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Im Kampfgewühle, von Begeisterung befangen,
Mit stolzen jugendlich erglühten Wangen
Stand ich voran, des Streites Flagge schwingend,
Für Freiheit, Recht und Wahrheit feurig ringend.
Aus Kampflust
nicht – aus Liebe für die Welt
Sang ich aus voller Brust die Kampfeslieder,
Da plötzlich in das Schlachtgetümmel gellt'
Ein heller Ruf: »
Die Waffen nieder!«
Die Waffen nieder! Friede soll euch nun versöhnen,
Den stolzen Sinn erhab'ne Demut krönen,
Und »Liebe«, die im Herzen aufgegangen,
Sie soll allmächtig nun das All umfangen.
Nicht mehr der eignen Brüder Blut vergießt,
Reicht euch die Hände und versöhnt euch wieder,
Mit milder Hand geschlag'ne Wunden schließt,
Übt Menschenpflicht: »
Die Waffen nieder!«
Die Waffen nieder! Eitlem Glanz und Ruhmesschimmer,
Ihm sollen uns're besten Söhne nimmer
Mit ihrem edlen Blut den Purpur färben,
Für's Vaterland zu
leben –
nicht zu sterben –
Vereinigt euch zu einem Friedensbund,
Ihr Fürsten und ihr Bettler! Menschenbrüder,
Folgt aus des Friedensengels holdem Mund
Dem heil'gen Ruf: »
Die Waffen nieder!«
Doch Waffen gibt's, die schlagen keine Todeswunden,
Von welchen Menschen nimmermehr gesunden,
Des Geistes Waffen sind's; die mögt ihr üben,
Die Welt
erkennen lehren sie – und
lieben!
Und Liebe ist's, die still und unbewußt
Erwacht in rauhen Kriegerherzen wieder,
Wenn ihr erkannt des Friedens süße Lust,
Sie ruft euch zu: »
Die Waffen nieder!«
Begeistert strebt' ich schon nach manchem stolzen Ziele,
Ach – daß mir nun als Lohn das Beste fiele,
Daß mir mit Kraft zu kämpfen sei beschieden,
Mit meines Geistes Waffen für den Frieden!
Mit stolzem Mut entroll' ich mein Panier,
Entringt euch frei der Brust, ihr heil'gen Lieder!
Du Friedensengel sei die Muse mir,
Mein Schlachtruf sei: »
Die Waffen nieder!«
Paul Wilhelm.