Gottlieb Wilhelm Rabener
Satiren
Gottlieb Wilhelm Rabener

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Gnädiger Herr,

Mein Advocat wird Ihnen gesagt haben, daß der über die Juwelen ausgestellte Wechselbrief an 2500 Thlr. zu der Peterpaulmesse gefällig gewesen ist. Sie haben mich bis auf heute vertröstet, und ich nehme mir die Freyheit, mich unterthänig zu erkundigen, um welche Stunde ich Ihnen aufwarten darf. Sie wissen noch, Gnädiger Herr, wie genau Sie gehandelt haben, und können gewiß glauben, daß ich nicht fünf Thaler daran verdiene. Desto weniger wird mir es zuzumuthen seyn, länger nachzusehn, da die ganze Summe mein baarer Verlag ist. Brauchen Sie sonst diese Messe etwas, so werden Sie gnädig befehlen, und ich werde Ihnen damit dienen, so bald ich meine 2500 Thlr. von Ihnen bekommen habe. Sollte mein Advocat sich diesen Morgen bey Ihnen melden, so sagen Sie ihm nur, daß die Sache bis gegen Abend Anstand hätte. Weisen Sie ihm allenfalls diesen Brief, damit er nicht nach der Ordre verfährt, die ich ihm gestern Abends gegeben habe. Er war heute früh nicht zu Hause, als ich zu ihm schickte. Sie sehen, Gnädiger Herr, mit wie viel Vorsorge ich mir angelegen seyn lasse, Ihnen zu zeigen, daß ich mit unterthänigem Respect sey

Ew. Gnaden &c.


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