Franz von Kobell
Gedichte in pfälzischer Mundart
Franz von Kobell

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Die Eenigkeit.

        »Nor eenig sey', nor eenig sey,«
Hot unser Parrer g'sacht,
Er hot's wohl gut gemeent der Mann,
Mir doch nit recht gemacht.
Ich bin halt so e' Philosoph,
Der guckt deß anners a',
Un juscht in der Uneenigkeit
Find' ich was Gutes dra.
Dann Lumpe', sich! gits so viel mehr
Als ordentliche Leut
Un' thäte' die all' eenig sey',
Was wär' deß for e' Zeit!
Do müßt mer lebe' wie e' Haas',
Alsfort in Angscht un' Noth
Un' daß emm' nor ke' Eenigkeit
D'erwischt un' schlacht emm' todt.
Nee, ne, so wie se is die Welt,
Bin ich vun Herze' froh,
Daß nit so gar viel Eenigkeit,
Es is schun besser so!

 


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