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Geschichtsschreiber.

Buckle:

Ein Widerwille gegen den Krieg ist ein gebildeter Geschmack intellektueller Völker.

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Von allen Ursachen des Völkerhasses ist die Unwissenheit die mächtigste. Wenn der Verkehr zunimmt, nimmt die Unwissenheit ab und so vermindert sich der Haß. Die Moralisten und Theologen haben jahrhunderte lang ihr Amt ausgeübt, ohne den geringsten Eindruck auf die Menschen zur Verminderung der Kriege hervorzubringen. Aber ohne die geringste Übertreibung kann man behaupten, daß jede neue Eisenbahn, die angelegt wird, daß jeder neue Dampfer, der über den Kanal fährt, weitere Garantien für die Erhaltung des Friedens sind, welcher das Glück und die Interessen der gebildeten Nationen mit einander verbindet.

Gibbon:

Der Soldatenmut ist die wohlfeilste und gewöhnlichste Eigenschaft der menschlichen Natur.

Gregorovius:

Mars ist ein treuloser Gott. Wie thöricht sind Nationen, die ihre Größe im Ruhme der Waffen suchen! Eine jede besaß solchen einmal und verlor ihn wieder.

Historiker, ein deutscher (pseud.):

Der Militarismus ist nun offenbar, ebenso wie seine heutige Ausdehnung zum Teil als ein Ergebnis der starken nationalen Spannung zu betrachten ist, so auch seinerseits wieder ein Förderer nationaler Vorurteile und ein Hindernis für den Fortschritt der Kultur auch nach dieser Richtung

Schlözer (1792):

Erwache doch besonders das junge Publikum aus einem Schlummer, in den uns die Erziehung eingewiegt; komme es doch von dem verderblichen Geschmacke an Mordspielen alter und neuer Menschenmörder, Helden genannt, zurück! Frohlocke es nicht länger über rauschende Kriegsthaten der Eroberer, das ist über die Leidensgeschichte der von diesen Bösewichtern am Narrenseil herumgeführten Nationen, sondern glaube es, daß die stille Muse eines Genius und die sanfte Tugend eines Weisen die Welt mehr verschönert habe, als die Fäuste von Millionen Kriegern sie verwüstet haben.

Caine:

Der Militärdienst nimmt den ganzen Menschen mit Leib und Seele in Anspruch, und zwar während der besten Zeit seines Lebens ... Die mit einander wetteifernden Staaten Europas sind stets auf dem Sprunge, in Streit zu geraten.

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In Europa ist das Volk souverän geworden: folglich muß es auch militärisch sein. Künftig wird jeder Mann als Wähler geboren, aber auch als Soldat. Das Volk hatte sich angesichts drohender oder erfolgter feindlicher Einfälle anfangs bereit gefunden, die Leibesforderungen des Staates zu bezahlen, weil es sie für zeitweilig und vorübergehend hielt, allein sie erwies sich später als dauernd und endgiltig, denn der Gläubiger fährt auch nach errungenem Sieg und während des Friedens fort, seinen Anspruch zu erheben. Die allgemeine Wehrpflicht hat sich von Krieg zu Krieg verschärft und wie eine Epidemie von Land zu Land verbreitet.

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Die moderne (wissenschaftliche) Weltanschauung kann, je nachdem, segensreich oder verderblich wirken. Wird sie von dem Menschen ihrem wahren Sinne nach erfaßt, so ist sie im Stande, ihnen zu einer Neugestaltung zu verhelfen. Aber mangelhaft begriffen, vermag sie die Menschen gegen einander zu bewaffnen und gleich Wilden der Zerstörungswut in die Arme zu treiben.

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Die allgemeine Wehrpflicht beherrscht Europa in Gemeinschaft mit ihrem natürlichen Genossen, der ihr stets vorhergeht oder nachfolgt: ihrem Zwillingsbruder »allgemeines Stimmrecht«. Der eine dieser beiden blinden, furchtbaren Lenker der künftigen Weltgeschichte drückt jedem Erwachsenen einen Stimmzettel in die Hand, während der andere ihm einen Tornister auf den Rücken schnallt. Es ist leicht zu ermessen, welche Fülle von Blutbädern und Staatsbankrotten demgemäß im zwanzigsten Jahrhundert bevorstehen, welche Ernte internationalen Grolls und Mißtrauens aus solcher Aussaat emporsprießen muß, welche Verluste an menschlicher Arbeitskraft, welche Entartung der – fruchtbarerer Zwecke würdigen – neuen technischen Erfindungen, welche Vervollkommnung der Zerstörungsvorrichtungen die allgemeine Wehrpflicht nach sich zieht, welches Zurückgreifen auf die niedrigen, unheilvollen Formen der alten streitbaren Gesellschaften, welche Wiederannäherung an die selbstischen, rohen Triebe, an die Gefühle, Sitten und Sittlichkeitsbegriffe der Städte des Altertums und der wilden Stämme dies System zur Folge hat, haben muß.

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All diese Millionen werden von ihrem zwanzigsten Lebensjahre an für den gleichen mechanischen Beruf gedrillt, darunter die für denselben ungeeignetsten, für andere Beschäftigungen aber geeignetsten Männer, darunter die schöpferischsten, fruchtbarsten, feinsten und gebildetsten Geister, darunter manches Genie von größter Bedeutung für die Gesellschaft, dessen erzwungenes Scheitern oder vorzeitiges Ende einem Unglück für die ganze Menschheit gleichkäme.

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Die Wehrpflicht spielt heute die Rolle einer Gegenleistung für die politischen Rechte. In die eine Wagschale legt der Bürger seine Souveränität – d. h. das Recht, jede paar Jahre einmal unter Tausenden von Stimmen eine abzugeben –, auf die andere wirft er seine wirklichen, greifbaren Lasten, drei bis fünf Jahre Kasernenleben und leidenden Widerstandes, dann die häufigen Waffenübungen, endlich jahrzehntelang bei jedem Kriegsgerücht die angstvolle Erwartung des Einrückungsbefehls, der ihm die Flinte in die Hand drücken soll, damit er töte oder getötet werde. Wahrscheinlich wird er bald finden, daß die beiden Wagschalen einander nicht das Gleichgewicht halten und daß ein so wesenloses Recht von einem so handgreiflichen Frohndienst keineswegs aufgewogen wird.

Thukydides:

Ehe ihr euch in einen Krieg einlasset, bedenket die Unberechenbarkeit seines Verlaufs.


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