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Wenn auch wider mein Wollen von Rom du, Cynthia, scheidest, Freut michs, dass, mir entfernt, heimliche Fluren du wählst. Nicht wird sein im keuschen Gefild' ein verführender Jüngling, Dessen Gekose dir nicht redlich zu bleiben erlaubt. |
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5 | Niemals weder am Fenster wird dir ein Gezänk sich erheben, Noch wird häufiger Ruf bitter dir machen den Schlaf. Einsam, Cynthia, schauest du nur einsame Gebirge, Weidendes Vieh, und arm siedelnder Bauren Bezirk. Allda locken dich nie in Versuchungen Spiele des Volkes, |
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10 | Tempel auch nie, des Vergehns reichliche Quelle für dich. Allda schaust du beständig, wie Stier' auffurchen die Äcker, Und wie die Reb' ein kunstfertiger Schneitler entlaubt. 113 Selten auch bringest du dort Weihrauch zu der rohen Kapelle, Wann ein Böcklein in Blut sinket am ländlichen Herd. |
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15 | Stracks dann magst du, die Waden entblößt, nachahmen den Reihntanz, Sorgest du nur, dass kein städtischer Mann dich begaft. Ich will jagen indess. Schon jezt der Diana gelobet Sei, und der Venus bezahlt, frommes Gelübde mit Lust! Frisch an das Werk! ich fange Gewild, und heft' an die Fichte |
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20 | Zackengeweih, und selbst mahn' ich den mutigen Hund. Doch nicht, dass ich zum Kampf unbändiger Löwen mich wage, Oder dem trozigen Waldeber entgegen zu gehn. Nur dazu denn werde mir Mut, dass ich weichliche Hasen Hasch', und mit steigendem Rohr hefte den Vogel in Leim: |
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25 | Da wo den herlichen Strom mit eigenem Haine Clitumnus Decket, und weiß wie Schnee spület die Welle das Rind. 114 Du, so oft was zu wagen dir einfällt, denke mein Leben, Dass mich führen ein paar Lucifer mögen zu dir. Also können mich weder die einsamen Waldungen abziehn, |
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30 | Noch der schlängelnde Bach, moosigen Jähen entstürzt, Dass nicht rastlos dich mit gewechselten Namen ich rufe. Mir Abwesenden, ach! schaffe doch keiner ein Leid! |