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Der Baronet hatte eine sehr gute Wohnung in einer der schönsten Gegenden der Stadt gewählt, und war, wie Elisabeth, mit seiner Einrichtung sehr zufrieden.
Anna wurde von ihrer Freundin hier abgesetzt, die dann in ihre eigene Wohnung fuhr. Sie trat mit schwerem Herzen in's Haus, eine lange Gefangenschaft ahnend, und brach in den bekümmerten Ausruf aus: »O wann werde ich Euch wieder verlassen!« Die unerwartete Herzlichkeit aber, womit man sie empfing, war ihr wohlthätig. Ihr Vater und ihre Schwester freuten sich, sie zu sehen, um ihr das Haus und das Hausgeräthe zu zeigen. Als man sich zu Tische setzte, fand man es auch besser, daß ihrer vier waren.
Frau Clay war ungemein gefällig und liebreich; aber ihre Höflichkeit und ihr Lächeln verstanden sich von selbst; denn Anna hatte immer sich vorgenommen, bei ihrer Ankunft zu fodern, was ihr gebührte; aber die Freundlichkeit der Uebrigen war unerwartet. Alle waren sehr aufgeräumt, und sie sollte bald die Ursache er fahren. Man hatte nicht Lust sie anzuhören. Einige Schmeicheleien, daß man sie in der Gegend ihrer Heimath vermisse, wurden einige Zeit erwartet, und als Anna nichts der Art sagen konnte, zog man nur einige unbedeutende Erkundigungen ein, und führte dann die Unterredung allein. Uppercroß hatte nichts Anziehendes, Kellynch nicht viel, aber Bath war alles in allem.
Man gab Anna die Versicherung, Bath hätte jede Erwartung erfüllt. Ihr Haus war ohne Zweifel das beste in dem schönen Stadttheile: ihre Besuchzimmer besaßen entschiedene Vorzüge vor allen andern, wovon sie gehört hatten, und eben so viel Ueberlegenheit zeigte sich in der geschmackvollen Einrichtung des Hauses. Man suchte eifrig ihre Bekanntschaft und jedermann wollte sie besuchen. Sie waren vielen Veranlassungen zu Bekanntschaften ausgewichen, und noch immer erhielten sie Karten von Leuten, die sie nicht kannten.
Konnte Anna sich wundern, daß ihr Vater und ihre Schwester sich glücklich fühlten? Sie mochte sich nicht wundern, aber sie mußte seufzen, daß ihr Vater nichts Herabwürdigendes in seiner veränderten Lage fand, daß er es nicht bedauerte, die Pflichten und die Würde eines Gutsbesitzers aufgegeben zu haben, daß sich seine Eitelkeit durch das Kleinliche des Stadtlebens so geschmeichelt fand; und als Elisabeth die Flügelthüren aufriß, freudig aus einem Zimmer in's andere ging und mit ihrem Raume prahlte, mußte Anna seufzen, und lächeln und sich wundern zugleich, daß die ehemalige Gebieterinn von Kellynch-Hall auf den Platz zwischen vier Wänden, die etwa dreißig Fuß auseinander waren, stolz sein konnte.
Aber dieß war es nicht allein, was Elisabeth und ihren Vater glücklich machte. Auch Herr Elliot war ja unter ihnen. Man hatte ihm nicht nur vorziehen, man war entzückt über ihn. Er war schon im November, auf dem Wege nach London, durch Bath gekommen, wo ihm bekannt geworden war, daß der Baronet sich daselbst aufhielt, hatte aber auf der eiligen Reise nicht Zeit gehabt, diese Kunde zu benutzen.
Seit vierzehn Tagen war er nun in Bath; er hatte gleich nach seiner Ankunft seine Karte abgegeben, dann so eifrig nähere Bekanntschaft gesucht, so viel Aufrichtigkeit in seinem Benehmen gezeigt, das Vergangene so gut entschuldigt und ein so lebhaftes Verlangen verrathen, wieder als Verwandter aufgenommen zu werden, daß das frühere gute Einverständniß völlig wieder hergestellt wurde.
