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4

Beruhigend brennt die grüne Schirmlampe auf dem riesigen Diplomatenschreibtisch. Besänftigend blicken all die vertrauten Dinge des Arbeitszimmers. Dort die Büste der Nubierin. Sie lächelt vertraulich, fast etwas verschämt.

Schon scheint das Düstere nicht mehr so drohend.

In weichen gefütterten Hausschuhen gleitet Schwedenklee über den Teppich, sein Blick wandert über die Decke. Schwedenklee schüttelt abwehrend den Kopf. »Es ist ja alles Unsinn!« sagt er zu sich. »Diese pathetische Phrase von den Toten – und auch das mit dem kalten Hauch!«

In der letzten Zeit war es ihm zuweilen gewesen, als ob ihm ein kalter Hauch ins Genick blase.

»Alles Unsinn! Es sind deine Nerven, mein Freund! Wie kann ein Brief, ein unsinniger Brief – ja, wie ist es nur möglich?«

Schwedenklee bleibt stehen und mustert entschlossen den riesigen Diplomatenschreibtisch. Plötzlich steuert er mit zwei, drei großen Schritten auf den Schreibtisch zu und zieht, etwas asthmatisch atmend, die unterste Schublade heraus.

Es ist das beste! Er war entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, da es sich als unmöglich herausstellte, darüber hinwegzugleiten. Es war feige, keine Worte, nicht nachzuforschen! Nein, heute hatte es ihm bei den Karten keine Ruhe mehr gelassen ...

Diese Schublade stellte er auf einen niedrigen Rauchtisch und betrachtete, schon wieder etwas mutlos, den Wust von Karten, Bildern, Briefen, Theaterzetteln. Sogar eine graue Seidenschleife befand sich darunter.

Schwedenklee warf sich in einen Sessel und streckte die Hand nach einem der vergilbten Briefe aus. Aber schon erhob er sich wieder. Er entkorkte eine Flasche Bordeaux und zündete sich umständlich – um Zeit zu gewinnen – eine Zigarre an.

Ja, nun war er bereit!

»Eine von euch weilt also nicht mehr unter den Lebenden!« sagte er laut, um sich Mut zu machen, und blies heftig in die Zigarre. Eine leise, aber nicht quälende, ja fast angenehme Trauer überkam ihn. Ja, es ist sonderbar, er fühlte sich sogar als eine gewissermaßen wichtige Persönlichkeit, weil eine jener Frauen, die er geliebt hatte, schon ins Reich der Schatten entwichen war.

»Und sie gedachte meiner noch in ihrer letzten Stunde!« Wieder schwebte Schwedenklee in den gefütterten Hausschuhen hin und her. Dann aber warf er sich in den Sessel und griff entschlossen mitten in die vergilbten Briefe hinein.

Dieses graue Seidenband – o, so deutlich erinnerte er sich – vor Jahren schmückte es Lissis blonden lockeren Haarschopf. Und es fiel ihm ein: wie sie einmal unerwartet in sein Zimmer stürmte, es war im Winter, Schneegestöber. Ihr Pelz war dick mit Schnee bedeckt – und so, wie sie war, im beschneiten Pelz, schloß er sie in die Arme. Noch heute fühlte er die stechende Kälte der einzelnen Schneekristalle ... Und hier ist eine Karte von Lissi, aus Oberhof, Lissi im Skikostüm.

Nein, Lissi, die Heitere, war es gewiß nicht! Lissi kann nicht sterben! Sie saß jetzt irgendwo in Nizza oder Gardone in der Diele eines Hotels und blies lächelnd den Rauch der Zigarette in die Luft.

Schwedenklee zog einen vergilbten Brief aus der Lade und begann ihn mit hochgezogenen Brauen zu lesen. Er erinnerte sich an diesen Brief nicht mehr! Wie? Er erinnerte sich auch nicht, jemals auf der Rennbahn in Karlshorst gewesen zu sein? Der Brief war signiert: M. Z.? Wer war M. Z.? Vorwürfe, Beteuerungen, Verdächtigungen, Küsse – voller Interesse las er den Brief vom Anfang bis zum Ende.

