Sextus Aurelius Propertius
Werke
Sextus Aurelius Propertius

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VII.
An Ponticus.

        Während, o Ponticus, du die kadmeische Thebe besingest,
    Und wie traurige Wehr Brüder getragen zum Kampf, 20
Ja, so werde mir Heil! anstrebst dem erhabnen Homerus;
    Günstiges Schicksal nur fördere deinen Gesang:
5   Sind wir, so wie gewöhnlich, mit unserer Liebe beschäftigt,
    Und was der Herscherin Zorn sänftige, sinnen wir nach.
Nicht auch dem Geiste so sehr, als ach! willfahren dem Kummer
    Muss ich, und klagen der Zeit stetigen Wandel in Gram.
Dies ist ganz mir des Lebens Beschäftigung, dieses der Ruhm mir;
10       Hier sei meinem Gesang' einiger Name vergönnt,
Lobe die Welt, dass allein ich gefiel dem geistigen Mägdlein,
    Ponticus, und unverdient oft auch ihr Drohen ertrug.
Mich les' immer und immer der trostlos liebende Jüngling,
    Und ihm fromme, das Bild unserer Leiden zu sehn.
15   Wenn ja der Knab' auch dich mit unfehlbarem Bogen erschüttert,
    Was nicht, wünsch' ich, verhäng' unserer Götter Geschick: 21
Ferne die Lager von dir, fern, Armer, die Siebenverschwörung
    Schaust du, und weinst, wie sie stumm liegen in ewigem Wust.
Ja du wünschest umsonst weichtönige Verse zu fügen;
20       Amor, dem spät du gefleht, williget keinen Gesang.
Mir dann staunest du oft als nicht unachtbarem Dichter,
    Hoch dann werd' ich vor Rom's Geniussöhnen geschäzt.
Nicht am Grabe mir können die Jünglinge hemmen den Ausruf:
    Unserer feurigen Lieb' herlicher Sänger, du ruhst!
25   Hüte dich, unsere Lieder bei dir zu verachten in Hochmut.
    Oft mit Wucher bezahlt Amor den späten Besuch.

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