Man fand nichts an ihm zu tadeln. Er hatte allen Schein einer Vernachlässigung von seiner Seite weg zu erklären gewußt. Alles war in einem Mißverständnisse gegründet gewesen. Es war ihm nie eingefallen, sich zurück zu ziehen; er hatte vielmehr gefürchtet, man wäre ihm, aus unbekannten Gründen, ausgewichen, und sein Zartgefühl hatte ihm Schweigen aufgelegt. Der Wink, daß er unehrerbietig, oder geringschätzig von der Familie und der Familienehre gesprochen haben sollte, erweckte seinen lebhaften Unwillen. Er, der immer stolz darauf gewesen war, ein Elliot zu sein, und der in Hinsicht auf verwandtschaftliche Verbindungen so strenge Ansichten hatte, die zu dem Tone der neuern Zeit, nur Gleichgiltigkeit gegen die Vorrechte der Abstammung zu zeigen, wenig paßte – wie hätte er über eine solche Beschuldigung nicht erstaunen sollen? Aber seine Gesinnungen, seine Aufführung mußten solche Aeußerungen widerlegen. Er konnte dem Baronet das Zeugniß aller seiner Bekannten bringen, und in der That fand man in dem Eifer, womit er die erste Gelegenheit zu einer Aussöhnung ergriffen hatte, um wieder in das freundliche Verhältniß eines Verwandten und muthmaßlichen Erben zu kommen, einen starken Beweis für seine Gesinnungen über diesen Gegenstand.
Selbst seine Heirath schien sich sehr entschuldigen zu lassen. Er selber ließ sich über diesen Gegenstand nicht aus; aber sein vertrauter Freund, ein Oberst Wallis, ein sehr achtbarer, sehr gebildeter Mann – und der auch nicht übel aussähe, setzte der Baronet hinzu – hatte, als er von Vetter Elliot vorgestellt worden war, einige Umstände in Beziehung auf die Heirath mitgetheilt, welche jene, für so schmachvoll gehaltene, Verbindung in einem andern Lichte erscheinen ließen. Oberst Wallis hatte den jungen Elliot lange gekannt, war auch mit dessen Frau bekannt gewesen, und wußte um die ganze Geschichte. Sie war freilich nicht von guter Herkunft, aber gut erzogen, hatte Kenntnisse, Vermögen und war sehr verliebt in seinen Freund. Das war der Zauber gewesen. Sie hatte ihn aufgesucht. Ohne diese Anziehung hätte ihr ganzer Reichthum den Vetter Elliot nie in Versuchung führen können, und der Baronet erhielt überdieß die Versicherung, daß sie eine sehr schöne Frau gewesen war. Wie hätte dieß nicht die ganze Geschichte mildern sollen! Eine sehr schöne Frau – sehr reich und verliebt in ihn! Der Baronet schien dieß als eine vollständige Entschuldigung anzunehmen, und wiewohl Elisabeth die Sache nicht in einem so ganz günstigen Lichte sah, so gab sie doch zu, daß jene Umstände alles sehr milderten.
Vetter Elliot war oft bei ihnen gewesen, hatte einmahl bei ihnen gespeiset, war sehr erfreut über diese Auszeichnung, da sie sonst keine Wahlzeiten gaben, erfreut mit einem Worte über jeden Beweis verwandtschaftlicher Aufmerksamkeit, und schätzte sich glücklich, mit ihnen auf vertraulichem Fuße zu stehen.
