Horaz
Oden
Horaz

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8. An Mäcenas.

            Was ich eh'los treib' an den Marskalenden,
Was die Blüt' hier, staunest du, was die Pfanne
Voll des Weihrauchs soll und gelegte Glut auf
        Lebendem Rasen,
Du, der sinnreich beiderlei Zung' erforscht hat;
Süßen Festschmaus hatt' ich gelobt dem Liber,
Und den Bock schneeweiß, da mich fast zum Leichnam
        Malmte der Baumsturz.
Dieser Tag, ein Fest mit des Jahres Umkehr
Soll den Kork samt bindendem Pech entheben
Einem Krug, der trinken den Rauch gelernet
        Unter dem Tullus.
Nimm, Mäcenas, nimm für des Freundes Wohlfahrt
Hundertmal dein Nippchen und halt' die Leuchter
Wach zum Sonnenaufgang; dir entfernt sei aller
        Hader und Aufruhr.
Ruhen laß für Bürger und Stadt die Obhut.
Nieder sank ja Cotisons Heer des Dakers;
Auch der Meder feindlich sich selbst, erhebt die
        Waffen der Zwietracht;
Unser Erbfeind Cautaber, spät gebändigt,
Trägt der Knechtschaft Kett' am Hispanenufer;
Schon der Scyth' auch sinnt, das Geschoß entspannend,
        Flucht durch die Steppen.
Unbesorgt, wo etwa das Volk in Not sei,
Laß, des Amts entledigt, die bange Vorsicht,
Was die Stund' anbietet, empfah mit Freud' und
        Lege den Ernst ab.

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