Mutter

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Unserer Kaiserin Auguste Viktoria

Will ich im Liede dich preisen,
Deutschlands Kaiserin,
Nicht prunkvoll prahlende Weisen
Tönen mir durch den Sinn.

Feierabend-Läuten,
Milde, voll und weich,
Will mir im Tiefsten bedeuten
All dein Wirken im Reich;

Abendfrieden und Segen
Nach heißen Tages Last
Und nach den harten Wegen
Am Kreuze selige Rast. –

Will ich im Liede dich preisen,
Deutschlands hehrste Frau,
Möcht' ich den Lorbeer weisen
In seine welsche Au.

Von deutschen Ähren pflücken
Dir einen goldenen Kranz
Und ihn mit Kornblumen schmücken
In schimmernden Taues Glanz.

Im deutschen Vaterlande
Ist keine schönere Zier –:
Die Heimat im Gottesgewande
Huldigte also dir. –

Will ich dich preisen im Liede,
Deutschlands Kaiserin,
An heimischen Herdes Friede
Mahnen mich Herz und Sinn;

An mütterliches Walten
In der Lieben heimlichem Kreis,
An des Märchens traute Gestalten,
An der Dichtung Wunderreis;

An heiliger Liebe Leuchten
Auf herber Tränen Tau –:
Nichts holder will mich deuchten,
Als die deutsche Mutter und Frau!