Horaz
Oden
Horaz

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2. Römerzucht.

              Armut und Mangel lerne bestehn mit Lust,
Durch scharfe Kriegszucht stark und gekräftiget,
    Der Jüngling, und mutvolle Parther
        Tumml' er mit schrecklichem Speer im Roßkampf.
Bedeckt vom Himmel weil' er, in Fährlichkeit
Furchtlos. Sobald aus feindlichem Mauerturm
    Des streitbarn Machtgebieters Gattin
        Jenen erblickt, und die reife Jungfrau:
Ach! seufz' ihr Mund, daß, Neuling im Treffen, nicht
Der königliche Bräutigam reize den
    Schwer angerührten Leun, den fortschnellt
        Blutiger Zorn durch der Schlacht Getümmel!
Süß ist's und ruhmvoll sterben fürs Vaterland,
Der Tod ereilet flüchtige Männer auch
    Und schonet nicht wehrloser Jugend
        Bebendes Knie und verzagten Rücken.
Die Tugend kennt nicht Würdenverweigerung
In eigner Ehren stets ungeflecktem Glanz;
    Nicht nimmt sie oder legt die Beile
        Unter des luftigen Volks Entscheidung.
Die Tugend, die Unwerten der Sterblichkeit
Den Himmel aufschleußt, geht ungewagte Bahn;
    Verachtend flieht sie Volksgetös' und
        Dunstige Grund' auf gehobnem Fittig.
Auch sicher bleibet treuer Verschwiegenheit
Ihr Lohn. O nie soll, wer die Geheimnisse
    Der Ceres ausstreut, unter einem
        Dache mir sein, noch im schwachen Schifflein
Dem Strand' entwanken. Oft hat Diespiter
Ruchlosen Sündern Redliche zugesellt;
    Nicht leicht des Frevlers Schritt verlassend,
        Folget mit hinkendem Fuß die Strafe.

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