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Mein Herr Magister,
Ich habe mit ihm geredet, mit dem gnädigen Herrn, Er sagte, nein, gewiß nein, ich kanns Ihnen nicht sagen, was er sagte; erst sagte er gar nichts, aber hernach – – ich werde ganz roth, er kriegte mich beym Kinne, und sagte, wie er immer ganz spaßhaft ist: He! kleine Hure, willst du dir den Informator – – ich kanns bey meiner Ehre nicht raus sagen; er fragte mich, ob ich Sie kennte? Bey meiner Frau Muhme habe ich ihn gestern gesehn, sagte ich, und da sagte ich weiter nichts. Mit einem Worte, mein Herr Magister, es ist so gut, als richtig. Die gnädige Frau möchte des Teufels werden; aber es hilft nichts. Der Vorreiter hat ihr des Schulmeisters ältesten Sohn vorgeschlagen, und sie hat es auch dem Vorreiter versprochen. Nein, da wird nichts draus. Herr Jemine! das fehlte uns noch, so einen rothköpfichten Informator! den sollten wir noch ins Haus kriegen? Machen Sie sich immer fertig. Sobald der gnädige Herr wieder einen Anfall von der Kolike kriegt, will ich ihn noch einmal daran erinnern. Er ist ein gar zu lieber Herr. Wenn Sie zu uns kommen, das will ich Ihnen nur sagen, daß Sie sich aus der gnädigen Frau gar nichts zu machen haben. Sie hat noch ein Mensche bey sich, das Maulaffengesichte möchte auch gern Kammermädchen heissen. Der vorige Informator sagte immer, sie hätte schöne weisse Zähne; ich denke, der Balg wird ihm wohl nachziehen, wenn er weg ist. Aber, ich weis nun nicht, was sie thun wird, wenn sie nun, ich setze nun den Fall, sie bliebe noch da, da nehmen Sie sich ja vor ihr in Acht, es ist ein böses gefährliches Thier, sie hat ein meschantes Maul. Gott bewahre einen jeden Christen vor ihr! der Nickel! Nun, wie gesagt, machen Sie immer Ihre Sachen fertig, daß Sie auf Weihnachten anziehen können. Ich bin Ihre Dienerinn.
N. S. Wie Gott will! Ich bin immer noch ein und zwanzig Jahre alt. Unser alter Pfarrer wird doch nicht ewig leben. Kömmt Zeit, kömmt Rath. Ihre Dienerinn. Für das schöne Band danke ich; es ist auch ein gar zu niedliches Bändchen. Leipzig bleibt wohl Leipzig.