Aber wie merkwürdig – und er erinnerte sich gar nicht mehr!

Schwedenklee schlug die Schenkel behaglich übereinander und machte es sich im Sessel bequem: Diese Briefe, diese Erinnerungen waren weder so langweilig, noch so erschreckend, noch so unangenehm, wie er es befürchtet hatte.

Wo mochte, zum Beispiel, jetzt diese Martha sein, die ihn Sonnabend ein Viertel vor acht im Foyer des Lessingtheaters erwartete? Sie hatte wohl einen kleinen Beamten geheiratet und schlief jetzt Seite an Seite mit ihrem Gatten. Breit und weich waren ihre Hüften, eine schneeweiße, etwas volle Büste hatte sie, und plötzlich erinnerte er sich an den Geruch ihres Körpers: süße, frischgemolkene Milch. Martha schwärmte fürs Theater, wöchentlich zweimal führte er sie aus. Dann soupierten sie irgendwo, um bei ihm noch eine Tasse Kaffee zu trinken. Nie hatte er eine bescheidenere, sanftere Frau gekannt.

»So geht das Leben dahin!« sagte Schwedenklee und legte die Karte zur Seite.

Wer war Otti? Unmöglich, sich rasch an alles zu erinnern. Sie schrieb etwas von Halensee – ja, o richtig, es war Otti mit der Matrosenbluse! Eine zierliche Stenotypistin, mit der er vor Jahren eine kleine Liebelei unterhielt. Otti liebte es, in zweitklassigen Lokalen zu tanzen und sich den frechen Blicken der Männer preiszugeben, die sie erregten. Sie war eitel auf ihre Beine, edle, rassige Beine, glatt und hart wie Elfenbein, und diese Beine stellte sie gern zur Schau. Auf Zurufe antwortete sie mit seltener Schlagfertigkeit, wobei sie das Stupsnäschen keck in die Luft warf. Unaufhörlich wanderten die Blicke ihrer großen blassen Augen, unausgesetzt auf der Suche nach neuen Abenteuern, neuen Erregungen. Sobald aber er auch nur einen Seitenblick wagte –! Verwirrend süß, die Ungerechtigkeit der Frauen!

Ihre Lippen waren breit und weich, dachte Schwedenklee, und sie standen immer vor Erregung etwas offen. Ihre Brüste aber waren klein und spitz, die Knospen waren deutlich unter der Bluse zu erkennen und gerade darauf war Otti stolz.

»Hoffentlich aber haben wir Ottis Abschiedsbrief noch!« Ja, er erinnerte sich jetzt plötzlich, daß sie ihm einen solch amüsanten Abschiedsbrief geschrieben hatte, seinerzeit, und er suchte ihn hastig in heiterster Laune.

Er hatte damals, als er mit dem Kompagnon das Haus am Kurfürstendamm baute, das ihn beinahe ruiniert hätte, Otti in sein Bureau genommen. Ein unverzeihlicher Fehler! Otti erschien, wann es ihr behagte, saß rauchend bald auf diesem, bald auf jenem Zeichentisch, kokettierte mit dem Kompagnon, zeigte allen Besuchern ihre schönen Beine – kurz und gut, er mußte, so leid es ihm tat, eines Tages ein offenes Wort mit ihr reden. Es gab eine schreckliche Szene, an die er sich jetzt voller Behagen erinnerte. Diese kleine Otti bebte vor Wut, und ehe er es sich versah, schlug sie ihm mit ihrer kleinen, festen Hand ins Gesicht. Ja, tatsächlich! Und dann schrieb sie ihm einen Brief, er entsann sich genau, einen äußerst drolligen Brief.

Hier ist er!

Laut auflachend las Schwedenklee diesen Brief.

