohlgeb. u. s. w.


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