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So leis, wie stille Klage,
Erzittert eine Sage
Durch Abendlüfte hin;
Ich konnt' sie einst erlauschen
In dürrer Halme Rauschen
Zu Lanzendorf bei Wien.
Dort brach in alten Zeiten
Aus fernen, wüsten Weiten
Gleich finst'rer Wetterwolk',
Wie Wildstromsflut Ergießen,
Mit Schwerten und mit Spießen
Heran ein wildes Volk.
Da floß gar bald im Kampfe
Das Blut mit heißem Dampfe
In Strömen auf das Feld;
Die Bäche blutig rannen,
Es sanken alle Mannen,
Und jeder fiel als Held.
Seither auf Zeitstroms Wogen
Wohl tausend Jahre zogen
In Leid und Freud dahin;
Und einst grub man, als Kunde,
Viel' Lanzen aus dem Grunde,
Zu Lanzendorf bei Wien. –
Nun sagt, die ihr die Lanze,
Die blutige, im Glanze
Der neuen Zeit noch schwingt –
Ist Schmach es nicht und Schande,
Daß Krieg ihr in die Lande
Gleich roher Urzeit bringt?
Währt lang' noch solches Streiten,
So wie in dunkeln Zeiten,
In unsrer lichten Welt?
Herbei zum schönsten Siege!
Und in dem
geist'gen Kriege
Kämpf' jeder wie ein Held!