Anna hörte zu, verstand aber nicht alles. Sie wußte wohl, daß den Ansichten der Redenden sehr viel zugeschrieben werden mußte, und daß man ihr alles in einem verschönernden Lichte zeigte. Alles, was seltsam, oder unvernünftig in der Geschichte dieser Aussöhnung klang, mochte wohl nur auf Rechnung des Vortrags der Erzähler kommen. Sie ahnete indes, daß Elliot's Wünschen, nach Verlauf so vieler Jahre wieder in ein freundliches Verhältniß mit seinen Verwandten zu kommen, mehr zum Grunde lag, als sich deutlich verrieth. In Hinsicht auf zeitliche Vortheile konnte er nichts gewinnen, wenn er mit dem Baronet gut stand, nichts verlieren durch Unfrieden mit ihm. Er war vermuthlich jetzt schon der Reichste von beiden, und das Stammgut Kellynch war ihm so gewiß, als künftig die erbliche Adelswürde. Wie hätte ein verständiger Mann – und er sah als ein sehr verständiger Mann aus – nach solchen Dingen trachten können? Anna wußte nur eine Lösung des Räthsels; vielleicht hatte er Absichten auf Elisabeth. Es mochte früher wohl eine Neigung statt gesunden haben, wiewohl Rücksichten auf Vortheil und ein Zufall ihn auf einen andern Weg gezogen hatten, und in seiner jetzigen Lage, wo er ganz nach seinem Gefallen handeln konnte, wollte er vielleicht um ihre Gunst werben. Elisabeth war allerdings sehr hübsch, gut erzogen, sehr gebildet, und Elliot mochte ihre Gesinnungen wenig ergründet haben, da er sie nur bei öffentlichen Gelegenheiten, und als er selber noch sehr jung war, gesehen hatte. Ob ihre Stimmung und ihr Verstand vor seinem, durch Lebenserfahrung geschärften Blicke bestehen möchte, war eine andere Frage, die Anna sich nicht ohne Bekümmerniß vorlegte. Sie wünschte lebhaft, daß er nicht zu genau in der Prüfung, nicht zu scharf beobachtend sein möchte, wenn er auf Elisabeth Absichten hatte; und daß ihre Schwester dieß selber glaubte, und Frau Clay sie in der Vermuthung bestärkte, schien ein Blick zu verrathen, den Beide sich zuwarfen, als von Elliot's häufigen Besuchen die Rede war.
Anna erzählte, daß sie in Lyme ihn flüchtig gesehen hatte; aber man achtete wenig darauf. »Ja, vielleicht ist er's gewesen. Wer weiß es!« Die Beschreibung, die Anna von ihm geben wollte, mochte man nicht anhören. Man beschrieb ihn selbst, besonders übernahm dieß der Baronet. Er rühmte, sein Vetter hätte ganz das Ansehn eines gebildeten Mannes, ein feines Benehmen, eine gute Gesichtsbildung, ein verständiges Auge, aber er setzte freilich hinzu, es wäre sehr zu beklagen, daß der Vetter keine gerade Haltung hätte, ein Fehler, der mit den Jahren sehr zugenommen zu haben schiene, und es ließe sich auch nicht läugnen, daß seit zehn Jahren fast alle seine Züge nachtheilig verändert worden wären. Vetter Elliot hätte die Meinung verrathen, hieß es weiter, der Baronet sähe noch gerade so aus, als beim letzten Abschiede; aber der Baronet versicherte, es hätte ihn verlegen gemacht, daß er nicht im Stande gewesen wäre, diese Schmeichelei ganz zu erwiedern. Der alte Herr gestand indeß, sein Vetter hätte ein besseres Ansehen, als die meisten Männer, und er wollte ohne Bedenken überall mit ihm erscheinen.
