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Lang' entfremdete Venus, du Regest wieder den Kampf? Gnade mir, Gnad'! Ich bin Nicht mehr jener, den Cinara Einst so milde beherrscht! End' o des lieblichen Amors grausame Zeugerin, Sanft zu lenken im Joch ihn, der, erhartet schon, Nah' sein zehentes Lustrum fühlt! Geh, wo Jünglinge dir flehen mit Schmeichelruf. Weit wohlzeitiger schwebest du Festlich, von dem Gespann purpurner Schwän' erhöht, Dort in Maximus Paulus Haus, Wenn ein wackeres Herz du zu entflammen suchst. Er, ein edeler Sproß, und hold, Und kein schweigender Hort banger Beschuldigter, Und unzähliger Künste reich, Wird im Dienste dir weit tragen das Siegspanier. Und sobald er dem schenkenden Nebenbuhler zum Hohn glücklicher lachen wird, Stellt er hart am Albanersee Dich aus Marmor empor unter dem Cedernbau. Froh dort atmest du reichlichen Weihrauch; und, der Guitarr' und berecyntischen Opfertibien zugesellt, Labt dich süßer Gesang, unter Syringenton. Zweimal Tages erheben dort Dich, o Göttin, vereint Knaben und Mägdelein, Die mit schimmerndem Fuß den Grund Nach der Salier Art stampfen im Drittelschlag. Mich reizt weder die Jugendlust, Noch antwortender Lieb' eitele Hoffnung mehr, Noch wetteifernder Bacchustrunk, Noch ein frisch um die Schläf' duftender Blumenkranz. Doch was, ach, Ligurinus, was Rinnt mir heimlich die Thrän' über die Wang' herab? Was doch hemmt die Beredsamkeit, Daß unrühmlich im Wort lallend die Zunge stockt? Oft im nächtlichen Traumgesicht Halt' ich schon dich umarmt; oft dem entflatternden Folg' ich über das Rasenfeld Mavors, folg' ich, wo Flut, Grausamer, dich umwallt. |