Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Ja, sie hörten mein Flehn, Lyce, die seligen Götter hörten mein Flehn: Alt, du bist alt und doch Willst du schön dich gebärden; Schamlos hüpfst du und schwärmst am Wein, Und in zitterndem Laut, Trunkene, lockt dein Lied Amor her, der sich sträubt; besser auf blühenden Wangen ruht er der frischen Und tonkundigen Chierin. Denn mit störrischem Flug meidet er trockene Eichen, meidet er dich, weil die ergilbenden Zähne, weil dich die Runzeln Ganz entstellt und des Hauptes Schnee. Nicht erweckt dir die Pracht koischer Purpure, Nicht glanzhelles Gestein Zeiten, die dir vorlängst Im allkundigen Jahrbuch Wohl bestattet der Flügeltag. Wo dein Reiz und die Farb', ach, und die Zierlichkeit Jeder Regung? Was bleibt jener, o jener noch, Die, holdselige Anmut Atmend, ganz mich geraubt mir selbst? Wunderselige nach Cinara, herrliche, Zaubervolle Gestalt! Aber die Cinara Nahm frühzeitiges Schicksal, Aufbewahrend dem Stufenjahr Dich, o Lyce, der hochaltrigen Krähe gleich: Daß ansähe der Schwarm brausender Jünglinge, Nicht ohn' inniges Lachen, Sänk' in Asche der Fackel Stumpf. |