Man sprach den ganzen Abend von dem Vetter und dessen Freunde, dem Obersten, den es so sehr verlangt hatte, den Baronet kennen zu lernen. Der Oberst hatte auch eine Frau, die man aber nur erst aus Beschreibungen kannte, da sie noch nicht von ihrer Krankheit genesen war. Der Vetter hatte sie als eine sehr reizende Frau geschildert, die in hohem Grade der Bekanntschaft mit der Familie des Baronets würdig wäre. Gleich nach ihrer Herstellung hoffte man sie kennen zu lernen. Der Baronet hatte eine sehr hohe Meinung von des Obersten Gemahlin, die so reizend, so schön sein sollte. Er sehnte sich recht, sie kennen zu lernen, und hoffte, sie werde ihn für den Anblick der vielen gemeinen Gesichter entschädigen, die man immer in den Straßen von Bath sähe. Ja, das war das Schlimmste in Bath, die große Anzahl reizloser Weiber. Er wollte nicht sagen, daß es nicht auch hübsche gäbe, aber die Zahl der häßlichen war außer allem Verhältnisse. Er wollte oft, bei einem Gange durch die Stadt, bemerkt haben, daß einem hübschen Gesichte dreißig bis fünf und dreißig Scheusale gefolgt wären, und einmahl, als er in einem Laden gestanden, hatte er sieben und achtzig Weiber, eine nach der andern, gezählt, worunter auch nicht ein leidliches Gesicht gewesen war. Es war freilich ein frostiger Morgen, ein sehr scharfer Frost gewesen, wobei unter tausend Frauen kaum eine die Probe bestehen kann; aber dennoch gab es, nach seiner Meinung, gewiß eine schreckliche Anzahl häßlicher Weiber in Bath. Und vollends die Männer! Noch weit schlimmer! Nichts als Vogelscheuchen in allen Straßen! Sie wenig die Weiber an den Anblick einer erträglichen Gestalt gewöhnt waren, verrieth deutlich die Wirkung, welche ein wohl aussehender Mann hervorbrachte. So oft er Arm in Arm mit dem Obersten Wallis ging, waren immer die Blicke aller Frauen auf den Mann gerichtet, der eine schöne kriegerische Gestalt haben sollte, aber freilich rothhaarig war.
Der bescheidne Baronet! Er sollte aber nicht ausweichen. Seine Tochter und Frau Clay ließen beide den Wink fallen, daß des Obersten Begleiter wohl eben so gut als jener aussähe, und gewiß nicht rothhaarig wäre.
»Und wie sieht Marie aus?« fragte der Baronet, in der beßten Laune. »Als ich sie zuletzt sah, hatte sie eine rothe Nase. Ich will doch nicht hoffen, daß das immer so ist?«
»O nicht doch! Das muß ganz zufällig gewesen sein. Sie ist im Ganzen seit Michael sehr gesund und von gutem Aussehen gewesen.«
»Ich wollte ihr wohl einen neuen Hut, oder einen Pelz schicken, wenn ich wüßte, daß sie sich dadurch nicht in Versuchung führen ließe, sich den scharfen Winden auszusetzen, die eine grobe Haut machen.«
Anna erwog, ob sie die Versicherung wagen wollte, daß jene Geschenke keineswegs zum Mißbrauche verleiten würden, als auf einmahl der Thürklopfer erscholl. So spät? Es war ja schon zehn Uhr. Sollte es Vetter Elliot sein? Er hatte auswärts gespeiset, und wollte vielleicht auf dem Heimwege einsprechen, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Frau Clay meinte, es müßte Herr Elliot sein, wie sie am Klopfen hören wollte, und sie hatte recht. Der Tafeldecker und ein Lackei öffneten ihm die Thüre.
Anna erkannte in ihm den Fremden aus Lyme; ganz derselbe, bis auf den Anzug. Sie trat ein Paar Schritte zurück, während die Andern seine Begrüßungen empfingen, und ihre Schwester seine Entschuldigungen über den späten Besuch annahm. Er hatte nicht vorüber gehen können, ohne sich zu erkundigen, ob sie, oder ihre Freundinn, am vorigen Tage ohne eine Erkältung davon gekommen wäre.
Endlich mußte die Reihe an Anna kommen. Der Baronet sprach von seiner jüngsten Tochter – an Marien sich zu erinnern, war gerade keine Veranlassung – und bat den Vetter um Erlaubniß, sie ihm vorzustellen. Die lächelnde und erröthende Anna zeigte ganz die hübschen Züge, die Elliot gar nicht vergessen hatte, und an seiner Ueberraschung sich belustigend, sah sie sogleich, daß er früher nicht errathen hatte, wer sie war. Er war höchst verwundert, jedoch eben so sehr erfreut. Seine Blicke glänzten, fröhlich bewillkommete er die Verwandte, und mit einer Anspielung auf das Vergangene bat er, ihn als einen Bekannten aufzunehmen. Er sah so gut aus, als sie ihn in Lyme gesehen hatte; seine Züge wurden noch einnehmender, während er sprach, und sein Benehmen war so gebildet, so leicht, so ungemein gefällig, daß sie nur einen Mann kannte, der sich eben so gut benahm.