Ja, sie, Otti, wußte es schon vom ersten Tage an, daß sein Wesen im Grunde genommen ordinär war, obgleich er sich immer so aufspiele. Und wie geizig er doch sei: welche Vorwürfe – ein Dutzend Seidenstrümpfe, zwei Paar Tanzschuhe, ein Sommerhut – nein, nicht geizig, einfach schmutzig war er! Ja, sie, Otti, würde wohl nicht so verrückt sein und ihm die tausend Mark, die er ihr geliehen hatte, zurückzahlen, nein, für so wahnsinnig werde er sie gewiß nicht halten. »Was die Ohrfeige betrifft,« schloß Otti, »so wird es mir noch in meiner letzten Stunde eine Befriedigung sein, daß ich Dich in Dein hochmütiges, aufgeblasenes Gesicht geschlagen habe, auf das Du Dir so viel einbildest.«

Noch in ihrer letzten Stunde! Schwedenklee lachte so laut, daß er husten mußte und seine rote Zunge herausfuhr. »Auf deine Gesundheit, Otti!«

Schwedenklee hatte nie Mangel an Frauen gelitten. Er war wohl keine Schönheit, aber er war auch nicht häßlich, und wenn er lächelte – seine Lippen waren voll und schön geschwungen –, so erhielt sein Gesicht sogar einen angenehmen Ausdruck. Er war elegant und er hatte stets Geld. Er besaß eine schöne, behagliche Wohnung und er war gesund. In der Tat, Schwedenklee konnte den Frauen etwas bieten. Schon als Student hatte er vor den Kameraden einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung gehabt. Er verstand es ja ebenso gut wie sie, schöne Worte zu machen und schlagfertig zu antworten, aber es reichte bei ihm noch etwas weiter: zu einem kleinen Blumenstrauß, zu einer Einladung in eine Konditorei – siehst du!

Schwedenklee wählte für gewöhnlich die Frauen aus der sozialen Schicht, die gerade etwas unter der seinen lag. Diese Frauen schienen ihm am umgänglichsten. Natürlich gab es auch Ausnahmen, und zuweilen mußte er alle seine Energie aufbieten, um sich nicht zu verlieren. Man denke an die Base!

Nein, nein, Schwedenklee hatte geschworen, seine Freiheit nie aufzugeben! Man konnte als Junggeselle tun und lassen, was man wollte. Willst du ein Theater besuchen, so gehst du, ziehst du im letzten Augenblick doch das Café vor, nun so wendest du noch im Foyer um. Du willst ein paar Tage reisen, gut, du reisest, du wählst Reisetag und Zug ganz nach deinem Belieben. Einmal verheiratet, ist es mit aller Freiheit vorbei. Jeder deiner Schritte wird beobachtet, wann du dich niederlegst, wann du aufstehst, alles. Deine Frau erkrankt, das Kind hustet, schon telephonierst du erschrocken nach dem Arzt. Es könnte ein Unglück geschehen – nein, daran wollte er gar nicht denken! Als er die Mutter verlor, war er ein leichtsinniger Student, der es nicht allzu schwer nahm – als sein Vater starb, war er schon gereift genug, um sich zu beherrschen. Es war sein letzter wirklicher Schmerz. Nein, nein, Schwedenklee hatte alles genau durchdacht, es war am besten so, wie es war, und damit genug! Er wollte keine Aufregungen, keine Spannungen, keine Qualen.

Konnte man – um nur etwas zu sagen – als Ehemann mitten in der Nacht in einem bequemen Sessel sitzen, bei einer Flasche Wein und einer Zigarre, und in alten Liebesbriefen und Erinnerungen wühlen?

Wie? Versuch’ es. Und dazu, solange man wollte, es konnte Morgen werden ...

Da war noch diese und jene Freundin – diese und andere, in Rom, in Paris, in Wien – alle zogen sie vorüber: jung, heiter, strahlend. Tanzfeste, Ausflüge, eine Reise im Schlafwagen, eine Dampferfahrt nach Kopenhagen, ein kleiner Abstecher ins Holländische ...

