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| Ist das wahr, dass ganz du die Stadt durch, Cynthia, schwärmest, Und nicht eben geheim lebest in Lästerlichkeit? Dies zu erwarten verdient' ich? Du sollst mir, Falsche, bestraft sein! Uns auch wehet einmal, Cynthia, günstig der Nord! |
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| 5 | Finden ja werd' ich doch aus vielen Betrügrischen Eine, Welche bekannt zu sein wünsche durch meinen Gesang, Welche mir nicht so hart zuseze mit Grausamkeit, und dich Ärgere! Ha zu spät weinest du, lange geliebt! Nun ist frisch noch der Zorn, nun ist zum Scheiden die Zeit da; |
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| 10 | Leicht, wenn der Ärger vergeht, kehret die Liebe zurück. Nicht so veränderlich sind karpathische Wogen im Nordwind, Noch so im wankelen Süd drehet sich schwarzes Gewölk; 75 Als sich schnell auf ein Wörtchen der Zorn bei Liebenden ändert. Zeuch, noch ist es vergönnt, zeuch aus dem Joche den Hals. |
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| 15 | Nicht, dass nicht etwas Schmerz, doch nur Eine Nacht, du empfindest. Jegliches Leid in der Lieb' ist, wenn man duldet, gering. Aber o du, bei der süßen Gewalt der Herscherin Juno, Scheue mit hizigem Mut, Holde, zu schaden dir selbst! Nicht nur rennet der Stier mit gebogenem Horne den Feind an; |
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| 20 | Gegen den zwackenden auch wehrt sich beleidigt das Schaf. Doch nicht werd' ich zerfezen das Kleid um die frevelnden Glieder, Nicht die verschlossene Thür werd' ich zerschlagen im Zorn; Nicht auch der Haare Geflecht, wie ich eifere, möcht' ich zerraufen, Oder beschädigen nur mit unempfindlicher Faust. |
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| 25 | Irgend ein Bäurischer mag so hässliche Kämpfe sich suchen, Welchem der Efeu nicht grünende Schläfen umlief! 76 Schreib' ich demnach, was schwerlich du je austilgest im Leben: »Cynthia, schön von Gestalt; Cynthia, nichtig von Wort!« Glaube du mir, wie sehr auch den zischelnden Ruf du verachtest, |
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| 30 | Oft wird Blässe dir noch, Cynthia, bringen der Vers. |