Er setzte sich zu ihnen, und ihre Unterhaltung ward anziehender durch den Beitrag, den er dazu gab. Er war ohne allen Zweifel ein verständiger Mann, und zehn Minuten waren hinlänglich, dieß darzuthun. Sein Ton, seine Ausdrücke, seine Wahl des Gesprächstoffes, und der feine Sinn, womit er zu rechter Zeit aufzuhören wußte, alles dieß verrieth Verstand und Beurtheilung. Er sprach, so bald er eine Gelegenheit fand, von Lyme, wünschte Anna's Meinung über den Ort zu kennen, aber vor allen Dingen über die Umstände zu sprechen, welche sie und ihn zu gleicher Zeit in dasselbe Wirthshaus gebracht hatten, und er bedauerte, daß ihm eine solche Gelegenheit entgangen war, ihr aufzuwarten. Anna erzählte ihm mit wenigen Worten, in welcher Gesellschaft und in welcher Absicht sie nach Lyme gekommen war. Sein Bedauern stieg, während er zuhörte. Er hatte damahl den ganzen Abend einsam in einem Zimmer neben dem ihrigen zugebracht, Stimmen und ununterbrochene Munterkeit gehört, und sich gesehnt, unter so fröhlichen Menschen zu sein, aber nicht im Mindesten geahnet, daß er auch nur einen Schatten von einem Rechte hätte, Bekanntschaft zu suchen. Wenn er doch nur gefragt hätte, wer die Gesellschaft wäre, so würde der Nahme Musgrove ihm schon genug verrathen haben. Dieß sollte ihn von der ungereimten Gewohnheit heilen, nie in einem Wirthshause nach andern Gästen zu fragen; eine Gewohnheit, die er, als sehr junger Mann, in der Meinung angenommen, daß Neugier einem gebildeten Manne nicht anständig wäre.
»Die Ansichten eines jungen Mannes von zwei und zwanzig Jahren,« setzte er hinzu, »über das Benehmen, das für einen feinen Mann gehören soll, sind vermuthlich abgeschmackter, als was irgend eine andre Art von Menschenkindern sich in den Kopf setzt. Die thörigen Mittel, die sie oft dazu anwenden, lassen sich nur mit der Thorheit ihrer Absichten vergleichen.«
Elliot wußte sehr gut, daß er sich nicht mit Anna allein unterhalten konnte; er wendete sich sehr bald wieder zu den Uebrigen, und kam nur von Zeit zu Zeit wieder auf Lyme zurück.
Seine Fragen führten endlich zu einer Erzählung des Auftrittes, den sie, bald nach seiner Abreise, mit angesehen hatte, und als sie auf einen Unglücksfall anspielte, mußte er alles wissen. Seine Fragen veranlaßten auch den Baronet und Elisabeth, gleichfalls zu fragen; aber auffallend war es, wie man sich dabei so ganz verschieden benahm. Herr Elliot erinnerte sie an Frau Russel, bei dem Wunsche, den Vorgang genau zu erfahren, und bei der Theilnahme, womit er zu fühlen schien, was sie, als Zeuginn des Auftrittes, gelitten hatte.
Er blieb eine Stunde bei ihnen. Die zierliche Stutzuhr auf dem Kaminsimse hatte elf geschlagen, und der Nachtwächter machte schon am Ende der Straße dieselbe Meldung, ehe Herr Elliot, oder sonst Jemand zu fühlen schien, daß er lange dagewesen war.
Anna hatte nicht gedacht, daß ihr erster Abend in Bath so angenehm sein sollte.