Alle diese Freundinnen gehörten mit wenigen Ausnahmen jener bequemen sozialen Schicht an, die um ein Etwas tiefer lag als Schwedenklees Gesellschaftsklasse. Es waren Stenotypistinnen, Modistinnen, Erzieherinnen, kleine Schauspielerinnen, Tänzerinnen, sogar eine Dame vom Varieté war dabei. Sie alle waren gierig nach dem Leben, wollten zuweilen in einem eleganten Restaurant dinieren, wie feine Damen, wollten zu einem Rennen fahren, im Auto über den Kurfürstendamm rollen, wollten eine Oper besuchen, um vor ihren Freundinnen damit prahlen zu können. Eine kleine Reise, lieber Himmel, wie wunderbar, ein Paar Sommerschuhchen mit Seidenstrümpfen, herrlich! Ein Ausflug aufs Land, mein Gott, sie wurden sofort um Jahre jünger, dreizehn, plapperten wie Kinder. Sie genossen jede Kleinigkeit, das Nichts selbst, diese guten Geschöpfe, schlürften, waren berauscht. Sie schrien vor Erregung, wenn das Pferd, auf das sie gesetzt hatten, mit einer vollen Länge in den Einlauf einbog, und zerbrachen den Sonnenschirm, wenn es knapp vor dem Ziel noch geschlagen wurde.

Es war nicht schwierig, ihre Bekanntschaft zu machen. Schwedenklee war, es ist die Wahrheit, in gewissem Sinne schüchtern, und das Herz schlug ihm im Halse vor jedem Abenteuer, aber es gelang fast immer. Schwieriger war es schon, sie, wie er es nannte, »in der rechten Distanz zu halten«. O, oft war es eine Kunst! Sie durften in ihren Gefühlen und Ansprüchen niemals eine gewisse Linie überschreiten, die Beziehungen mußten leicht und immer unverbindlich bleiben. Und doch lag es im Wesen dieser Sehnsüchtigen, diese Linie stündlich, in jeder Minute zu verletzen.

Das schwierigste aber war es, sie zu verabschieden! Ein unerfreuliches Kapitel. Wirkliches oder geheucheltes Erkalten der Empfindungen, eine vorgebliche Geschäftsreise, etwas Schauspielerei – und, wenn es sein mußte, sogar Härte! Es fiel Schwedenklee nicht leicht, Härte zu zeigen. Zorn, Tränen, verzweifelte Briefe, Drohungen. Nein, nicht immer ging es so leicht und einfach wie bei Otti, die einfach auf ihn einschlug und einen rasenden Brief schrieb.

Schwedenklee saß hingestreckt in dem bequemen Ledersessel, die Beine übereinandergeschlagen, die Zigarre im Mund, und sah zur Decke empor. Der Wein ging zur Neige, er war in eine warme, heitere Laune geraten. Die Stunden flogen. Lächelnd, träumerisch war Schwedenklees Miene.

Gestehen wir es nur, er hatte es verstanden, sein Leben zu genießen! Seine Freundinnen waren alle gute, liebe Geschöpfe gewesen, auch Otti natürlich, er hatte wenige, fast keine Enttäuschungen mit ihnen erlebt.

Sonderbar, er hatte sie fast alle vergessen! Er erinnerte sich kaum noch an ihr Aussehen, die Züge waren in seinem Gedächtnis verblaßt. Welche Farbe hatten, zum Beispiel, ihre Augen? Die Farbe der Haare war einigermaßen haften geblieben, ähnlich wie die Haare sich in den Gräbern am längsten erhalten, wenn alles andere längst vermodert ist. Einzelne hatten nicht den geringsten Eindruck hinterlassen, von anderen wußte er nur, daß sie groß oder daß sie klein und zierlich waren. Von Otti hatte er am klarsten die Matrosenbluse in Erinnerung und, wie gesagt, die herrlichen Beine. Von einer Tänzerin wußte er noch, daß sie hohe Straßenstiefelchen trug, aus einem Leder wie graue rauhe Glacéhandschuhe. Von einer Französin war kaum mehr in seinem Gedächtnis verblieben, als daß sie einen Bleistift mit den nackten Zehen hochheben konnte.

Für eine gewisse Ellen, eine Schauspielerin, hatte er fortwährend Villen und Landhäuser entwerfen müssen, mit einem Schwimmbassin, das in ein Palmenhaus eingebaut war. Er erinnerte sich an Ellens zarte Fingerspitzen, die leise bebten, wenn sie ihn berührte. Diese Ellen errötete leicht und sehr merkwürdig. Ihre Haut war sehr zart, und die Röte überflog ganz unvermittelt wie ein Gluthauch ihr Gesicht und bedeckte auch Hals und Nacken. Nichts sonst fiel ihm in dieser Sekunde von Ellen ein.

Eine andere quälte ihn eifersüchtig, und ihre schwarzen Augen funkelten. Die Tänzerin sah er vor sich, wie sie im Varieté auftrat, abwechselnd kalkgrün und korallenrot beleuchtet. Ihre Züge waren ihm entfallen, aber er erinnerte sich, daß sie beim Souper nach dem Theater immer noch etwas Farbe von der Schminke um die Augenlider hatte. Das sah ungeheuer interessant aus.

Berta mit dem pechschwarzen, schnurgeraden Scheitel hatte die Unart an sich, in den Restaurants unbemerkt kleine Brotkugeln nach den Nachbartischen zu werfen. Sie trug eine Narbe von einer Blinddarmoperation am Leibe, und diese silbrige Narbe sah er ganz scharf vor sich. Die Dame vom Varieté, die er bald verabschiedete, weil sie täglich größere Ansprüche stellte, liebte es, eine schwermütige Miene anzunehmen, während sie ihn mit ihren glasig-glänzenden braunen Tieraugen ansah, um dann seufzend zu lächeln und ihr herrliches Gebiß zu zeigen.

Hier, siehst du, Schwedenklee, ist ein kleines, von schwarzen Haaren umflattertes Gesichtchen, das große Tränen in den schönen Augen hat. Und hier, Schwedenklee, da ist sie, wie hieß sie doch gleich, sie konnte so wunderbar lachen! Sie war eine Virtuosin im Lachen, sie steckte die Nachbartische an, sie gab Gastspiele im Lachen – ach Gott, wie hieß sie denn? Sie ging von dir zu einem Karikaturenzeichner über, der sie dann hundertmal zeichnete, in allen Witzblättern war sie zu sehen. Es wird ihr wohl nicht schlecht ergangen sein – wir wünschen es ihr.

Und da: Hanny im Schlafwagen – mit der kleinen blauseidenen Nachthaube ...

Schwedenklee saß und träumte. Er war so tief in Gedanken versunken, daß er regungslos zur Decke blickte und in der Tat mehr schlief als wachte. Aus seinem vollen, satten Gesicht stieg kerzengerade der Rauch der Zigarre.

Die Gesichte glitten ineinander; ein Rücken wie aus frischgefallenem Schnee geformt, ein Haarschopf, der im Nacken funkelt, rasche, flüchtende nackte Füße, ein Knie, wie aus der Hand Rodins, zitternde Hände, die das Haar aufstecken ...

Sonderbar! Schwedenklee sah fast keine seiner Freundinnen wieder, sobald er sich von ihnen getrennt hatte. Berlin verschlang sie, die Welt, das große Leben verschlang sie, ohne daß sie je wieder auftauchten. Sie verwehten wie die Blätter im Walde.

Schwedenklee sitzt inmitten einer Wolke von Träumen, der Zauber versunkener Herrlichkeiten hat ihn gebannt. Das Leben! Gab es etwas Wunderbareres als dieses verwirrende, unverständliche, dreimal verfluchte, dreimal gepriesene Leben? Er lächelt, und sein Lächeln verändert sich nicht mehr. Er ist glücklich.


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